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Previous lot | Back | Next lot | Lot: | 187 (Europe) | Title: | Danske West-Indiske og Guineiske Compagnie | Details: | Aktie 500 Riksdaler 11.3.1734. | Starting price: | 2.900,00 EUR | Issuing- date: | 11.03.1734 | Issuing- place: | Kopenhagen | Picture: | | Info: | Der Überseehandel war ein großkapitalistisches Unternehmen. In die Forts, in die Plantagen, in die Schiffe, in die Waren (einschliesslich der Sklaven) mußten gewaltige Summen investiert werden. Der Staat hatte im allgemeinen weder das Geld noch die unternehmerischen Fähigkeiten. Daher wurde das benötigte Kapital durch Handelskompanien aufgebracht. Hier nehmen die Aktiengesellschaften ihren Anfang. In der Aktionärsliste obenan standen meist die Herrscher und Angehörige des Herrscherhauses. Von dieser hohen Stelle wurden der Gesellschaft denn auch gern Privilegien und Monopole verliehen. Die Königliche Dänisch Westindische und Guineische Kompanie wurde gegründet 1653 unter dem Namen Dänisch Westindische Handelsgesellschaft (1674 umbenannt). Der dänische König verlieh der Gesellschaft das Monopol für den Handel mit den Karibischen Inseln und der afrikanischen Küste. Im Gegenzug übernahm sie die Verwaltung und Verantwortung für für die Übersee-Dependancen sowie deren Unterstützung, Kultivierung, Verteidigung und Pflege des Rechtssystems. Zunächst war die Kompanie für die Westindische Insel St. Thomas in der Karibik (heute zu den Jungferninseln gehörend) verantwortlich. Bereits 1673 hatte die Kompanie die ersten afrikanischen Sklaven auf der Insel offiziell eingeführt. Im Jahre 1784 beanspruchte das dänische Unternehmen auch die Nachbarinsel St. John für sich, die bisher als Piratenstützpunkt diente. Dänemark kolonisierte die Insel allerdings erst 1718 mit Sklaven von St. Thomas. Nach dem Erwerb der Inseln St. Thomas und St. John machte der Zucker bereits die Hälfte der nach Kopenhagen verschifften Ladungen aus. Aufgrund des steigenden Bedarfs an den zuckergesüssten Produkten in Dänemark beteiligte sich die Kompanie an der Zuckerherstellung und gründete in der Nähe von Kopenhagen eine Zuckerraffinerie in der Form einer AG. Die steigende dänische Nachfrage nach raffiniertem Zucker führte zu einem ausgeprägten Kaufinteresse der Kompanie an der Insel St. Croix mit ihren weitläufigen Zuckerrohrplantagen. St. Croix, die grösste der drei Westindischen Inseln, befand sich seit 1651 in französischem Besitz. Nach Verhandlungen mit den Unterhändlern des französischen Königs einigte man sich auf einen Kaufpreis von 195.000 Reichstalern. Der Vertrag für die Abtretung der Insel an die Königliche Dänisch Westindische und Guineische Kompanie wurde schliesslich am 15.6.1733 von dem Abgesanden und Vertreter des französischen Königs, dem Grafen von Plelo und dem Bürgermeister Friedrich Holmstedt stellvertretend für die Kompanie ratifiziert. 1734 erhielt die Kompanie das Oktroy mit dem Alleinrecht, in Kopenhagen eine Zucker-Raffinerie anzulegen. Gleichzeitig erhöhte der Staat den Zoll auf ausländischen Zucker und wenig später verbot er seine Einfuhr ganz. Das Unternehmen sicherte sich in den folgenden Jahren nicht nur das Monopol für Import und Raffinierung von Rohzucker in Dänemark, sondern auch das für Norwegen. Das Zuckermonopol erwies sich als äußerst lukrativ und gewinnbringend für die Kompanie, die innerhalb von 20 Jahren die Zuckerproduktion in St. Croix so ausgebaut hatte, dass sie nicht nur den heimischen Markt, sondern auch das Ausland mit Zucker beliefern konnte. Konkurrenzdruck und weitere Schwierigkeiten führten 1754 zur Auflösung bzw. Übernahme des Unternehmens durch die dänische Krone. Der König zahlte die Aktionäre aus, und der dänische Staat kaufte der Kompanie die Insel St. Croix ab. Sie blieb im dänischen Besitz bis 1917, als sie zusammen mit St. John und St, Thomas für 25 Mio. $ an die USA verkauft wurde. | Specials: | Die 1734 ausgegebene Aktie verbriefte einen verhältnismässigen Anteil an der gesellschaftseigenen Zuckerraffinerie in Kopenhagen. Sie ist somit die älteste bis heute bekannt gewordene Aktie einer Zuckerraffinerie. Interessant dabei ist, daß der Kaufpreis von 195.000 Reichsadlern über die Ausgabe von Aktien finanziert wurde. Vergleichsweise kommt dieses Finanzierungsmodell den heutigen geschlossenen Immobilienfonds auf Aktien- oder Anteilbasis am nächsten. Der Aktionär erwarb einen verhältnismässigen Anteil an der Insel St. Croix sowie an allen Wertgegenständen, Privilegien und Rechten der Königlich Dänisch Westindischen und Guineischen Kompanie. Die Interimsaktien wurden 1733 und die endgültigen Aktien 1734 emittiert. Druck auf Büttenpapier mit Wasserzeichen. Mehrere Originalsignaturen, Lacksiegel der Kompanie, Doppelblatt. | Availability: | Von dieser wirtschafts- und finanzhistorisch hochinteressanten Aktie sind nur vier Stücke bekannt. | Condition: | Doppelblatt, rotes Lacksiegel. EF-VF. | Sold: | unsold |
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