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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 562 (Deutschland) | Titel: | Aktien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe vormals Patzenhofer | Auflistung: | Aktie 100 Thaler 1.7.1871. Gründeraktie (Auflage 3500). | Ausruf: | 350,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.07.1871 | Abbildung: | | Stücknr.: | 2479 | Info: | Über die 1871 als Aktien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe vormals Patzenhofer gegründete Brauerei lesen wir bei Otto Glagau in seinem berühmten Buch über den Aktienschwindel vor dem Gründerkrach: “Von all diesen Gründungen war wohl die anständigste “Friedrichshöhe”. Dies war aber nicht die Schuld der Gründer, sondern die des Vorbesitzers G. Patzenhofer, der seine Hand darüber hielt. Der ehrliche dicke Patzenhofer behielt auch die Leitung der Brauerei bis zu seinem Tode, und unter ihm behauptete die "Friedrichshöhe" von allen Bier-Actien den höchsten Stand. Erst hinterher, unter der Direction von F. Goldschmidt und Paul Potocky-Nelken, fiel mit der Dividende auch der Cours.” Auch bezüglich der vielgeschmähten “Dividendenjauche” findet Glagau nur lobende Worte: “Nur eine Ausnahme ist zu vermerken. Der alte brave Patzenhofer liess sich zu dem Schwindel der “Dividendenjauche” nicht herab. Auch in der Gründerperiode behauptete Patzenhofer, wiewohl jetzt ebenfalls “Actien-Bier”, seinen alten Geschmack und Gehalt. Selbstverständlich war es sehr begehrt und konnte der Nachfrage nicht genügen.” Ansonsten offenbart sich zum Thema “Dividendenjauche” die unübersehbar auch antisemitische Einstellung von Glagau: “Die Gründer beschränkten sich darauf, Privat-Brauereien in Actien-Gesellschaften umzuwandeln. Die christlichen Brauereibesitzer wurden fast durchweg von Juden “gegründet”, und die Brauereien traten vom Christenthum zum Judenthum über. Aber dieser Religionswechsel bekam dem Gebräu sehr schlecht. Unter dem jüdischen Regime wurde das Bier sofort trübe und missfarbig, dünn und wässrig, matt und fade, übelschmeckend und widerlich. Was von manchen Brauereien fabricirt, an vielen Orten verschänkt wurde, war fast ungeniessbar, war oft geradezu Gift. Um die Bier-Actien unterzubringen, warf man hohe Dividenden aus; und um ... überhaupt Dividenden erzielen zu können, producirte man ein Getränk, dem das Volk mit vollem Recht und höchst treffend den Namen “Dividendenjauche” beilegte. Unter diesem widerlichen Gesöff, das den Durst nicht stillte, mancherlei Unbequemlichkeiten und sogar Unpässlichkeiten erzeugte, litten Publikum und Gastwirthe gleichmässig.” 1917 Umbenennung in Patzenhofer Brauerei AG. Neben der Brauerei in der Landsberger Allee besaß die Patzenhofer-Brauerei auch eine große Mälzerei in Frankfurt (Oder), weitere Braustätten in Spandau und Fürstenwalde und 10 Ausschanklokale. 1920 Fusion mit der Schultheiss-Brauerei zur Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG, heute die Brau und Brunnen AG, mit 8 % Marktanteil der größte deutsche Brauerei-Konzern. | Verfügbar: | Seit vielen Jahren weniger als 10 Stücke bekannt. | Erhaltung: | VF-F. | Zuschlag: | 350,00 EUR |
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