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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1321 (Deutschland bis 1945) | Titel: | Saar- und Mosel-Bergwerks-Gesellschaft (OU Fritz Thyssen) | Auflistung: | 4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark 2.12.1901 (Auflage 2000, R 11). | Ausruf: | 1.000,00 EUR | Ausgabe- datum: | 02.12.1901 | Ausgabe- ort: | Karlingen | Abbildung: |  | Stücknr.: | 1139 | Info: | Die Gesellschaft besaß in Lothringen sehr ausgedehnte Grubenfelder (157 Mio. qm). Ihre Aktien befanden sich bis 1900 mehrheitlich in französischem Besitz. Im April 1900 traten August Thyssen, Hugo Stinnes und die Dresdner Bank auf die Bühne und erwarben die Majorität. Es war die erste gemeinsame Transaktion der an sich grundverschiedenen Charaktere Thyssen (dem "Mann des Geschäfts") und Stinnes (dem "Mann der Geschäfte"). Sie mündeten aber überraschenderweise in eine längere Zusammenarbeit der im Alter mehr als eine Generation unterschiedlichen Männer, deren vorläufiger Höhepunkt 1904 ein Angriff auf Emil Kirdorfs Gelsenkirchener Bergwerks-AG war. 1910 brach Thyssen in tiefer Verbitterung mit Stinnes, nachdem dieser ihn in der Frage der Ruhrkanalisierung ausgetrickst hatte. Bei der Saar und Mosel führten die forcierten Aufschlußarbeiten zur Auffindung von über 60 abbauwürdigen Flözen, es wurden neue große Schachtanlagen errichtet. Die Tagesförderung wurde bis auf 7.500 t angehoben, die Belegschaft lag bei 5.000 Mann. 1903 wurden die gewöhnlichen Aktien im Verhältnis 4:3 zusammengelegt. Von dem zum Schluß dieser Transaktion bestehenden Kapital von 21 Mio. Mark erwarb die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG (Stinnes) 10 Mio. und die Gewerkschaft Deutscher Kaiser (Thyssen) ebenfalls 10 Mio. | Besonder-heiten: | Teil einer Anleihe von 8 Mio. Mark zur Finanzierung der Schachtanlage II (August-Thyssen-Schacht) bis V (Hugo-Stinnes-Schacht). Nachträglich übernahmen die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG und die Gewerkschaft Deutscher Kaiser der besseren Plazierbarkeit wegen noch die Bürgschaft für je den halben Anleihebetrag. Das dekorative (gedruckt bei G & D) Stück wird besonders interessant durch die Originalunterschrift von Fritz Thyssen und Bergwerksdirektor Rob. Flake. August Thyssen, seit 1886 geschieden, war im Privatleben alles andere als ein glücklicher Mann. Sein Sohn August schlug eine Offizierslaufbahn ein, sein Sohn Heinrich wandte sich der Kunst zu und trug eine einzigartige Sammlung zusammen. Einzig sein Sohn Fritz entsprach den Erwartungen des Vaters, der nach einem Nachfolger für sein Lebenswerk suchte. 1901 schickte ihn sein Vater mit Franz Dahl in die Stahlzentren der USA zu Studien über den Stand des amerikanischen Hüttenwesens, die die strategischen Entscheidungen im Thyssen-Konzern untermauern sollten. Gleich im Anschluß an diese Reise wurde Fritz Thyssen in die Leitung der Saar und Mosel berufen, wo er sich seine ersten Sporen als Unternehmer verdienen sollte. Später folgte er dem Vater in allen wichtigen Positionen nach. Ganz nach vorn trat er während des Ruhrkampfes: 1923 besetzten belgische und französische Truppen das Ruhrgebiet. Vorgeblich, um die Bevölkerung für unzureichende Kohlelieferungen an die Entente zu bestrafen, in Wirklichkeit, um die Zechen unter die Verfügungsgewalt der Siegermächte zu bringen. Der Ruhrbergbau wählte Fritz Thyssen zu seinem Wortführer in den Verhandlungen mit den Franzosen und er wurde Symbol der nationalen Erhebung gegen die Besatzungspolitik. Er wurde dafür verhaftet und am 24.01.1923 vor ein französisches Militärgericht gestellt, das ihn zu einer Geldstrafe verurteilte, praktisch ein Freispruch. Noch im Militärgefängnis zu Mainz erreichte äden vorbildlich tapferen Verteidiger deutschen Rechts gegen fremde Gewaltä ein Dankestelegramm der Reichsregierung. Diese Thyssen-Original-Unterschrift ist sonst von Wertpapieren praktisch nicht bekannt. Ein hochbedeutender deutscher Autograph. | Verfügbar: | Seit 1997 in alter Sammlung, zuletzt genau dieses Stück auf der 46. FHW-Auktion und mit 3.200 DM zugeschlagen. (R 11) | Erhaltung: | EF. | Zuschlag: | offen |
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Alle Wertpapiere stammen aus unserer Bilddatenbank. Es kann deshalb vorkommen, dass bei Abbildungen auf Archivmaterial zurückgegriffen wird. Die Stückenummer des abgebildeten Wertpapiers kann also von der Nummer des zu versteigernden Wertpapiers abweichen. |
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