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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 463 (Bremen/Niedersachsen) | Titel: | Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft | Auflistung: | Actie 200 Thaler 1.11.1872. Gründeraktie (Auflage 6000, R 8). | Ausruf: | 500,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.11.1872 | Ausgabe- ort: | Berlin | Abbildung: |  | Stücknr.: | 1399 | Info: | Die Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft ist ein Zwilling, von den gleichen Initiatoren gegründet und untrennbar verbunden mit der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG. Jahrzehntelang wartete Cuxhaven vergeblich auf die Eisenbahn. Nur im Süden, zwischen Bremen und Bremerhaven, war das Kreisgebiet seit 1862 von der Hannöverschen Staatsbahn erschlossen worden. 1866 beschloß die Hannöver'sche Regierung den Bau der Eisenbahn Harburg-Stade. Diese Pläne vereitelte der im gleichen Jahr beginnende preußisch-österreichische Krieg, dessen Ausgang den Untergang des Königreichs Hannover bedeutete. Die Frage einer unterelbischen Eisenbahn wurde nun nicht mehr in Hannover, sondern im Preussischen Abgeordnetenhaus entschieden. Am 5.2.1872 kam dort ein Gesetzentwurf zur Beratung, der den Bau verschiedener Bahnen aus Staatsmitteln forderte. Darunter war auch, fußend auf dem Beschluß der Hannöver'schen Regierung von 1866, die Linie Harburg-Stade, die Preußen nun mit einem Aufwand von 3,3 Mio. Thaler ausführen sollte. Da stellte zu dem Eisenbahn-Gesetzentwurf der Abgeordnete Braun-Wiesbaden den Änderungsantrag, den Bau der Eisenbahn Harburg-Stade einer Privatgesellschaft zu übertragen, falls diese die Linie bis Cuxhaven weiterführe und dort einen Hafen errichte. So wurde es beschlossen, und am 25.4./2.5.1872, gründeten Baron Victor von Magnus, Geh. Commerzienrath Paul Mendelssohn-Bartholdy, Reichstagsmitglied Dr. Braun-Wiesbaden, Dr. Julius Faucher, Stadtrath Albert Löwe, Geh. Regierungsrath Dr. Esse, Corvetten-Capitain z.D. Olberg, Gustav Kutter in Berlin; A. N. Zacharias, Rob. M. Sloman, J. E. Langhans (J. Greve & Co.) u.a. die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG. Der Kreis der Gründer strotzte also vor illustren Namen vor allem aus Berliner Finanzkreisen. Deshalb war der juristische Sitz auch in Berlin, wo die AG höchst vornehm in der Voss-Strasse 29/30 residierte. Ganz zufällig wurde der Reichstagsabgeordnete Braun-Wiesbaden, der die Konzession mit seinem Änderungsantrag im Gesetzgebungsverfahren erst ermöglicht hatte, neben Charles Ernst David einer der zwei Directoren der Gesellschaft und bezog ein fürstliches Gehalt. Ein Kapital von 20 Mio. Thaler sollte nun eingeworben werden. In aller Bescheidenheit nannte der Börsenprospekt das Unternehmen "das großartigste des Jahrhunderts". Man versprach eine Bahn von Harburg über Stade und Cuxhaven nach Geestemünde sowie den Bau eines auch im Winter stets offenen Seehafens in Cuxhaven mit grossartigen Dampfschiffsverbindungen u.a. nach dem in 27 Stunden zu erreichenden Harwich (London). Tatsächlich wurden statt für 20 Mio. Thaler dann nur Aktien im Nennwert von 8 Mio. Thaler emittiert und auch davon nur ¾ gezeichnet. Namentlich die Hamburger Presse machte sich darüber lustig, weshalb der Hamburger Senat eine auf 20 Jahre gedachte Subvention von jährlich 60.000 Thaler am Ende nicht gewähren konnte, weil die Bürgerschaft unter dem Einfluß der Presse ihre Genehmigung versagte. 1878 wurde ein Vertrag mit der "Societe belge des chemin de fer" in Brüssel geschlossen und 1879 allerhöchst bestätigt, wonach die Cuxhavener AG den Bau und Betrieb der Bahn von Cuxhaven über Stade nach Harburg der von den Belgiern mit Sitz in Harburg gegründeten "Unter-Elbe'schen Eisenbahn-Gesellschaft" übertrug. Deren Kapital bestand zu je 10 Mio. Mark aus Aktien Lit. A und B und aus 3,5 Mio. Mark Aktien Lit. C. Letztere erhielt die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG als Kompensation für die Übertragung aller mit der Bahn zusammenhängenden Vermögenswerte einschließlich der geleisteten Kautionen. Die Unter-Elbesche Eisenbahn eröffnete die 40,4 km lange Bahn Harburg-Stade am 1.4.1881, den 11,3 km langen Abschnitt Stade-Himmelpforten am 1.7.1881 und die volle 104 km lange Strecke bis zum damals zu Hamburg gehörenden Cuxhaven am 1.1.1882. Die Tätigkeit der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG beschränkte sich fortan auf den Ausbau des Hafens von Cuxhaven. Auch ihre Schwestergesellschaft, die Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft, hatte ihren juristischen Sitz in Berlin, wo beide AG's in Bürogemeinschaft geleitet wurden. | Besonder-heiten: | Sehr dekorative Gestaltung mit zwei Vignetten eines Uralt-Personenzuges und eines Raddampfers. | Verfügbar: | Nur 15 Stück wurden im Herbst 2006 gefunden. Mit Kupons. (R 8) | Erhaltung: | EF-VF. | Zuschlag: | 500,00 EUR |
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