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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1210 (Deutschland nach 1945) | Titel: | Cigarettenfabrik Muratti AG | Auflistung: | Globalaktie 20 x 1.000 DM Dez. 1959 (R 8). | Ausruf: | 100,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.12.1959 | Ausgabe- ort: | Berlin | Abbildung: |  | Stücknr.: | 761-780 | Info: | Ende des 19. Jh. kam in Berlin der Orienttabak in Mode. Bis dahin war in deutschen Tabakspinnereien dunkler starker Inländer-Tobak verarbeitet worden, der auch gestandenen Männern Tränen in die Augen trieb. Zusammen mit dem Orienttabak “importierte” man nach Berlin an der Wende zum 20. Jh. auch gleich tausende türkischer Gastarbeiter, die fortan in der Berliner Zigarettenindustrie arbeiteten. 1906 gründete die in Konstantinopel ansässige B. Muratti & Sons. Co. Ltd. ihren Berliner Zweigbetrieb in der Köpenicker Straße in Kreuzberg. Der griechische Firmenchef Sophokles B. Muratti, bekannt für seine unerbittlichen Qualitätsansprüche in der Produktion, erreichte den Olymp: In den 1920er Jahren war Muratti in Deutschland “die” Nobelmarke schlechthin. 1921 wurde das Kreuzberger Werk als “Cigarettenfabrik Muratti AG” rechtlich verselbständigt. 1939 beschlagnahmte die Heeresverwaltung das Muratti-Werk in der Köpenicker Straße, das in die Kommandantenstr. 20 umziehen musste und 1942 wegen Rohstoffmangel stillgelegt wurde. Nach dem Krieg wollte die amerikanische Besatzungsmacht den Virginia-Tabaken auch in Deutschland den Markt öffnen. Deshalb sabotierte sie die Versuche der griechischen Murattis, die Produktion in Berlin wieder in Gang zu brigen, indem sie ihnen keine Rohstoffkontingente zuteilte. Da die Muratti-Fabrik aber keine Kriegsschäden abbekommen hatte und sofort produktionsfähig war, wurde der Skandal öffentlich und die Amerikaner gaben nach: Im Okt. 1948 wurde mit einer Belegschaft von 30 Leuten die Produktion wieder aufgenommen. Bald ist Muratti der grösste tabakverarbeitende Betrieb im Berlin der Nachkriegszeit. 1960 übernimmt die Brinkmann AG aus Bremen (die später zur englischen Rothmans-Gruppe kam) die Aktienmehrheit und lässt in dem Kreuzberger Werk mit inzwischen 300 Beschäftigten bis zu 300 Mio. Zigaretten monatlich der Marke “Lux Filter” produzieren. Als 1975 der Absatz zurückgeht, wird das Werk stillgelegt. Die Muratti-Markenrechte besitzt heute der Tabakmulti Philip Morris. Die zu Beginn des 20. Jh. erbaute Berliner Muratti-Fabrik in der Kommandantenstraße (direkt neben der Bundesdruckerei) wurde nach der Wende von holländischen Investoren erworben und zu einem anspruchsvollen Objekt mit Läden, Galerien, Büros und Lofts entwickelt. | Verfügbar: | Bislang unbekannter DM-Titel. Das Kapital betrug insgesamt nur 1.000 x 1.000 DM. (R 8) | Erhaltung: | EF. | Zuschlag: | 100,00 EUR |
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