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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 647 (Hamburg) | Titel: | Deutsch-Oesterreichische Edison-Kinetoskop-Cie. GmbH | Auflistung: | Anteilschein 1.000 Mark 24.4.1895. Gründeranteil (Auflage 400, R 8), ausgestellt auf Herrn Johann Wilhelm Krüger in Bremen. | Ausruf: | 600,00 EUR | Ausgabe- datum: | 24.04.1895 | Ausgabe- ort: | Hamburg | Abbildung: | | Stücknr.: | 217 | Info: | Die Gesellschaft verwertete im Deutschen Reich und der Donaumonarchie eine der vielen Erfindungen von Thomas A. Edison: Mit dem Kinetographen entwickelte Edison 1891 noch vor Lumière die erste funktionstüchtige Filmkamera (Guckkastenfilm ohne Projektor). Initiator der Gründung war der bekannte (und mit 2.000 Beschäftigten damals größte) Schokoladenfabrikant LUDWIG STOLLWERCK aus Köln. Zuvor hatte Stollwerck ohne Erfolg wegen des Anschütz’schen Elektrotachiskop mit Siemens verhandelt. Sein Interesse, das ihn zum Pionier des deutschen Filmgeschäfts machte, kam von einer höchst ungewöhnlichen Seite: Sowohl der Verkauf von Schokolade wie aus das Betrachten von Filmen ließen sich per Münzautomat betreiben! Gleichzeitig mit der Deutsch-Oesterreichischen Edison-Kinetoskop-Gesellschaft gründete Stollwerck die Deutsche Automaten-Gesellschaft (DAG). Noch im gleichen Jahr eröffneten in Köln und Hamburg die ersten Säle mit Warenverkaufsautomaten und Kinetoskopen, an denen sich das Publikum per Münzeinwurf amüsieren konnte. Der Mangel an Filmen für die Edison-Kinetoskopen machte Ludwig Stollwerck zum Sponsor des englischen Film-Pioniers Birt Acres und damit sogar zum ersten deutschen Filmproduzenten! Auch in Österreich geriet die Erfindung zur Sensation: Schon Anfang 1896, wenige Monate nach Gründung der Edison-Kinetoskop-Gesellschaft konnten in einer speziell dafür hergerichteten Halle im Prater 15 Kinetoskopen installiert werden, und ebenfalls 1896, nur drei Monate nach der ersten Filmvorführung von Lumière in Paris, eröffnete auf der Kärntnerstrasse das erste Kinotheater. Sogar Kaiser Franz Josef, sonst nicht gerade bekannt für Fortschrittsgläubigkeit, gab seinen Segen. Er favorisierte das von Louis Veltée (ebenfalls aus Lyon, der Heimatstadt von Lumière stammend) in seinem Stadt-Panoptikum nahe der Hofburg eingerichtete Kino-Theater, und Veltée gilt als der Vater der österreichischen Kinos. Seine Tochter Louise Veltée (1873-1950, verh. Kolm-Fleck) produzierte den ersten österreichischen Stummfilm. | Verfügbar: | R 8 | Erhaltung: | EF. | Zuschlag: | offen |
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