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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1047 (Deutschland) | Titel: | Chur-Brandenburgische Landschaft (OU Friedrich Wilhelm I.) | Auflistung: | 5 % Obl. 100 Reichsthaler 18.1.1724. | Ausruf: | 7.500,00 EUR | Ausgabe- datum: | 18.01.1724 | Ausgabe- ort: | Berlin | Abbildung: |  | Info: | Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, Markgraff zu Brandenburg des heiligen Röm. Reiches usw. wurde 1688 als einziger Sohn Friedrich I. (als Friedrich III, Kurfürst von Brandenburg) und der Prinzessin Sophie Charlotte von Hannover geboren. 1713, nach dem Tode Friedrich I., der wie viele Herrscher die barocke und verschwenderische Hofhaltung bevorzugte und seinem Sohn einen Schuldenberg von 20 Millionen Talern hinterließ, bestieg Friedrich Wilhelm I. den Thron und in Preußen begann ein neues Regierungssystem. Völlig entgegen den Lebensgewohnheiten seines Vaters wurde in der Hofhaltung und Staatsverwaltung die strengste Sparsamkeit und peinliche Kontrolle aller Ausgaben eingeführt. König Friedrich Wilhelm I. liebte zwar Soldaten, aber er liebte keine Kriege, welches ihm dann auch den berühmten Namen Soldatenkönig einbrachte. Kriege kosten Geld, Kriege ramponieren die schöne Armee. Eher zögerlich ließ sich der Soldatenkönig auf einen einzigen Feldzug ein. Als er 1720 aus diesem Nordischen Krieg ausscheidet, bringt ihm das Gebietsgewinn. Vorpommern, die Inseln Usedom und Wollin, und das von seinem Großvater so heißbegehrte Stettin wurden preußisch. Von 38.000 Mann brachte Friedrich Wilhelm I. das Heer auf 80.000 Mann, eine Friedensstärke von 4 % der Bevölkerung. Eine besondere Fürsorge widmete er seiner Potsdamer Leibgarde, den sogenannten "Langen Kerls". Die Unterhaltung der riesigen Armee kostete jedoch viel Geld. So wurde Preußen zu seiner Zeit zum höchstbesteuerten Land Europas, wobei auch der Adel erstmals zur Kasse gebeten wurde. Über die betriebene merkantilisierte Wirtschaftspolitik wurden weitere Einnahmen generiert. Insbesondere die Wollindustrie nahm durch die Schutzmaßregeln, durch staatliche Unterstützung, durch Schaffung von großen Absatzgebieten, z.B. in Rußland, einen bedeutenden Aufschwung. Verdienste erwarb er sich auch um das Volksschulwesen (Einführung der Allgemeinen Schulpflicht am 28.10.1717). Um auch in der Verwaltung eine Einheitlichkeit durchzuführen, schuf der König 1723 das Generaldirektorium als ein Gesamtministerium für Finanzwesen, innere Verwaltung, Kriegsverwaltung, Handel, Gewerbe und Landeskultur. Auch wurde Preußen unter seiner Egide eine Art Rettungshafen für Emigranten und Asylsuchende aus ganz Europa. Alleine 1732 flohen 20000 Salzburger Emigranten vor der Gegenreformation nach Preußen. Militärische Stärke, eine perfekte Staatsorganisation und große Finanzkraft waren der Grundstein für Preußens Aufstieg zur europäischen Großmacht. Der Soldatenkönig war einer, der nichts dem Zufall überließ. Selbst für seinen Tod hatte er penible Anweisungen verfaßt. Er legte fest, daß sein Körper geöffnet und untersucht werden, aber nichts entnommen werden sollte, ferner entwarf er ein genaues Szenarium, wer wo beim Leichenbegängnis was tun sollte. Nachdem er am 31. Mai 1740 im Potsdamer Stadtschloß an Wassersucht gestorben war, lief alles nach seinem Szenario ab. Die Beisetzung erfolgte am 4. Juni 1740 in der Garnisonkirche zu Potsdam. Verantwortlich dafür war Kronprinz Friedrich. Wie der König selbst in seiner Lebensweise die größte Sparsamkeit und Einfachheit beachtete, so brachte er auch in die Finanzen des Staates die strengste Ordnung, tilgte sämtliche Schulden, steigerte die Reineinnahmen bis auf 7 Mill. Thaler und hinterließ, ungeachtet der großen Ausgaben für das Heer und für die Landeskultur und ungeachtet der Armut der Bevölkerung, einen Staatsschatz von 10 Mill. Thalern. | Besonder-heiten: | Die Anleiheemission über 100.000 Reichstaler wurde zur Zeit der Schaffung des Generaldirektoriums begeben. Hiermit sollte Wolle gekauft werden, die anschließend den Textilfabrikanten zur Verfügung gestellt werden sollte. Gesichert wurde die Anleihe mit den Einnahmen aus der staatlichen Biersteuer. Das vorliegende, über 100 Reichstaler ausgestellte, Stück wurde vom Gottlieb Töllner aus Charlottenburg gezeichnet. | Erhaltung: | Das geschichtlich bedeutende, vierseitige Dokument ist in einem guten Zustand, die Schrift ist gut lesbar, lediglich das königliche Siegel ist leicht gebrochen und durchgefettet. Die Originalunterschrift Friedrich Wilhlem ist klar und nicht entwertet. VF. | Zuschlag: | 7.500,00 EUR |
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