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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 443 (Bremen/Niedersachsen) | Titel: | Vereinte Weser-Dampfschifffahrt | Auflistung: | Namens-Actie 100 Thaler 1.5.1843. Gründeraktie der Sektion Hameln (Auflage NUR 262 STÜCK). | Ausruf: | 4.500,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.05.1843 | Ausgabe- ort: | Hameln | Abbildung: | | Stücknr.: | II 188 | Info: | Die Schifffahrt auf der Oberweser litt lange unter mannigfachen Hindernissen: Bei guten Wasserständen konnten Schiffe von 350 Tonnen bis Karlshafen und Hann.-Münden fahren, weiter ging es bis Kassel auf der kanalisierten Fulda. Bei Niedrigwasser aber machte Seichtigkeit den Fluss oft monatelang unpassierbar. Mehrere felsige Stellen und unzweckmäßig angeordnete Brückenpfeiler waren weitere Übelstände. Am schlimmsten aber waren die administrativen Hindernisse, Folgen der Kleinstaaterei: Stapelrechte einzelner Städte, Vorrechte der Weserschifffahrtsgilden und Zölle der Anrainerstaaten Preußen, Hannover, Kurhessen und Bremen. Nach dem Wiener Kongress unterzeichneten am 10.9.1823 alle Weser-Anrainerstaaten die Mindener Schifffahrtsakte, die von Hann.-Münden bis zur Wesermündung Gleichmäßigkeit der Abgaben und Schifffahrtsfreiheit brachte. Ferner wurde ein fester Weserzoll aufgestellt, später noch herabgesetzt und durch Vertrag vom 26.1.1856 ganz suspendiert. Damit waren die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Betätigung von Schiffahrts-Gesellschaften auf der Weser geschaffen. Diese Gesellschaft schuf eine Dampfschiffahrtsverbindung auf der ganzen Stromstrecke von Hann.-Münden bis Bremen sowohl zur Beförderung von Personen wie auch zum Transport von waren und zum Bugsieren von Schiffen. Etwa auf halber Strecke, an der wichtigen Hamelner Schleuse, wurde mit Bedacht der Firmensitz gewählt. Die Anfänge des Unternehmens gehen auf den Kaufmann Eduard Ichon in Bremen zurück, der Mitte 1841 mit Kostenanschlägen über die Einrichtung einer Dampfschiffahrt auf der Oberweser an die Öffentlichkeit trat. Er schlug vor, zunächst mit drei Dampfern die günstigere Fahrwasserstrecke Bremen-Minden zu bedienen. Interessierte Kreise stromaufwärts wünschten aber eine durchgehende Verbindung bis Hann.-Münden, weshalb zuerst in Hameln Ende 1841 ein Dampfschiffskomitee zusammentrat, bestehend aus Mitgliedern des Bürgerkollegiums, des Handelsstandes und des Gewerbevereins. Zusammen mit dem kurz darauf entstandenen Komitee in Preuß. Münden wurde im Februar 1842 eine gemeinsame "Einladung zur Beförderung einer Dampfschiffahrt auf der Weser" veröffentlicht. Am 29.11.1842 fand im Rathaus zu Hameln die Gründungsversammlung statt, an der 46 Aktionäre teilnahmen. Die Sektion Preuß. Münden zeichnete 155 Aktien, die Sektion Hameln 153, die Sektion Minden 101 und die Sektion Bremen 202. Die Zahl der Aktien wurde dann endgültig auf 1.000 Stück á 100 Thaler festgesetzt, gezeichnet von 546 Aktionären aus Hannover, Preußen, Hessen, Braunschweig, Lippe-Detmold und Bremen. Hiervon entfielen auf die einzelnen Sektionen: I Preuß. Münden = 190, II Hameln = 262, III Minden = 124 und IV Bremen = 424 Aktien. 1843 genehmigten die Regierungen von Hannover (am 21.2.), Bremen (am 3.5.) und Preußen (am 8.6.) die Gesellschaftsstatuten. Am 20.7.1844 beschloß man die Zahl der Dampfer von drei auf sieben zu erhöhen und weitere 1.000 Aktien auszugeben. Gewinne vom ersten Jahr an ermöglichten regelmäßige Dividendenzahlungen, 1850 bekamen die Aktionäre zudem 10 % des eingezahlten Kapitals zurück. Danach machte die aufkommende Konkurrenz der Eisenbahn dieser Gesellschaft das Leben schwer und brachte das Unternehmen letztlich zum Scheitern: 1857 wurde der gesamte Gesellschaftsbesitz vom NORDDEUTSCHEN LLOYD in Bremen übernommen. Erst gegen Ende des 19. Jh. erlangte die Weserschiffahrt wieder größere Bedeutung: Ein reger Personenverkehr beschränkte sich allerdings auf die Strecke von Bad Karlshafen nach Hann.-Münden am Oberlauf, der Güterverkehr erlangte erst unterhalb von Bad Karlshafen größere Bedeutung: 1893 passierten 1.189 Schiffe mit 100.420 t Gütern die Hamelner Schleuse. Bis heute ist Hameln dann der Standort der Passagierschifffahrt auf der Weser geblieben. | Besonder-heiten: | Doppelblatt mit drei Seiten Text, tolle Lithografie mit einem Raddampfer mit Ausflüglern, fünf Originalunterschriften (u.a. Georg Rose als “vorsitzender Administrator”). | Verfügbar: | Nur ein einziges weiteres Stück ist uns bekannt (zul. 1998 mit 9.500 DM zugeschlagen). | Erhaltung: | EF-. | Zuschlag: | offen |
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