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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 1072 (Deutschland) | Titel: | Steinkohlen- und Eisenstein-Bergwerk Vereinigte Stein & Hardenberg (OU Friedrich Grillo) | Auflistung: | Kuxschein über 203 (von 1000) Kuxe 1.2.1882. | Ausruf: | 1.800,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.02.1882 | Ausgabe- ort: | Dortmund | Abbildung: |  | Stücknr.: | 1 | Info: | Die Errichtung der beiden Schachtanlagen Minister Stein und Fürst Hardenberg ging ursprünglich von zwei voneinander unabhängigen Gewerkschaften aus. Für den östlichen Teil des Grubenfeldes bestand die tausendteilige Gewerkschaft Minister Stein, die am 4.4.1871 von dem Kaufmann Friedrich Grillo und dem Bankier Ludwig von Born gegründet worden war. Der damalige wirtschaftliche Niedergang im Bergbau traf die Zeche Minister Stein besonders hart, weil sie mit ihren Einrichtungen noch nicht fertig war. Wegen der hohen Zubußen waren die Gewerken durchaus geneigt, ihre Kuxe abzugeben, als ihnen im Jahre 1881 Friedrich Grillo mit Unterstützung befreundeter Banken, vor allem der Disconto-Gesellschaft in Berlin und des A. Schaffhausen’schen Bankvereins in Köln, ein Kaufangebot unterbreitete. In ähnlicher Lage befanden sich die Eigentümer der westlich angrenzenden Zeche Fürst Hardenberg (Gewerkschaft Fürst Hardenberg wurde 1874 gegründet), denen ein gleichlautendes Kaufangebot von demselben Konsortium gemacht wurde. Als das Konsortium unter Friedrich Grillo die Mehrheit der Kuxe beider Gewerkschaften an sich gebracht hatte, vereinigte es am 20.4.1881 die beiden noch selbstständigen Felder unter dem Namen Vereinigte Stein und Hardenberg und bildete dafür eine gleichnamige tausendteilige Gewerkschaft. Das Konsortium bot kurz danach die Kuxe dieser Gewerkschaft der Gelsenkirchener Bergwerks-AG zum Kauf an. Diese war zum Kauf bereit, verlangte aber, daß ihr die beiden Schachtanlagen zunächst probeweise auf ein Jahr überlassen werden, um sich ein Bild über die betrieblichen Verhältnisse auf den beiden Zechen zu verschaffen. Als der Probebetrieb zur Zufriedenheit der GBAG ausgefallen war, erwarb sie 995 Kuxe. 5 Kuxe blieben vorerst Eigentum der Disconto-Gesellschaft in Berlin, die sie erst 1888 der GBAG überließ. Daraufhin löste diese am 30.11.1888 die Gewerkschaft Vereinigte Stein und Hardenberg auf und übernahm den Betrieb selbst. Die Gelsenkirchener Bergwerks-AG (1873 auf Initiative von Emil Kirdorf gegründet) wuchs, auch durch ständige Übernahmen von Konkurrenten, zum damals größten Montanbetrieb des Ruhrgebiets heran. 1959 gründete sie die Dortmunder Bergbau AG als Betriebsführungsgesellschaft für die Zechen Germania, Minister Stein und Erin, dabei war Vereinigte Stein und Hardenberg mit einer Berechtsame von über 23 Mio. qm der größte Grubenbetrieb der Dortmunder Bergbau AG (später in Bergbau AG Westfalen umbenannt und in die Ruhrkohle AG integriert). Erst am 31.3.1987 wurde die Förderung eingestellt. Bis dahin war das Bergwerk “Minister Stein” eine der größten Zechen der Ruhrkohle. Mehr als 4.000 Beschäftigte förderten auf der Betriebsanlage Minister Stein mit den Schächten 1-7 und der Betriebsanlage Fürst Hardenberg mit den Schächten 1-2 über 2 Mio. t Steinkohle im Jahr; außerdem Betrieb des Hafens “Fürst Hardenberg” am Dortmund-Ems-Kanal. Nach der Stilllegung wurde in dem Bergwerk eine Untertagedeponie der Ruhrkohle-Betriebsdirektion Umwelttechnik eingerichtet. | Besonder-heiten: | ausgestellt auF UND Original signiert von Friedrich Grillo als Grubenvorstand. Der Kuxschein dokumentiert die Übernahme des Bergwerks durch die GBAG. Der Grossindustrielle und Financier Friedrich Grillo (1825-1888) wird gerne mit Krupp verglichen. Er wird sogar als der eigentliche “Gründer” des Ruhrgebietes betrachtet. Seine Karriere begann 1854/55, als er sich in einer Gruppe um Fritz Funke mit einer Reihe von Gründungen hervortrat: Bergwerksgesellschaft Neu-Essen (1855), Magdeburger Bergwerksverein (1856, Vorläufer der Zeche Consolidation), Zeche Hercules (1857), Grillo, Funke & Co. (1866, ab 1911 bei Mannesmann), Essener Bergwerksverein (1871), Schalker Gruben- und Hüttenverein (1872), Essener Credit-Anstalt (1872), Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft (gegr. 1873 auf Initiative von Emil Kirdorf). Mit der Grillo-Werke AG in Duisburg (deren Vorstandsvorsitz jetzt die bekannte Dressur-Reiterin Gabriela Grillo führt) ist die Familie bis heute industriell aktiv. | Verfügbar: | Eine bergbaugeschichtlich hochbedeutende Rarität, seit vielen Jahren nur drei Stücke bekannt. | Erhaltung: | Abheftlochung, Randbeschnitt, federstrichentwertet, EF-VF. | Zuschlag: | offen |
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