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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 759 (Deutschland bis 1945) | Titel: | Immobilien-Verkehrsbank | Auflistung: | Aktie 1.000 Mark März 1907 (Auflage 2800, R 8). | Ausruf: | 150,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.03.1907 | Ausgabe- ort: | Berlin | Abbildung: | | Stücknr.: | 2402 | Info: | Gegründet 1890 als “Bad Bank” für die Pommersche Hypotheken-Actien-Bank (ab 1902 Berliner Hypotheken-Bank) um deren “nicht brauchbare Hypotheken-Forderungen und Grundbesitz” abzustossen. Bei der (ersten) Reorganisation der Pommernhypo gingen 1890 so auf die Gesellschaft über: 21 Häuser und 13 Baustellen in Berlin, 31 Häuser in Charlottenburg, 9 Häuser und 7 Baustellen in Schöneberg, 13 Häuser und 72 Baustellen in Pankow sowie einige ertraglose Terrains in der Umgebung von Berlin. Finanziert wurde die Immobilien-Verkehrsbank weiterhin von der Pommernhypo. Mitte der 1890er Jahre konnten diese Darlehen nicht mehr der Deckungsmasse der Pfandbriefe der Pommernhypo zugerechnet werden, da die Hypothekenbank-Gesetze in Preußen verschärft wurden. Dies umging die Pommernhypo dadurch, daß sie 1896 kurzerhand im benachbarten Fürstentum, in dem es keine Gesetzesverschärfung gegeben hatte, die Mecklenburg-Strelitzsche Hypothekenbank gründete. Fortan hatte diese die Hauptlast der Finanzierung der Immobilien-Verkehrsbank als “Bad Bank” zu tragen. Doch diese Trickserei kam ans Tageslicht. Als Ende 1900 der Krach der sog. Spielhagenbanken den Pfandbriefmarkt beunruhigte, warfen Anleger auch die Pfandbriefe der Pommerschen Hypotheken-Actien-Bank und der Mecklenburg-Strelitzschen Hypothekenbank auf den Markt, bis der Rückkauf eingestellt werden musste und die Kurse ins Bodenlose sanken. Eine gutachtliche Überprüfung der Pommernhypo durch einen Königlichen Bankinspektor kam noch zu einem recht optimistischen Ergebnis. Eine von den Aktionären der Pommernhypo selbst eingesetzte Prüfungskommission unter Leitung der Deutschen Bank und der Bank für Handel und Industrie kam dagegen zu einem vernichtenden Urteil: Das Eigenkapital der Pommernhypo dürfte verloren sein, und auch die Pfandbriefgäubiger würden nicht ungeschoren davon kommen. Die Bank für Handel und Industrie erarbeitete dann einen für die damalige Zeit ziemlich einmaligen Reorganisationsplan für die Pommersche Hypothkeken-Actien-Bank (die gleichzeitig in Berliner Hypothekenbank umbenannt wurde): Die Pfandbriefgläubiger mussten entweder teilweise auf Zinsen verzichten oder eine Herabwertung der Pfandbriefe um 20 % akzeptieren, wobei der Pfandbriefinhaber für die Hälfte des Nennbetrages der Abwertung Aktien Lit. B der Berliner Hypothekenbank erhielt. Damit war auch der ursprüngliche Zweck der Immobilien-Verkehrsbank, nämlich die Bad-Bank-Funktion nach der Pommernhypo-Reorganisation 1890, gescheitert und sie wurde überflüssig. Die von ihr administrierten Grundstücke wurden überwiegend den beiden Gläubigerbanken (Pommernhypo und Mecklenburg-Strelitzsche Hypo) zugeordnet. Die Pommernhypo übernahm die schon bestehenden 500 Aktien zu 1.000 M unentgeltlich, rekapitalisierte die Immobilien-Verkehrsbank später mit einer Kapitalerhöhung um weitere 2.800 Aktien und bot die Aktien dann ihren eigenen Aktionären zum Bezug an. Ab 1908 waren sie an der Berliner Börse notiert. Verblieben waren der Immobilien-Verkehrsbank noch 39 bebaute Grundstücke im Buchwert von 11,3 Mio. M (darunter der Sport-Palast an der Potsdamer Strasse) und unbebaute Grundstücke im Buchwert von 12,1 Mio. M. Pro forma war die AG nach Entlassung in die Unabhängigkeit nun autonom, doch waren ihr “alle weiteren Spekulationsgeschäfte und jede gefahrbringende materielle Ausdehnung des Geschäfts” untersagt. De facto hatte die AG nur noch ihren Grundbesitz zu verwerten, weshalb sie konsequenter Weise auch 1909 in Liquidation trat. Bis 1925 war alles verkauft und die erste “Bad Bank” der Finanzgeschichte trat 35 Jahre nach ihrer Gründung von der Bühne ab. | Besonder-heiten: | Lochentwertet (RB). | Verfügbar: | R 8 | Erhaltung: | EF-VF | Zuschlag: | offen |
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