1212.
W.E.Z. Cigarren-Fabrik GmbH, Leipzig
UNC
80 !
Anteilschein 500 RM Mai 1934 (R 8), #333
Fabrik im Ranstädter Steinweg 4 in Leipzig, eigene Tabakplantage in den Tropen. (80)
1213.
Warnecke & Böhm AG, Berlin-Weissensee
EF
90 !
Aktie 1.000 Mark 24.6.1922 (Blankette der Gründeraktie, R 10).
Abb.
Gründung 1882, AG seit 1922. Farben- und Lackfabrik in der Goethestr. 15-19. Durch H.-V.-B. vom 2.12.1937 ist die Umwand-
lung der Ges. auf Grund des Gesetzes vom 5.7.1934 durch Übertragung ihres Vermögens unter Ausschluss der Abwicklung auf
den Hauptgesellschafter Herrn Hofrat Georg Dietzel, Berlin-Charlottenburg, beschlossen worden. Die Firma ist am 16.12.1937 er-
loschen. Kpl. Kuponbogen anhängend. Perforiert. (61)
1214.
Westdeutsche Zuckerwaren-Industrie, Duisburg
UNC-
50 !
Aktie 1.000 Mark 22.8.1922. Gründeraktie (Auflage 6000), #2621
Gründung 1922. Hervorgegangen aus der Dragee- und Zuckerwarenfabrik Joh. Hugo Köther, gegr. 1903. Künstlerisch sehr schö-
ne Gestaltung. (13)
1215.
Wirtschaftliche Vereinigung deutscher Gaswerke AG, Köln
EF
250 !
Namensaktie 200 Mark 10.8.1916 (Auflage
nur 100 Stück
, R 8), #602
Abb.
Gegründet 1904 zur Regelung des Koksabsatzes der deutschen Gaswerke, außerdem Vermittlung des Kohleeinkaufs für die an-
geschlossenen Werke. Gründer waren 63 Städte und Gasgesellschaften. 1924 Fusion mit dem Gaskoks-Syndikat in Köln und Auf-
nahme des Zusatzes “Gaskokssyndikat” in den Firmennamen. Somit hatten hier Ende 1941 insgesamt 644 Gaswerke ihre Inte-
ressen gebündelt. 1948 Verlegung des Firmensitzes nach Frankfurt a.M. mit Zweigniederlassung in Düsseldorf. 1967 Umfirmie-
rung in “Wirtschaftliche Vereinigung deutscher Versorgungsunternehmen AG”. 50 % der Aktien besaß inzwischen die damals zum
BASF-Konzern gehörende Wintershall AG, der Rest war in der deutschen Versorgungswirtschaft breit gestreut. Lochentwertet
(RB). Zuvor nicht bekannt gewesener Jahrgang. Ausgestellt auf die Stadt Halle a.d.S. (41)
1216.
Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft, Stuttgart
EF
1.400 !
Actie Serie A 1.000 Mark 28.6.1900 (Blankette,
R 11
).
Abb.
Gründung 1899 u.a. durch die Bank für industrielle Unternehmungen Frankfurt/Main, die AG für Bahn-Bau und -Betrieb Frank-
furt/Main (Hauptaktionär), die Deutsche Genossenschafts-Bank von Soergel, Parrisius & Co. in Berlin und Frankfurt/Main, die
Pfälzische Bank Ludwigshafen a. Rh. und die Württembergische Landesbank Stuttgart zum Bau und Betrieb der Strecken: Nür-
tingen-Neuffen (8,9 km), Ebingen-Onstmettingen (8,2 km), Amstetten-Laichingen (19 km), Gaildorf-Untergröningen (18,4 km),
Vaihingen-Enzweihingen (7,2 km), Amstetten-Gerstetten (19,9 km), Jagstfeld-Neuenstadt-Ohrnberg (22,6 km) sowie Straßen-
bahn Reutlingen-Betzingen-Eningen (9,5 km). Die AG für Bahn-Bau und -Betrieb (Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft AG) als
Hauptaktionärin fusionierte 1929 mit der AG für Verkehrswesen, die ein Jahr zuvor schon die Württembergische Nebenbahnen
AG “geschluckt” hatte. Beide württembergischen Privatbahnen kamen damit unter ein Dach und wurden ab 1929 in Personal-
union geführt. Sehr dekorativ, links unten Vignette mit aus Tunnel ausfahrendem Personenzug. Doppelblatt. (32)
1217.
Württembergische Schifffahrts-Assecuranz-Gesellschaft, Heilbronn
VF
2.900 !
Actien-Schein 500 Gulden 16.10.1837. Gründeraktie (R 10), #35
Abb.
Transportversicherungen see-, fluß- und landwärts. 1886 Umfirmierung in “Württembergische Transport-Versicherungs-Gesell-
schaft”. 1939 Übernahme der “Badischen Assecuranz-Gesellschaft” und der “Schiffahrts-Assecuranz-Gesellschaft” in Mannheim
durch Fusion zur “Württembergische und Badische Vereinigte Versicherungsgesellschaften AG”. 1972 Umfirmierung in “Würt-
tembergische und Badische Vereinigte Versicherungsges. AG”. 1983 wurde das Versicherungsgeschäft auf das Makler- und Ver-
sicherungsvermittlergeschäft hin umstrukturiert. Ende 2004 hatte J.C. Flowers die 98,5-procentige WüBa-Aktienmehrheit von der
Wüstenrot & Württembergische AG übernommen. Ein Jahr später wurde nach einem Squeeze-out die Börsennotierung der Wü-
Ba beendet. 2007 kaufte der US-Versicherungskonzern American International Group (AIG) die WüBa nebst ihrer Tochter DARAG
Deutsche Versicherungs- und Rückversicherungs-AG von der J.C. Flowers & Co. Auf die Aktie waren 100 Gulden in bar einge-
zahlt und im übrigen zwei Sola-Wechsel zu 100 und 300 Gulden hinterlegt. Original unterschrieben vom Mitbegründer A. Goppelt.
Ganz offenbar wurde diese Aktie beim Umtausch in die 1886 neu gedruckten Stücke der “Württ. Transportversicherung” verges-
sen; deshalb eine ganz besondere Rarität, seit vielen Jahren sind nur 4 Stücke bekannt. Extrem niedrig ausgerufen. (100)
1218.
Württembergische Weinbau-AG, Stuttgart
EF+
250 !
Aktie Lit. C 5.000 Mark Aug. 1923. Gründeraktie (Auflage 10000, R 8), #626
Abb.
Gründung am 21.7.1923 durch die Württ. Landes-Weingärtner-Genossenschaft. Gesellschaftszweck war die Pflege des Weinbaus
in Württemberg und der An- und Verkauf württemb. Qualitätsweine. Das Kapital von 202 Mill. Mark wurde nach der Hyper-Inflati-
on 1924 auf nur noch 20.200 RM umgestellt. 1926 wurde die Liquidation der AG beschlossen. Hochdekoratives Stück mit Abb.
von Trauben, Weinkeller, Weinberg und Winzer. Mit kpl. Kuponbogen. (98)
1219.
Zeche Baldeneier Stollen, Essen
VF
2.400 !
Kux (Gewährschein) 64 Kuxe (von 128) 17.7.1822 (
R 12
), #4
Abb.
Das Tal der Ruhr ist die Wiege des dortigen Steinkohlenabbau, da dort die Flöze sehr nahe an der Oberfläche liegen oder sogar
an den Hängen “ausbeißen”. Erster Bergbau ist im Jahre 1302 verbürgt. Erst im 18. Jh. erlangte er indessen größere wirtschaftli-
che Bedeutung. Im Jahre 1800 bestanden im Ruhrgebiet bereits 158 Zechen mit einer Jahresförderung von 231.000 t und einer
Belegschaft von 1.546 Mann. 1801 nahm auf der Zeche Vollmond die erste Dampfmaschine erfolgreich den Betrieb auf. Die Be-
rechtsame auf die Zeche Baldeneier Erbstollen wurde im Jahre 1771 vom Abt von Werden vergeben. 1797 wurde die Konzessi-
on um “Baldeneier Erbstolln Fortsetzung” erweitert. Bis zum Jahre 1834 ist ein kontinuierlicher Abbau verbürgt, bei zuletzt 30
Mann Belegschaft. Nachdem der Erbstollenbetrieb 1836 eingestellt wurde, wurde der Gewerkschaft 1842 das Längsfeld “Bal-
deneier Stollen im Werdenschen” sowie “Baldeneier Stollen im Werdenschen Fortsetzung” verliehen. Bis 1858 ist ein weiterer Ab-
bau in den Annalen festgehalten, ehe 1859 eine Konsolidation zur Zeche “Gottfried Wilhelm” stattfand. Im Volksmund hieß die Ze-
che “Elend im Walde” (wegen der schwierigen Lagerstättenverhältnisse). Dennoch hat dieser Betrieb sehr lange in Förderung ge-
standen (wegen seiner hochwertigen Anthrazitkohle), nachdem 1909 vom Stollenbau zum Tiefbau übergegangen worden war.
1910 förderte die Zeche bei 895 Mann Belegschaft 317.000 t Kohle. Erst 1942 wurde die Förderung über Tage eingestellt, indem
die Kohle über die Schächte Vereinigte Pörtingssiepen und Carl Funke zu Tage gefördert wurde. 1967 wurde das Verbundberg-
werk Ver. Pörtingssiepen/Carl Funke (Essener Steinkohlenbergwerke AG; zum Mannesmann-Konzern gehörig) geschaffen, das
1973 seinen Betrieb einstellte und 1984 abgebrochen wurde. Das Schachtgerüst Carl Funke I ist als Industriedenkmal erhalten.
Der vorliegende Gewährschein erhält seine besondere geschichtliche Bedeutung auch dadurch, dass als Besitzer Gottfried Wil-
helm Waldthausen eingetragen ist. Das Dokument enthält eine Zusammenstellung der Verkäufer aller 64 Kuxe (entsprach der Hälf-
te aller ausgegeben), die seinen Besitz bildeten. Insgesamt hat Gottfried Wilhelm Waldthausen für seine gesamte Beteiligung in
den Jahren 1809-1820 den Betrag von 4.365 Reichstalern bezahlt. Er war erster Repräsentant der Gewerkschaft Ver. Pörtings-
siepen, die ihrerseits wiederum im Mehrheitsbesitz der Kuxe der Gewerkschaft Gottfried Wilhelm war. Gottfried Wilhelm Wald-
thausen war natürlich auch der Namensgeber des Bergwerks Gottfried Wilhelm (“Elend im Walde”), mit dem der Baldeneier Erbs-
tolln 1859 vereinigt wurde. Mit papiergedecktem Siegel.
Unikat
, eine der bedeutendsten Zechen überhaupt. (99)
201
Los Gattung
Grad Ausruf !