1192.
Strelow-Hartpapier AG, Potsdam
VF+
100 !
Aktie 1.000 Mark Juli 1923. Gründeraktie (Auflage 10000, R 7), #22958
Abb.
Herstellung von technischen Pappen, Linoleum, Pressspan und Hartpapiermöbeln nach Ideen von Ing. Max Strelow. Letzter Sitz:
Berlin W 35, Schöneberger Ufer 25. Trotz eines hochkarätigen Aufsichtsrats aus Bankiers, Oberbürgermeistern und Staatsminis-
tern überlebte die Firma die Weltwirtschaftskrise nicht. Ausgesprochen dekorativ mit barbusigen jungen Glücksgöttinnen, Ente im
Schilf, Frosch mit Seerose und Boot auf einem See. Mit kpl. Kuponbogen. (89)
1193.
Stuttgarter Bäckermühlen AG, Esslingen
EF
100 !
Aktie 200 Goldmark 1.1.1928 (Auflage 4450, R 7), #3644
Abb.
Gründung 1887 als Stuttgarter Bäckermühle Eßlingen AG zur Übernahme der Esslinger Mühle aus der Konkursmasse O. Brod-
beck. 1923 Erwerb der Mühle von P. Mayser & Sohn in Hermaringen. 1979/80 Sitzverlegung von Esslingen nach Bietigjeim-Bis-
singen. 1992 Umfirmierung in BM Bäckermühlen AG. Der Mühlenbetrieb war nun in Stuttgart (Am Mittelkai 8). 1996 weitere Sitz-
verlegung nach Hamburg, Ende der 1990er Jahre aufgegangen in der VK Mühlen AG, die inzwischen 100 % der Aktien hielt. Loch-
entwertet (RB). (DM-Aktien der BM Bäckermühlen AG siehe im DM-Teil.) (44)
1194.
Süddeutsche Holzwirtschaftsbank AG, München
EF
150 !
Aktie 1.000 RM 1.6.1927 (Auflage 200, R 7), #6496
Abb.
Gründung 1923 zwecks Betrieb aller bankmäßigen Geschäfte, insbesondere für die Kreise der Waldbesitzer, des Holzhandels und
der Sägewerksbesitzer. An dem Unternehmen waren sämtliche staatlichen Forstverwaltungen von Süddeutschland beteiligt, fer-
ner u.a. die Bayerische Staatsbank und das Bankhaus Merck, Finck & Co. Lochentwertet (RB). (72)
1195.
Süddeutsche Katgut- & Verbandstoffabrik AG, Nürnberg
EF
200 !
Aktie 100 RM 14.7.1927 (Auflage 400, R 10), #34
Abb.
Das Unternehmen war eine der ältesten Katgutfabriken in Deutschland. Als Katgut wird das Nähmaterial aus Schafdärmen zur
Herstellung von Nähten im Körpergewebe bezeichnet. In der Inflationszeit geriet die Gesellschaft in finanzielle Schwierigkeiten.
Die mit Verlust arbeitende Verbandstoffabteilung wurde geschlossen. 1933 Umfirmierung in Süddeutsche Katgut AG. Das Unter-
nehmen wurde später mit der R. Graf & Co. AG in Nürnberg verschmolzen, die medizinische und pharmazeutische Ptäparate her-
stellte. 1933 Nennwert auf 1.000 RM und Namen auf Süddeutsche Katgutfabrik AG geändert. (17)
1196.
Terrain-AG Tiepolt-Hardershof, Königsberg
EF+
500 !
Aktie 1.000 Mark 31.3.1900. Gründeraktie (Auflage 1000, nach
Umwandlung 1902 in eine VZ-Aktie noch 280, R 9), #948
Abb.
Gründung 1900. Die Gründer brachten zwecks Parzellierung ein das 2,2 Mio. qm große nordwestlich vom Stadtzentrum gelege-
ne Areal einschließlich Inventar der Ziegelei Hardershof sowie das 231.000 qm große Areal des Tiepoltschen Waisenhauses (wel-
ches nun in einen Neubau am Busoltplatz verlegt wurde). Hardershof wurde dann auch Endhaltestelle der über den Nordbahnhof
hinaus verlängerten Straßenbahnlinie 12. Der Namensbestandteil “Tiepolt” weist auf das Apothekerehepaar Tiepolt hin, das in Kö-
nigsberg gegen Ende des 18. Jh. mit seinem wohltätigen Wirken (u.a. Stiftung des Tiepoltschen Waisenhauses in Mittelhufen und
der Tiepolt’schen Stiftsschule) hervorgetreten war. 1901 wurde mit dem Verkauf von Baugrundstücken und dem Bau von Ein- und
Zweifamilienhäusern begonnen. Die Ziegelei Hardershof wurde daneben ebenso wie auf den ausgedehnten Flächen eine Land-
wirtschaft weiter betrieben. 1905 schrieb die Ges. unter Mitwirkung des Ostpreußischen Architekten- und Ingenieur-Vereins unter
den Architekten Ostpreußens einen “Wettbewerb um Entwürfe von Wohngebäuden für mittlere Bevölkerungsschichten sowie zur
Aufteilung eines Baugeländes” aus. Vorsitzender des Preisgerichts war der Königsberger Oberbürgermeister Körte. 1910 war die
Erschließung des etwa 80 Morgen großen Blockes Altstadt-Ziegelhof beendet. Der Beginn des 1. Weltkrieges brachte die Bauak-
tivitäten zum Stillstand: 1916 geriet die Ges. in Konkurs. 1924 wurden grosse Teile des Terrains Bestandteil des Flugplatzes Kö-
nigsberg-Hardershof, dessen Keimzelle eine ehemalige Luftschiffer-Kaserne (Zeppelin) war. Heute befindet sich auf dem Gebiet
großflächig der russische Militärflugplatz Kaliningrad Chkalovsk. Großformatiges Papier, dekorativ gestaltetet, mehrfach original
signiert., u.a. von Josef Oppenheim für den Vorstand. (89)
1197.
Thüringer Bankverein, Erfurt
EF-VF
500 !
Actie 100 Thaler 1.11.1871. Gründeraktie (R 10), #1738
Abb.
Ein übles Produkt der Gründerzeit, initiiert von dem als Gründer ungemein aktiven Robert Baumann (u.a. auch Gründer der
Egell’schen Maschinenfabrik und der Berliner Nord-Eisenbahn). Beim Thüringer Bankverein brannten zu allem Überfluss auch
noch die beiden Vorstände Heinrich Moos und Selmar Uhley mit der Kasse durch, was dazu führte, dass sie von der satirischen
Zeitschrift “Kladderadatsch” unter Beifügung ihrer Porträts steckbrieflich verfolgt wurden. Dekorativer G&D-Druck mit ornamen-
treicher Umranhmung. Doppelblatt, mit Kupons. Aus alter Sammlung. (100)
1198.
Thüringische Zuckerfabrik Walschleben AG, Walschleben b. Erfurt
VF+
100 !
Aktie 1.000 Mark 7.4.1923 (Auflage 5000, R 9), #1983
Abb.
Gründung 1921. Zuckerfabrik, Zuckerraffinerie und Sirupfabrik. Börsennotiert in Berlin und Leipzig. Schon zu Beginn der Welt-
wirtschaftskrise 1929 in Konkurs gegangen. Nicht die AG, aber die Fabrik überlebte die Wirren der Zeit, wurde 1948 zum VEB Zu-
ckerfabrik Walschleben und erst kurz nach der “Wende” 1990 stillgelegt. Übergroßes Querformat, sehr hübsch gestaltet. (13)
1199.
Tram-Cars de Cologne Kölnische Omnibus Actien-Gesellschaft, Brüssel
VF
300 !
5 % Obl. 400 Mark = 500 Frs. 22.6.1893 (Auflage 2500, R 10), #147
Abb.
Ab 1877 waren in Köln und Umgebung Pferdebahnen unterwegs. In Rat und Verwaltung herrschte damals Übereinstimmung, dass
“in keiner anderen Stadt von der Größe Kölns die verkehrsverhältnisse in der Stadt und zu den Vororten so kläglich seien wie in
Köln”. Als eine mögliche Lösung wurden die Pferdeomnibusse angesehen, die in ihrer Fahrspur nicht festgelegt und damit flexib-
ler und von Verkehrshindernissen wie Baustellen nicht so stark betroffen waren. Um eine sinnvolle Ergänzung des Pferdebahn-
netzes zu gewährleisten, vergab die Stadt 1891 Lizenzen für insgesamt acht Buslinien an die neu gegründete “Kölner Omnibus
AG”. der beiden Ingenieure Erhard Arnoldi und Max Grunewald. Am 31. Okt. 1891 nahm die erste Linie zwischen Ehrenfeld, Neu-
markt und Deutz ihren Betrieb auf. Das Unternehmen erwies sich allerdings als unrentabel, bereits im März 1894 meldete die Ge-
sellschaft Konkurs an. Sehr dekorativ, mit Wappen und Pferde-Omnibus-Vignette. Originalunterschrift des Ingenieurs Arnoldi. Aus
einer alten Sammlung. (55)
1200.
UNIVERSALE Versicherungs-AG, Berlin
EF-VF
260 !
Namensaktie 1.000 Mark 28.4.1921 (Auflage 2000, R 10), #1237
Abb.
Gegründet 1921. Transportversicherung mit den Unterabteilungen Fahrzeug-, Valoren-, Garderoben-, Transport-, Reisegepäck-
Versicherung. 1928 wurde Mitteilung nach § 240 HGB genacht, 1928 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1933 von Amts wegen
gelöscht. Lochentwertet (RB). Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher nicht bekannt gewesen. (62)
198
Los Gattung
Grad Ausruf !