Page 186 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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1110.
Ostbayerische Stromversorgung AG, München
EF-VF
100 !
Aktie Reihe A 1.000 Mark Juni 1923. Gründeraktie (Auflage 126000, R 8), #85626
Abb.
Gründung 1923 unter Übernahme des “Bayerischen Elektrizitäts-Wirtschafts-Verbandes eGmbH” (gegr. 1919) in München, 1934
Sitzverlegung nach Landshut (Isar). Versorgung von Niederbayern und des östlichen Reg.-bez. Oberbayern. Neben der Eigener-
zeugung in einem Diesel- und vier Wasserkraftwerken hauptsächlich Strombezug von der Bayernwerk AG. Außerdem Beteiligung
an der “Kraftwerk am Höllenstein AG” in Straubing. 1944 Fusion mit der Oberpfalzwerke AG für Elektrizitätsversorgung in Re-
gensburg (gegr. 1908 als “Bayerische Überland-Centrale AG, Haidhof”) zur Energieversorgung Oberbayern AG. Vereint versorgte
man ein Drittel der Staatsfläche Bayerns mit fast 17.000 Ortschaften. Großaktionär war das Bayernwerk (2000 mit der Preußen-
Elektra zur E.ON Energie AG verschmolzen), 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Sehr dekorative Umrandung mit Vignet-
ten: Stromleitungsmast, Umspannhäuschen, Blitze und Firmensignet. Bereits 1925 erfolgte ein kompletter Aktienneudruck, schon
damals vergessen worden zum Umtausch einzureichen. Lediglich 12 nicht umgetauschte Aktien wurden im Jahr 1997 in Privat-
besitz gefunden. Mit Kupons. (30)
1111.
Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, Bromberg
UNC-
200 !
Aktie 1.000 Mark 1.10.1899. Gründeremission (Auflage 4000, R 9), #1443
Abb.
Gründung 1893 als Ostdeutsche Kleinbahn-AG in Bromberg, 1899 umbenannt wie oben, 1903 Sitzverlegung nach Königsberg
i.Pr. 1899 übernahm die Ges. die von Lenz & Co. in Ostpreußen erbauten Eisenbahnen und die Betriebsverträge. 1901 Verkauf
der Kleinbahnen im Landkreis Bromberg (92 km, Spurweite 600 mm) an den Kreis Bromberg. Seit 1912 war die AG für Verkehrs-
wesen (die spätere AGIV) Alleinaktionär. Zuletzt besaß die Ges. keine eigenen Bahnstrecken mehr, sondern hatte die Betriebs-
führung für 17 ost- und westpreußische Kleinbahnen mit zus. 922 km Streckenlänge und vier verschiedenen Spurweiten. Zeit-
weise auch Betriebsführung der Memeler Kleinbahnen (50 km) und der elektrischen Straßenbahn in Memel (11 km). Beteiligt an
der Samlandbahn (99 %), der Haffuferbahn (35 %) und den Ostpreußischen Kleinbahnen (7 %). (1)
1112.
Paderborner Bank, Paderborn
EF-VF
200 !
Namens-VZ-Aktie 200 Mark 10.2.1905 (Auflage 1000, R 9), #3938
Abb.
Gründung 1890. Neben dem Bankgeschäft betätigte sich die Bank auch industriell: Sie besaß die Schlossfabrik Altenbeckenund
war als Aktionär beteiligt bei der Metallwerke Neheim, der Zement- und Kalkwerke Bestwig sowie der Paderborner Aktienbraue-
rei. 1909 kamen Unregelmäßigkeiten zu Tage: Vorstand Dr. Cordes, Direktor Richter und Prokurist Werner wurden unter dem Ver-
dacht der Bilanzverschleierung und des Vergehens gegen das Depotgesetz verhaftet und vor Gericht gestellt. Die Bank überstand
diesen Rückschlag nicht und ging im gleichen Jahr in Liquidation. Perlenschnur-Umrahmung, schöne Kapitälchen. Ausgestellt auf
Gräfin Schmissing-Kerssenbrock in Aufhau. Mit Restkupons. (43)
1113.
Papierfabrik Krappitz AG, Krappitz
EF
300 !
Aktie 1.000 Mark 15.12.1911 (Blankette,
R 12
).
Abb.
Gründung 1905, Holzschleifereien, Papierfabriken und Holzverarbeitung. Die Gesellschaft war bis 1921 in Krappitz O.S., danach
in Berlin-Wilmersdorf ansässig. Der größte Teil des Kapitals war im Besitz der zum Konzern der Zellstoff-Fabrik Waldhof gehöri-
gen Natronzellstoff- und Papierfabriken AG, Berlin. 1953 als vermögenslose Gesellschaft gelöscht (Amtsgericht Charlottenburg).
Sehr dekorativ. Uns ist kein weiteres Stück bekannt. Mit Kuponbogen. (51)
1114.
Paramount Film AG, Berlin
VF-F
150 !
Aktie 1.000 RM Sept. 1931. Gründeraktie (Auflage 500, R 9), #291
Abb.
Gründung als AG 1931. Herstellung und Verleih von Filmen, Betrieb von Kinotheatern. Alleiniger Aktionär war die Paramount Pictu-
res Inc., New York. Fleckig. (24)
1115.
Patentpapierfabrik zu Penig, Penig
EF
175 !
Actie 100 Thaler = 300 Mark 15.11.1872 (Blankette der Gründeraktie, R 9).
Abb.
Gründung 1872. Die Papiermühle geht auf das Jahr 1537 zurück. Zu den Gründern der AG zählte u.a. Rud. Brockhaus, Leipzig
(AR-Mitglied). Seinerzeit die größte Papierfabrik in Sachsen. Die AG übernahm die Papier-, Strohstoff- und Gasfabrik von Ferd.
Flinsch. Sie besaß weitere Papierfabriken in Reisewitz und Wilischthal/Zschopau, eine Hadersortieranstalt in Geithain und eine
Holzstofffabrik in Wolkenstein. Zuletzt waren im AR vertreten: die Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, die Dresdner Bank und die
ADCA. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. Die Papierfabrik ist heute ein Werk von Technocell Dekor, einer 100%igen Tochter
der Felix Schoeller Gruppe mit Holdingsitz in Osnabrück. Äußerst dekorativ, große Abb. der Fabrik aus der Vogelperspektive. (40)
1116.
Patentpapierfabrik zu Penig, Penig
EF
75 !
4 % Teilschuldv. 1.000 Mark 30.10.1894 (Blankette, R 9).
Von der Dresdner Bank vermittelte Anleihe über insgesamt 900.000 Mark. (51)
1117.
PHOENIX AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, Köln
VF-
2.400 !
Actie 100 Thaler 13.8.1855. Gründeraktie (Auflage 60000, R 9), #32407
Abb.
Die Gründung 1852/55 zunächst mit Sitz in Eschweiler-Aue wurde von Aachener und Kölner Bankkreisen sowie französischen In-
vestoren initiiert. Stark engagiert war vor allem das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie sowie Abraham Simon Oppenheim. 1855
Sitzverlegung nach Köln, 1860 nach Laar (später eingemeindet nach Ruhrort und Duisburg), 1922 nach Düsseldorf. Betrieb der
Phönixhütte zu Laar (mit Schienenwalzwerk), der Hütte zu Eschweiler-Aue (mit Stahlwalzwerken und Räderfabrik), außerdem Hüt-
ten in Berge-Borbeck und Kupferdreh. Übernommen wurden 1871 die Minette-Eisenerzfelder in Lothrigen, 1896 die Zechen “Wes-
tende” und “Rhein und Ruhr” in Meiderich, 1898 die Westfälische Union AG für Bergbau-, Eisen- und Drahtindustrie in Hamm.
1906 Verschmelzung mit dem Hörder Bergwerks- und Hüttenverein und mit der AG Steinkohlenbergwerk Nordstern. 1910 Fusion
mit der Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke AG der Familie Poensgen. 1920 Übernahme sämtlicher Kuxe der Zeche Zoll-
verein von der Familie Haniel. So wurde der Phoenix einer der drei größten Montankonzerne des Ruhrgebietes. Seine in Berlin und
Köln börsennotierten Aktien kaufte nach und nach der 1881 geborene Eisen- und Blechhändler Otto Wolff auf, der seine Firma in
weniger als 10 Jahren nach der Gründung im Jahr 1904 zu einem der bedeutendsten Handelshäuser auf diesem Gebiet gemacht
hatte. Für die Phoenix-Erzeugnisse übernahm er den Auslandsvertrieb. Einen größeren Posten Phoenix-Aktien gab er an die mit
ihm verbundene “Koninklijke Hoogovens en Staalfabrieken” weiter. 1926 wurden fast alle Phoenix-Werke und Beteiligungen in die
Vereinigte Stahlwerke AG (ehemals Gelsenkirchener Bergwerks-AG) gegen Gewährung von Aktien eingebracht. Ende 1933 Voll-
fusion beider Unternehmen, wobei die Phönix-Aktien 5:4 umgetauscht wurden. Das Kapital betrug für die Zeit ganz außerge-
wöhnlich hohe 6 Mio. Thaler! Druck in oliv/dunkelbraun, schöne Umrahmung. Rückseitig Text auch in französisch. Drei Original-
unterschriften. Eine absolute Rarität, seit Jahren nur 6-7 Stücke bekannt. Aus einer alten Sammlung. (55)
1118.
Plauener Bank AG, Plauen i.V.
EF-VF
150 !
Aktie 20 RM Dez. 1924 (Auflage 5000, R 10).
Abb.
Gründer der Bank waren 1901 vornehmlich Fabrikbesitzer aus dem Vogtland. Filialen in Auerbach, Falkenstein, Markneukirchen,
Reichenbach und Treuen. Börsennotiz Berlin. 1952-79 treuhänderische Verwaltung und Abwicklung des Westvermögens, Aktien
seit 1994 kraftlos. Nicht katalogisiert, bislang nicht bekannter Nennwert. Mit Kupons. (24)
185
Los Gattung
Grad Ausruf !