1101.
Neustadt-Eberswalder Dampf-Schneide-Mühlen AG, Berlin
VF
350 !
Actie 100 Thaler 17.9.1872. Gründeraktie (Auflage 1750, R 9), #1584
Abb.
Eine der vielen Gründungen des Heinrich Reh (Faksimile-Unterschrift auf der Aktie), dessen Gründungsaktivitäten von der Berlin-
Tempelhofer Baugesellschaft bis zur Societätsbrauerei reichten - alle gingen bald wieder ein. In Börsenhandbüchern der 1880er
Jahre unter “werthlose Industrie-Actien” geführt. Lochentwertet (RB). Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Randschäden fach-
gerecht restauriert. (40)
1102.
Neustadter Volksbank eGmuH, Neustadt a.d.Hdt.
EF-VF
280 !
Stammanteil 600 Mark 1.1.1919 (R 10), #4865
Abb.
Gegründet 1866 als Neustadter Vorschussverein, 1872 wie oben. 1882 konnte die Neustadter Volksbank ihr erstes eigenes Ge-
bäude in der Landauer Straße/Ecke Hohenzollernstraße beziehen. Nach einer mehr als ein Jahrhundert dauernden steten Auf-
wärtsentwicklung 1996 Fusion mit der 1864 gegründeten Speyrer Volksbank eG. Originalunterschriften. Mit Kupons. (100)
1103.
Norddeutsche Lederpappenfabriken AG, Groß-Särchen, Kreis Sorau N.-L.
EF-
90 !
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 7.6.1922 (Auflage 8000, R 10), #371
Gegr. 1895 unter der Firma Gross-Saerchener Holzstoff- & Lederpappen-Fabriken, Kunstmühlen, AG. 1904 Ankauf der Pappen-
fabrik von F. Falch in Brieg nebst Schleiferei in Lenartowitz bei Cosel, 1911 Erwerb der Kefersteinchen Pappenfabrik in Sinsleben.
Ab 1923: Kartonpapierfabriken AG. Die Fabrik hatte einen eigenen Gleisanschluß an die Eisenbahn Teuplitz - Bad Muskau. (51)
1104.
Norddeutsche Munitionsfabrik Schoenebeck a. Elbe AG, Gross Salze
EF
500 !
Aktie 1.000 Mark 1.1.1900 (Auflage 500, R 9), #1468
Abb.
“Schönebeck und Munition, das ist so wie Lübeck und Marzipan”, sprach Innenminister Jeziorski 2004 beim 175-jährigen Jubi-
läum der Herstellung von Munition und Sprengstoff bei der Lapua GmbH (vorm. SK Jagd- und Sportmunition Schönebeck). Schon
1829 hatten Sellier & Bellot eine Fabrik im preußischen Schönebeck errichtet, die im 1. Weltkrieg enteignet und 1922 auf die Öster-
reichische Waffenfabriks-AG übertragen wurde. Die Norddeutsche Munitionsfabrik Schoenebeck wurde 1898 gegründet mit ei-
nem Kapital von 1 Mio. M, welches 1900 um o,5 Mio. M erhöht wurde. Der Fabrikbesitzer Dr. Paul Pondorf brachte (gegen Ge-
währung von 300 Aktien) die von ihm erfundene Fabrikationsmethode mit allen Patenten ein. Zweck: Herstellung von Kriegsmu-
nition, Waffen und Jagdpatronen. Im Herbst 1899 wurde der Betrieb aufgenommen. Schon ein Jahr darauf geriet die AG in Liqui-
ditätsschwierigkeiten, weil die rumänische Regierung die Abnahme einer großen Vertragsmenge Artilleriemunition verweigerte. Im
Herbst 1902 beschlossen die Aktionäre die Liquidation und gründeten gleichzeitig die Munitionswerke Schönebeck GmbH (MWS)
als Auffanggesellschaft. Neuer Direktor wurde mit Castenholz ein Miteigentümer der SAXONIA Patronenfabrik GmbH in Köln. Die
Kölner Fabrik wurde geschlossen und die Produktion speziell rauchloser Patronen nach Schönebeck übergeleitet. MWS war zu-
nächst nicht Mitglied des bestehenden Verkaufskartells (“Munitionsverband”) und wurde deshalb von den Verbandsfirmen kom-
plett boykottiert und insbesondere von der Belieferung mit Zündhütchen abgeschnitten. Der Kommerzienrat Allendorfer (Besitzer
der Kaiserbrauerei in Schönebeck), der schon zu den Mitbegründern der Norddeutschen Munitionsfabrik Schoenebeck gehört
hatte, errichtete daraufhin auf seinen umfangreichen Grundstücken die Sprengstoff- und Munitionsfabrik A. & W. Allendorf, die
dann auch MWS mit Zündhütchen belieferte. Schließlich übernahm die Lignose Sprengstoffwerke AG (vorm. Oberschlesische AG
für Fabrication von Lignose, Schießwollefabrik für Armee und Marine, Kruppamühle) 1913 die Allendorf’sche Fabrik und 1920 auch
die MWS. Zu DDR-Zeiten in Volkseigentum weitergeführt. Bis heute ist Schönebeck einer der traditionsreichsten Standorte der
Munitionsherstellung. Mit kpl. Kuponbogen. Nur 6 Stück wurden Mitte 2009 in süddeutschem Privatbesitz gefunden. (13)
1105.
Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft, Wernigerode
EF
100 !
Aktie 500 RM Jan. 1925 (Auflage 8250, R 8), #1198
Gegr. 1896. Die berühmte “Harzquerbahn”, bis heute weitgehend im Dampfbetrieb in Aktion. 1000-mm-Schmalspurbahn Nord-
hausen-Eisfelder Talmühle-Sorge-Drei Annen-Hohne-Wernigerode (62 km) mit Abzweig von Drei Annen-Hohne auf den Brocken
(19 km). 1949 Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn.
Unentwertet
, mit Lieferbarkeitsbescheinigung und Kuponresten. (5)
1106.
Obernhof Mining Company John Brown & Co., London
EF-VF
250 !
5 shares à 1 £ = 25 Francs 14.4.1853 (Gründeraktie, R 10), #1641-45
Abb.
Gegründet mit einem Kapital von 40.000 £ zum Betrieb eines Bergwerks im Lahntal bei Obernhof im Bereich des Gangzuges der
Grube Holzappel (die 1815 sogar von Johann Wolfgang von Goethe besucht wurde und heute ein Bergbaumuseum ist). Geför-
dert wurden Bleiglanz, Zinkblende und Kupferkies. Veröffentlichungen der Ges. hatten satzungsgemäß in Zeitungen in London,
Köln und dem Wiesbadener Amtsblatt zu erfolgen. Ein Bergbau auf Blei- und Silbererze bei Obernhof ist urkundlich erstmals 1618
belegt. Eingestellt wurde er erst 1952. Zweisprachig englisch/französisch, mit Originalunterschriften. (115)
1107.
Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-AG, Breslau
VF
2.200 !
Actie 200 Thaler 15.2.1871. Gründeraktie (Auflage 12500,
R 12
), #1793
Abb.
Gründung 1871 unter Übernahme der “Schlesischen Hütten-, Forst- und Bergbau-Gesellschaft Minerva”. Als Eduard Meier (ge-
bürtig aus Halle/Saale, 1834-99) die Leitung der “Oberbedarf” 1880 übernahm, war die Ges. von den Folgen des “Gründerkrachs”
schwer gezeichnet, die Werke waren technisch veraltet und in einem desolaten Zustand. Kaum jemand traute ihm, der später als
ideenreichster Eisenhüttenmann Oberschlesiens gerühmt werden sollte, die Reorganisation zu, doch sie gelang ihm. Schon 1882
erwarb er ein Eisenwerk in Milowice und die Sosnowitzer Röhrenwerke in Russisch-Polen hinzu, 1887 waren die Werke moderni-
siert und der Betrieb profitabel. Die Friedenshütte war nun das leistungsfähigste Stahl- und Walzwerk in Oberschlesien. Sie wur-
de, in einem Stadtteil von Beuthen unmittelbar hinter der neuen Grenze liegend, 1922 nach der Abtretung Oberschlesiens an Po-
len in eine Tochtergesellschaft eingebracht. Die heutige “Huta Pokój S.A.” ist immer noch eines der führenden polnischen Mon-
tanunternehmen. Der “Oberbedarf” verblieben damals die Werke Gleiwitz-Stadt (Stahlwerk, Radsatzfabrik, Presswerk für Auto-
mobil- und Waggonbau, Gießereien, Flanschenfabrik), Gleiwitz-Stadtwald (Röhrenwalzwerke und Verzinkerei) und Zawadzki
(Stabeisenwalzwerk, Gesenkschmiede, Feldbahn-, Weichen- und Waggonfabrik), die nach 1945 ebenfalls an Polen fielen. Mit Ori-
ginalunterschriften. Lochentwertet (RB). Vorher vollkommen unbekannt gewesen, ein
Unikat
aus dem Reichsbankschatz. Rand-
schäden und Papierverluste fachgerecht restauriert. (58)
1108.
Orden der Ehrwürdigen Ursulinen Schwestern, Schweidnitz i/Schl.
EF-VF
70 !
7 % Obl. 500 fl. 1.9.1928 (Auflage 140), #222
Rechtsperson: Konvent der Ursuliner-Jungfrauen. Anleihe über 240.000 fl., abgesichert auf die Klöster und Schulgebäude in
Schweidnitz und Ober-Weistritz. (102)
1109.
OSRAM GmbH KG, Berlin
EF-VF
130 !
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Jan. 1922 (Auflage 150000, R 8), #139047
Abb.
Am 1.7.1919 legten Siemens & Halske, die AEG und die Auergesellschaft ihre Glühlampenproduktion in der neu gegründeten OS-
RAM GmbH KG zusammen. Seit 1978 ist Siemens Alleingesellschafter, Firmensitz ist München. Heute erwirtschaftet OSRAM mit
43.500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 4,6 Mrd. Euro. Sehr dekorativ mit Glühlampen in allen vier Ecken, vielen Glühlampen
in der Umrahmung u. einem Strauß von Glühlampen im Unterdruck. Originalunterschriften.
Nicht
lochentwertet. Mit Kupons. (24)
183
Los Gattung
Grad Ausruf !