1030.
Internationale Maschinen- und Tiefbohrgeräte-Fabrik AG, Landau (Pfalz)
EF
250 !
Aktie 1.000 Mark Dez. 1921. Gründeraktie (Auflage 3500, R 10). #5026
Abb.
Gegründet 1921. Die Fabrik in der Untertorstr. 16 produzierte Ausrüstungen für die Bohrindustrie und führte auch selbst Tief- und
Flachbohrungen aus. An der rumänischen Öl-Bohrgesellschaft “Forex” bestand eine Beteiligung. Im Aufsichtsrat saß zeitweise
u.a. Ernst Röchling. 1935 aufgelöst. Großes Hochformat mit schöner Umrahmung, Vignette mit Bohrturm auf der Erdkugel. Nur 3
Stücke wurden Anfang 2001 gefunden. Mit Kupons. (10)
1031.
Isarwerke AG, München
EF+
230 !
5 % Teilschuldv. 5.000 Mark Aug. 1922 (Auflage 10000, R 10), #8912
Abb.
Gründung 1921 als Tochterfirma der Isarwerke GmbH (gegr. 1894 unter maßgeblicher Beteiligung der Bankiersfamilie von Finck)
zum Bau des Wasserkraftwerks Mühltal. 1952 übernahm die AG das gesamte Stromgeschäft der fortan nur noch als Holding tä-
tigen GmbH, dessen Anfang in der 1894 in Betrieb gegangenen Wasserkraftanlage Höllriegelskreuth lag. Später war hier ein
Dampfkraftwerk hinzugekommen und außerdem 1902-04 in Pullach an der Isar ein zweites Wasserkraftwerk errichtet worden.
1955 Fusion mit der Amperwerke AG (gegr. 1908) zur Isar-Amperwerke AG. 1954-56 Ausbau der Dampfkraftwerke Höllriegels-
kreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb das Dampfkraftwerk Irsching (1969), das Kernkraftwerk Essenbach bei
Landshut (1977, mit Partner Bayernwerk) das Kernkraftwerk Isar I (1979) und das Kernkraftwerk Isar II (1988). Zunächst über 3/4,
später noch knapp 50 % des Kapitals der Isar-Amperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die wiederum zu 45 % dem Bankhaus
Merck, Finck & Co. in München, zu 25 % dem RWE und zu 10 % der Allianz-Versicherung gehörten). Im Jahr 2000 fusionierten
das Bayernwerk und die PreußenElektra zur E.ON Energie AG. Diese besaß nun direkt und indirekt eine Dreiviertelmehrheit der
Isar-Amperwerke AG, die 2001 in E.ON Bayern AG umbenannt wurde. Gleichzeitig wurden die bisherigen großen Bayernwerk-Be-
teiligungen (u.a. Überlandwerk Unterfranken, Energieversorgung Ostbayern, Energieversorgung Oberfranken, Großkraftwerk
Nürnberg u.a.) in die E.ON Bayern AG eingebracht. Bis heute börsennotiert. Sehr dekorativ, große Abb. des Flusslaufes der Isar
mit Wasserkraftwerk vor Alpenpanorama. Inwendig Anleihebedingungen, mit beiliegenden Kupons. Lediglich 5 Stücke wurden
2002 gefunden. (96)
1032.
J. A. Harth & Co. AG, Mainz
EF
80 !
Aktie 1.000 Mark 14.4.1923 (Auflage 4800, R 10), #4475
Gründung 1922. Der Sitz befand sich in der Bauerngasse 13. Großhandel mit Wein sowie Weinlagerung, Weinvermittlung und
Weinbau. Großaktionär und Direktor war Weingrosshändler Joh. Adam Heinr. Harth. Vor dem 2. Weltkrieg an Hermann Guntrum
verkauft, der die Firma vor allem für den Verkauf von Weinen in England nutzte. Ende der 70er Jahre ist die Nutzung des Firmen-
namens eingestellt, die Firma abgemeldet. (17)
1033.
Jenaer Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG, Jena
EF-VF
450 !
Zwischenschein 15 x 5.000 RM 18.5.1943 (
R 12
), ausgegeben für die Universitätsstadt Jena.
Abb.
Gegründet 1935 zwecks Bau und Betreuung von Kleinwohnungen im eigenen Namen. In den Jahren 1935-1941 wurden genau
1.000 Wohnungen fertiggestellt. Großaktionäre (1943): Stadt Jena (50%), Carl Zeiss, Jena (32%), Schott und Genossen, Jena
(18%). Heute die Ernst-Abbe-Siedlung GmbH. Zusammen mit der Carl-Zeiss-Siedlung GmbH werden über 1.100 Wohnungen und
Gewerbeeinheiten in Jena und Saalfeld verwaltet. Maschinenschriftliche Ausführung auf Wasserzeichenpapier “Hartpost Extra Za-
eh” mit aufgehender Sonne, Originalunterschrift. Lochentwertet (RB). Ein
Unikat
aus dem Reichsbankschatz. (78)
1034.
Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG, Berlin
EF-VF
500 !
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 16.11.1908 (Auflage 2500,
R 12
), #2320
Abb.
Gründer des wirtschaftsgeschichlich hoch interessanten Unternehmens war der Kalibergbau-Pionier und spätere Vorsitzende des
Deutschen Kalisyndikats
Gerhard Korte
(* 1858 in Celle, + 1945 in Magdeburg), der 1889 im oberen Allertal mit der Erschließung
von Kalisalz-Vorkommen begann. Bei Walbeck ließ er erste Probebohrungen durchführen, unter großer Geheimhaltung, um nicht
den preußischen Bergfiskus auf den Plan zu rufen. Als er 1890 nach Erfolg der Probebohrungen eine bergrechtliche Gewerkschaft
gründen wollte, lehnte die Bergbehörde den Antrag ab; statt dessen unterbreitete ihm der preußische Bergfiskus ein Kaufange-
bot. Dieses Angebot wiederum lehnte Korte ab, reaktivierte das stillgelegte Eisenerzbergwerk Burbach im Siegerland und verleg-
te den Sitz dieser Gewerkschaft nach Magdeburg, wo sie zum Nukleus des größten Kalikonzerns der damaligen Zeit wurde. Mit
finanzieller Unterstützung des Direktors der Magdeburger Straßenbahn und seines Bruders Friedrich richtete Korte in Walbeck,
Alleringersleben, Ummendorf und Eilsleben weitere Kalibergwerke ein, die 1908 zur Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG zusam-
mengefaßt wurden. Beim Erwerb der Flächen für diese Bergwerke von zusammen 130 qkm arbeitete Korte eng mit dem Bund der
Landwirte zusammen, was den zweiten Teil der Unternehmensgeschichte erklärt. 1923 in der ersten großen Kalikrise komplette
Umstrukturierung dieser AG und Umfirmierung in “Bank für Landwirtschaft”. 1924 dann Übernahme der Potsdamer Creditbank.
1925 wurden 24 Zweigniederlassungen unterhalten. 1950 Neugründung als Westdeutsche Bank für Landwirtschaft AG in Köln (der
Zusatz “Westdeutsche” fällt 1958 wieder fort). Nach Fusionen mit der Getreide-Kreditbank AG in Hamburg (1961) und der Kredit-
bank für Gartenbau und Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970 Umfirmierung in Handels- und Privatbank AG mit Sitz in Köln.
1981 steigt die Amsterdam-Rotterdam Bank N.V. als Aktionär ein, 1986 Umfirmierung in Amro Handelsbank AG (später ABN-AM-
RO Bank AG). Anleihe von 5 Mio. M, vermittelt durch die Genossenschaftliche Central-Kasse des Bundes der Landwirte eGmbH
zu Berlin, mit der der Kalibergbau-Pionier Gerhard Korte bei den Grundstückskäufen für seine Bergwerke eng zusammenarbeite-
te. Originalunterschriften des Vorstands. Bedeutendes Dokument des deutschen Kalibergbaus, bisher vollkommen unbekannt ge-
wesen. Nur dieses eine Exemplar wurde Ende 2011 gefunden. (34)
1035.
Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG, Berlin
VF+
200 !
5 % Teil-Schuldv. 500 Mark 24.8.1912 (Auflage 500, R 10), #2299
Originalunterschriften des Vorstands. Bisher ebenfalls vollkommen unbekannt gewesen, nur vier Stücke wurden Ende 2011 ge-
funden. (16)
1036.
Kalk- und Marmorbergwerke “Brilon” AG, Brilon
EF-
200 !
Aktie 1.000 Mark 9.6.1923 (Auflage 10000, R 10), #19113
Gegründet im Dez. 1921 als Multiplikations-AG mit Sitz in Berlin, 1923 umbenannt wie oben anlässlich des Erwerbs der Kalk- und
Marmorbergwerke “Flötzberg I” und “Flötzberg II” in Brilon bei Arnsberg i.W. Der Bergbau auf der Briloner Hochfläche ist uralt.
Die älteste urkundliche Erwähnung datiert von 1103. Da die Briloner dem Kloster Corvey abgabepflichtig waren, welches 1102
gebrandschatzt wurde, gingen dabei alle Urkunden verloren, die einen noch früheren Bergbau belegten. Neben zeitweise 5 Mar-
morgruben waren teils bis ins 20. Jh. dutzende von Blei- und Zinkerzbergwerken sowie Schiefer-, Baryt- und Farberdegruben in
Betrieb, bei Berighausen gab es sogar ein Goldbergwerk. Diese beiden bedeutenden Kalk- und Marmorbrüche besaßen neben
einem eigenen Feldbahnnetz auch zwei Bahnanschlüsse an das öffentliche Netz. Zu Beginn der Weltwirtschaftskrise ging die Ges.
ein, 1929 letztmals im AG-Handbuch erwähnt. Das einzige uns bekannte Stück. (79)
1037.
Kartonnagenfabrik Pasing bei München AG, Pasing
EF-
80 !
Aktie Lit. C 1.000 Mark Sept. 1923 (Auflage 1900, R 9), #16129
Abb.
Gründung im Juni 1923. Spezialfabrik für gezogene und gleichzeitig bedruckte Dosen für Käsereien sowie Postversandkartons
mit Holzversteifung. Im April 1925 wurde über das Vermögen der Ges. Konkurs eröffnet. Mit kpl. Kuponbogen. (24)
173
Los Gattung
Grad Ausruf !