978.
Förderungsgemeinschaft des Deutschen Landwaren- und Mehlhandels AG, Berlin UNC
30 !
Namensaktie 1.000 RM Aug. 1942. Gründeraktie (Auflage 3000, R 6), #824
Gründung 1941, eingetragen 1942. Zweck: Übernahme und vorübergehender Betrieb von Landhandlungen, deren Besitzer die
Geschäfte kriegsbedingt nicht führen konnten. 1958 aufgelöst, 1962 nach Abwicklung gelöscht.
Nicht
lochentwertet. (118)
979.
Frankfurter Bank, Frankfurt a.M.
VF
1.500 !
Actie Serie I 500 fl. 1.6.1856. Gründeraktie (Auflage 20000, R 9), #199
Abb.
Die Gründung der Frankfurter Bank erfolgte 1854. Zu den Gründern zählten die Bankhäuser Gebrüder Bethmann, Grunelius & Co.,
Rothschild & Söhne sowie die Frankfurter Vereinskasse. Die Konzession wurde vom Rat der Stadt Frankfurt auf Antrag der oben er-
wähnten Gründer erteilt. Das “Provisorische Bank-Comite”, das allen Frankfurter Bürgern die Möglichkeit zur Beteiligung geben woll-
te, wurde vom Erfolg des Zeichnungsaufrufes im Jahr 1854 völlig überrascht: Der Andrang war so groß, daß die Münzgasse am Sitz
der Bank vom Militär gesperrt werden mußte. Zeichnungswillige aus Sachsenhausen brachten das für die 5%ige Kaution erforderli-
che Silbergeld gleich auf Schubkarren über den Main. Zum Schluß war bei 9.531 Anmeldungen das ohnehin sehr hohe Gründungs-
kapital (10 Millionen Gulden) noch um das 16fache überzeichnet (Zu dieser Zeit hatte Frankfurt gerade 80.000 Einwohner!). Im Auf-
sichtsrat waren mit von Grunelius, von Metzler, Hauck, von Bethmann, Oppenheimer u.a. alle großen Namen der Frankfurter Fi-
nanzwelt vertreten. Die Frankfurter Bank als Privatnotenbank belebte nicht nur den Notenumlauf vor allem im süddeutschen Raum,
sie übernahm auch für die nahezu 100 Privatbanken der Stadt eine Art Zentralbankfunktion. 1871 war sie bereits die drittgrößte deut-
sche Bank. Durch die Gründung der Deutschen Reichsbank, die durch das Bankgesetz vom 14.3.1875 geschaffen wurde, war die
ursprüngliche Funktion als private Notenbank ab diesem Zeitpunkt erheblich eingeschränkt. Es durften nur noch 100 Mark-Bank-
noten ausgegeben werden. Weitere Einschränkungen der Notenemission durch die Reichsbank veranlaßten die Frankfurter Bank, im
Jahr 1901 ihr Notenprivileg aufzugeben. Die seit 1876 umlaufenden Frankfurter Geldnoten wurden zum 31.12.1901 eingezogen. Statt
dessen wurde der Frankfurter Bank vom preußischen Staat aber das Privileg der Mündelsicherheit verliehen, welches bis zum Ende
des 2. Weltkrieges die Basis ihrer Geschäftstätigkeit bildete. Somit wurde aus der Notenbank eine Vermögensverwaltungsbank mit
Depot- und Effektengeschäften. Auch im Tages- und Termingeldhandel zwischen den Kreditinstituten war die Bank tätig, nicht je-
doch im Kreditgeschäft mit der Industrie. Das kam der Frankfurter Bank in der Weltwirtschaftskrise zugute, da sie von den Proble-
men in Zahlungsnot geratener Betriebe nicht betroffen war. Nach der Währungsreform 1948 unter der Leitung von Hermann Jann-
sen richtete sich die Bank neu aus und wandelte sich zur überregionalen Kreditbank. Nun wurden, im Gegensatz zu früher, auch Ge-
schäftsverbindungen mit in- und ausländischen Großunternehmen aufgenommen. 1962 eröffnete die Bank erstmalig in ihrer Ge-
schichte auch Zweigniederlassungen. 1970 erfolgte die Fusion mit der “Berliner Handelsgesellschaft” zur BHF-Bank, das war bis da-
hin der größte Bankenzusammenschluß der deutschen Nachkriegsgeschichte. 1998/99 Übernahme durch die niederländische ING-
Gruppe. 2005 Übernahme durch Sal. Oppenheim und Weiterführung als “BHF-Bank - Privat seit 1854”. Seit Sal. Oppenheim 2010
von der Deutschen Bank aufgefangen wurde sucht der neue Eigentümer für die BHF-Bank schon wieder einen Käufer. Unterschrif-
ten von Meyer Carl von Rothschild (in Faksimile als Verwaltungspräsident) sowie im Original von F.A. Jay als Vize-Präsident und Isaac
Gille als erster Direktor. Knickfalte. Wahrscheinlich lag das Stück unter Passepartout, deshalb Verfärbung des Randes. (28)
980.
Frankfurter Bank, Frankfurt a.M.
EF
1.000 !
Actie 1.000 Mark 20.2.1892 (Auflage 18000, R 10), #12169
Abb.
Identische Gestaltung wie die Gürnderaktie, Farbe blau. Zuletzt im Jahr 2000 aufgetaucht. (96)
981.
Frankfurter Brauhaus eGmbH, Frankfurt am Main
EF-VF
300 !
Geschäftsanteil-Schein 130 RM 28.1.1936 (R 8), #916
Abb.
Gegründet 1923 als Genossenschaft, im gleichen Jahr in eine AG umgewandelt, später wieder in eine eGmbH zurückgewandelt,
1942 als GmbH unter Beteiligung der Dortmunder Union-Brauerei AG erscheinend. Die Brauereiniederlage, zuletzt in der Hanau-
er Landstraße ansässig, wurde 1987 geschlossen. Datum maschinenschriftlich, Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). Ins-
gesamt 13 Stück mit unterschiedlichen Ausgabedaten zwischen 1936 und 1943 lagen im Reichsbankschatz. (23)
982.
Freiburger Champagner-Fabrik-Gesellschaft, Freiburg a.d. Unstrut
VF
300 !
Antheilschein 30 Thaler 23.8.1857. Gründerstück (Auflage 1000, R 9), #58
Abb.
1856 gründeten die Brüder Moritz und Julius Kloss gemeinsam mit Carl Foerster die Weinhandlung Kloss und Foerster. Im gleichen
Jahr initiierten sie auch die Gründung der Champagner-Fabrik. Zweck: “Einen Theil der vaterländischen Weine in moussirende umzu-
wandeln, um dadurch die möglichst hohe Verwerthung dieses Produktes zu erzielen, den Weinbau zu heben und den Mitgliedern die-
ser Gesellschaft von ihrem Anlage-Kapitale eine einträgliche und sichere Rente zu verschaffen.” Im Hinterhaus der Familie Kloss füllte
der erfahrene Kellermeister Lewalder die ersten 6.000 Flaschen ab, von denen die erste am 17.6.1858 anlässlich der Verlobung von Ju-
lius Kloss mit Emma Gabler geöffnet wurde. 1861 stellte man den Sekt auf der Thüringischen Gewerbeausstellung in Weimar erstmals
der Öffentlichkeit vor unter den Marken “Monopol”, “Crémant Rosé”, “Lemartin Frères” und “Sillery Grand Mousseux”. Zur Vergrösse-
rung des eigenen Unternehmens erwarben Kloss & Foerster 1866 in der Versteigerung die Fabrikgebäude und Einrichtungen der wirt-
schaftlich nicht so erfolgreichen Freiburger Champagner-Fabrik. Schon 1867 konnten die Freyburger Winzer nicht mehr genug Grund-
weine liefern, die fortan auch in Württemberg und Baden zugekauft wurden. Nach Inkrafttreten des Warenbezeichnungsgesetzes 1894
erreichte die Firma Heidsieck, daß ihre seit 1846 erfolgreiche Marke “Monopole” von den Freyburgern nicht mehr parallel geführt wer-
den durfte. Nun entsteht die bis heute berühmte Marke: Fortan werden die Freyburger Sekte wegen ihrer schon zuvor roten Kapsel un-
ter der 1895 eingetragenen Marke ROTKÄPPCHEN verkauft. 1948 enteignet und in der DDR als VEB Rotkäppchen-Sektkellerei wei-
tergeführt. Günther Kloss, der Enkel des Gründers, geht in den Westen und gründet 1953 in Rüdesheim am Rhein die Firma Kloss &
Foerster neu. Der Freyburger Betrieb, die einzige Sektkellerei der DDR, entwickelt in den 1950er Jahren zusammen mit der Mainzer Fir-
ma Kupferberg das sog. “Transvasierverfahren”. 1970 wird die Sektkellerei Freyburg eingegliedert in den VEB Getränkekombinat Des-
sau und 1980 in den VEB Kombinat Spirituosen, Wein und Sekt in Berlin. 1990 von der Treuhand in eine GmbH umgewandelt, zugleich
Rückerwerb der Marke “Rotkäppchen” von den im Westen lebenden Erben der Unternehmensgründer. 1993 im Rahmen eines “Mana-
gement Buy outs” von vier leitenden Mitarbeitern erworben, wobei die westdeutsche Spirituosen-Unternehmer-Familie Eckes-Chantré
als Finanzier auftrat. Als erstes ostdeutsches Unternehmen drehte man den Spieß kurzerhand um und erwarb 2002 von der kanadi-
schen Seagram-Gruppe die Sektmarken Mumm (Mumm & Co. Sektkellereien) und MM Extra (Matheus Müller Sektkellereien), die zu-
sammen mit der Chantré & Cie. in Eltville in die neue Holding Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH eingebracht wurden. Der Mut
wurde belohnt: Rotkäppchen wurde auch im Westen zur Kultmarke und 2007 mit 82 Mio. verkaufter Flaschen und 26,5 % Marktanteil
gesamtdeutscher Marktführer. Vierseitiges Papier mit komplettem Abdruck der Statuten. Originalunterschriften. (47)
983.
Fürstlich Castell’sche neue Credit-Casse, Castell (Unterfranken)
EF-VF
300 !
3,5 % Schuldv. 25 Mark 7.1.1914 (
R 12
), #34064/647
Abb.
Die neue Credit-Casse, 1857 bzw. 1858 neu gegründet, ist aus der Fürstlich Castell’schen alten Credit-Casse, welche bereits seit
dem Jahr 1774 als Wohltätigkeitsstiftung besteht, hervorgegangen und ist somit die älteste Bank Bayerns. Sie verfolgt den Zweck,
über den beschränkten Geschäftsbereich der letzteren hinaus einerseits Gelegenheit zu einer sicheren, verzinslichen Anlage von
Kapitalien zu geben, andererseits durch Hingabe von Darlehen gegen Sicherheit Landwirtschaft, Handel und Gewerbe zu fördern.
Bekannt ist Castell fürt den Weinbau. Rückseitig Statuten. Nicht katalogisiert, nur dieses eine Stück wurde gefunden. (24)
984.
Fürstl. Schwarzburgisch-Sonderhausenscher Kammerschulden-Tilgungsfonds, Sondershausen VF
150 !
4 % Partial-Obl. 300 Mark 15.1.1881 (R 10), #306
Abb.
Die Grafschaft Schwarzburg-Sondershausen wurde 1871 Fürstentum im Deutschen Reich, 1918 Freistaat, 1920 Teil des Frei-
staates Thüringen. Schöne Wappenvignette, auch als Wasserzeichenpapier. Knickfalten. (24)
164
Los Gattung
Grad Ausruf !