Page 162 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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960.
Ehrenfelder Arbeiterwohnungs-Genossenschaft eGmbH, Köln-Ehrenfeld
VF
300 !
Anteil-Schein 100 Mark 25.9.1913 (R 10), #795
Abb.
Bau und Verwaltung von Arbeiter-Wohnungen. Schönes Wappen mit Zahnkranz. Umrandung im Historismus-Stil. (19)
961.
Einkaufsgenossenschaft der Bäcker-Innung zu Leipzig eGmbH, Leipzig
EF
100 !
Anteil-Schein 200 Mark 21.10.1914 (R 10), #4628
Nennwert 1922 auf 1.000 M heraufgesetzt. Mit Originalunterschriften Franz Glück und R. Winkler. (61)
962.
Eisenbahn- und Allgemeine Rück-Versicherungs-Gesellschaft THURINGIA, Erfurt
EF
1.400 !
Actie 1.000 Thaler 1.1.1856 (Blankette, R 8).
Abb.
Der Firmengründer Karl Ferdinand Wehle (Kalkulator und Bürovorsteher der Thüringischen Eisenbahnverwaltung) kam auf die
Idee, die Fahrgäste der Eisenbahn “gegen die Gefahr körperlicher Beschädigung durch Unglücksfälle” zu versichern. Heute bie-
tet die Thuringia die vollständige Palette eines Kompositversicherers. Schon früh versuchte sich die Thuringia im Auslandsge-
schäft, erlitt dabei aber in Rußland zunächst große Verluste. Ein neuer Anlauf erfolgte 1898 mit der Gründung der “Thuringia Ame-
rican Fire Insurance Company” in New York. 1917 Übernahme der Fortuna Allgemeine Versicherungs-AG. Sitzverlegung 1945
nach Hannover, 1946 nach Hannoversch Münden und 1950 nach München. Heute gehört die Thuringia zur Aachener und Mün-
chener Gruppe. Unstreitig die schönste deutsche Versicherungsaktie. Weniger als 20 Blanketten (und nur ein einziges ausgestell-
tes Stück) fand die Witwe eines früheren Vorstands Anfang der 80er Jahre im Nachlaß. (43)
963.
Eisenbahn von Nürnberg zur nördlichen Reichsgrenze, Nürnberg
VF-
1.200 !
Quittung zur Einzahlung einer Actie 5 Gulden 11.12.1837, #2254
Abb.
Im Jahr 1836, nach dreitägigen Beratungen mit Beteiligungen des königlichen Ministerrates, des Außenministeriums, des Innen-
ministerium, des Finanzministeriums und den Bevollmächtigten aller bayerischen Eisenbahngesellschaften wurden die “Funda-
mentalbestimmungen für sämtliche Eisenbahnstatuten in Bayern” erlassen. Damit war für Bayern ein Rahmen abgesteckt. Fest-
gelegt wurde außerdem die Spurweite mit vier englischen Zoll, 8 1/2 Zoll, umgerechnet 1435 mm, die Serienbeschaffenheit und
die Bestimmung, den Tarif “unter Genehmigung der Staatsregierung” alle drei Jahre zu regulieren. Man wollte in Bayern eine Bahn-
strecke bauen, die das ganze Land von Norden nach Süden durchziehen sollte. Am 11. Febr. 1836 hatte ein Nürnberger Komitee
die Genehmigung für den Bau einer Eisenbahn von Nürnberg über Bamberg bis zur nördlichen Grenze des Königreichs Bayern
erhalten. Ein Kostenvoranschlag wurde aufgestellt und die Vorarbeiten eingeleitet. Jedoch krankte das Projekt an chronischem
Geldmangel. Vor gezeichnetem Aktienkapital in Höhe von 24.294.000 Gulden waren erst 4.238.000 Gulden eingezahlt worden. Ei-
ne Bedingung des königlichen Erlasses den Bahnbau betreffend war, das der Abschnitt Nürnberg-Bamberg innerhalb von zwei
Jahren fertig gestellt werden sollte. Die Gesellschaft konnte diesen Termin nicht einhalten, daraufhin wurde ihr am 8. Nov. 1840
vom König persönlich die Konzession entzogen. Bereits am 18. März 1836 - keine vier Monate nachdem in Deutschland der ers-
te Eisenbahnzug (Die am 7.12.1835 eröffnete 6 km lange Ludwigs-Eisenbahn gilt als die erste Eisenbahn Deutschlands) gefahren
war - richtete die Stadtgemeinde Bayreuth ein Gesuch an den bayerischen König, eine Eisenbahn von Nürnberg über Bayreuth
nach Hof anzulegen. Da besagtes Nürnberger Komitee an Finanzproblemen scheiterte, nahm der bayerische Staat den Bahnbau
selbst in die Hand. König Ludwig I. schrieb in diesem Zusammenhang den grundlegenden Kommentar: “Habe den Vorsatz, wenn
im nächsten Frühling das Friedens Fortdauer ist, Eisenbahn von Nürnberg bis Hof zu bauen - auf Staatskosten...”. Entgegen den
Bayreuther Wünschen wurde der Trassenvariante über Bamberg und Lichtenfels nach Hof der Vorzug gegeben. Der Staatsvertrag
mit dem Königreich Sachsen über die Weiterführung nach Norden stammt vom 14. Jan. 1841. Mit 13 gedruckten Unterschriften
für die Unternehmer der Eisenbahn, u.a. Binder, Scharrer, Mainberger, Platner, Schroll usw. Ein ungemein interessantes und sel-
tenes Papier zur Geschichte der Eisenbahnen in Deutschland. Mit zwei Streifen auf schwarzen Karton geklebt. (43)
964.
Eisenbahnen Deutschland - Konvolut (5 Stücke)
EF-VF
100 !
Lot
Aktien von 1896-1926.
Braunschweig-Schöninger Eisenbahn Genussrecht 100 RM Dez. 1926, #531; Eisenbahn-Gesellschaft Greifswald-Grimmen Aktie
1.000 Mark 1.7.1896, #880; Haffuferbahn-AG Stamm-Actie Litt. B 1.000 Mark 1.4.1899, #602; Hamburger Hochbahn Aktie 1.000
Mark 9.10.1911, #10043; Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn VZ-Aktie A 1.000 Mark 31.3.1898, #3484. Fast alle Stücke in sehr guten
Sammlerqualität und nicht lochentwertet, lediglich die Haffuferbahn-Aktie ist hinterklebt. (32)
965.
Eisengiesserei & Schlossfabrik AG, Velbert
VF
400 !
Actie 1.000 Mark 10.11.1899. Gründeraktie (Auflage 1000, R 6), #908
Abb.
Gründung 1897 zur Übernahme der früheren Fa. Gebr. Judick, die in ihrer mitten in der Stadt liegenden Fabrik Schlösser und
Schlüssel, Temperguss sowie Fahrrad- und Automobilzubehör herstellte. 1938 umbenannt in Schloßfabrik-AG vorm. Wilh. Schul-
te, später “Schloßfabrik Schulte-Schlagbaum AG”. Noch heute bestehender erfolgreicher Betrieb, der Schließ- und Sicherheits-
systeme produziert. Seinerzeit in Berlin börsennotiert, heute gehören die gültigen Aktien unter den Nebenwertem zu den gesuch-
ten Raritäten. Großes Hochformat mit dekorativer Umrahmung.
Nicht
lochentwertet und mit Restkuponbogen von 1920. Einzel-
stück aus einer alten Sammlung. (36)
966.
Eisenwerk Martinlamitz AG (4 Stücke), Martinlamitz
EF-VF
300 !
Lot
Aktien 1.000 Mark 12.12.1912, #278, 3.4.1920, #399, 30.1.1922, #939 und 12.10.1922, #2063.
Abb.
Gründung 1903 unter Übernahme der oHG Anspach, Foerderreuther & Comp. als Eisen- und Emaillierwerk Martinlamitz AG, 1912
Umfirmierung wie oben. Betrieb einer Eisengiesserei und einer Eisenkonstruktions- und Brückenbauwerkstätte. 1920 brannte die
Eisengießerei ab, wurde aber bald wiederaufgebaut. Die Firma wurde ein Opfer der Weltwirtschaftskrise: 1929 Vergleichsverfah-
ren zur Abwendung des Konkurses, 1933 erloschen. (117)
967.
Elwecowerk Louis Wittig & Co. AG, Cöthen-Anhalt
UNC-EF 150 !
Aktie 5.000 Mark 28.12.1923 (R 9), #7194
Abb.
Gegründet am 14.11.1923 zwecks Übernahme und Weiterführung der Kaffee-Sourrogat- & Zichorien-Fabrik Louis Wittig & Co.
GmbH in Cöthen. Als in Köthen eine homöopathische Klinik eröffnet wurde, bewarb der Malzkaffeefabrikant Louis Wittig sein Pro-
dukt als “homöopathisch unbedenklichen Gesundheitskaffee”. Von seinem damaligen Erfolg zeugt noch heute die Wittigsche Vil-
la an der Bärteichpromenade. Direkt im Zentrum von Köthen liegt das schlossartige, von einem weitläufigen Park umgebende Ge-
bäude. Die AG wurde am 18.11.1924 aufgelöst und trat in die Liquidation, zwei Jahre später waren sämtliche Gläubiger voll be-
friedigt. Ein Stück aus der ersten Kapitalerhöhung von 61 Mio. Mark auf 130 Mio. Mark. Mit kpl. Kuponbogen. (23)
968.
Emil Heinicke AG, Berlin
VF
220 !
Aktie 1.000 Mark 16.9.1921 (Auflage 2500,
R 11
), #7800
Abb.
Gründung 1911 zwecks Erwerb und Fortbetrieb des bisher unter der Firma Emil Heinicke in Berlin betriebenen Spezial-Bau und
Einrichtungs-Geschäfts. Spezialitäten: Laden- und Fassaden-Bau, Geschäfts-Einrichtungen, Herstellung und Vertrieb von Holz-
und Metallartikeln sowie Artikeln der chemischen und Textil-Industrie. Fabrik in Mariendorf. 1914/16 umfangreiche Kriegslieferun-
gen, 1916/17 Errichtung einer Munitionsfabrik, ab 1919 auch Herstellung landwirtschaftlicher Artikel. 1931 Konkurs. Lochentwer-
tet (RB). Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert. (16)
161
Los Gattung
Grad Ausruf !