Page 153 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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920.
Bergwerksgesellschaft Königin Elisabeth, Essen
VF
1.500 !
Actie 200 Thaler 1.4.1873. Gründeraktie (R 10), #7661
Abb.
Gründung 1844 als Gewerkschaft alten Rechts. Bereits 1850, nachdem eine nur 32 m starke Mergeldecke durchteuft war, konn-
te Schacht Wilhelm die Förderung aufnehmen. Die 1873 gegründete AG hatte nicht lange Bestand: Bereits 1877 erzwang die
schlechte wirtschaftliche Lage die Rückumwandlung in eine neurechtliche Gewerkschaft, damit man die Eigentümer mit Zubußen
in die Pflicht nehmen konnte. Auf den Frillendorfer Schächten Wilhelm, Emil, Hubert I und II sowie Joachim I und II wurde vor-
nehmlich Fettkohle und Esskohle abgebaut. Über Tage außerdem Betrieb einer Kokerei und einer Brikettfabrik. Im April 1916 ge-
langte die Gewerkschaft in den Besitz der Mannesmannröhren-Werke. Seitdem wurde das Steinkohlenbergwerk Königin Elisabeth
als Betriebsabteilung von Mannesmann geführt und sicherte vor allem die Koksversorgung des Stahlwerkes auf dem Gelände des
vorher von Mannesmann übernommenen Blechwalzwerkes Schulz-Knaudt. Ausgesprochen dekorative Gestaltung mit Berg-
manns-Vignetten. Mit restlichem Kuponbogen. Rarität aus alter Sammlung. (100)
921.
Berliner Lombardkasse AG, Berlin
VF
240 !
Aktie (Zwischenschein) 8 x 1.000 RM Aug. 1931 (
R 11
), #25
Abb.
Gründung 1923 als Berliner Makler-Verein AG durch Mitglieder der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers (Stempelverei-
nigung) und der Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen. Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum Zwecke des
Namensschutzes, nachdem der “alte” 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank gegründete Berliner Makler-Verein 1923 in ei-
ne normale Geschäftsbank umgewandelt und in Berliner Bankverein AG umbenannt worden war. Im Juli 1931 äußerte die Inte-
ressengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen den Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, bei der ihre Mitglieder gegen Hin-
terlegung von Wertpapieren Lombardkredit erhalten konnten. Damit sollte der Abzug von Kundengeldern auf dem Höhepunkt der
damaligen Bankenkrise kompensiert werden können. Am 31.7.1931 beschloß eine außerordentliche Hauptversammlung zu die-
sem Zweck die Erhöhung des Grundkapitals von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt wie oben. Mit der technischen
Durchführung der Geschäfte der Berliner Lombardkasse AG wurde zunächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins, später die Li-
quidationskasse AG betraut. Ab 1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wieder durch Angestellte der Bank des Berliner Kas-
sen-Vereins (ab 1943: Deutsche Reichsbank Wertpapiersammelbank) in der Oberwallstraße. Damit im Ostsektor Berlins verblie-
ben, wo nach Angaben der Banken-Kommission sämtliche Geschäftsunterlagen abhanden kamen. 1951 wurde in Wilmersdorf in
der Privatwohnung des Vorstands Rudolf Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet. 1959 entsprach die Bankenaufsicht dem
Antrag auf Neuzulassung. 1961 Verlegung des Verwaltungssitzes nach Frankfurt/Main und Umfirmierung in “Lombardkasse AG”.
Seitdem stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden die Deutsche Bank, die bis heute wie eh und je mit 17,32 % größter Aktionär ist.
Gründung von Niederlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin und Hannover (1985) sowie München und Stuttgart (1988). 1990 fu-
sionsweise Übernahme der Liquidations-Casse in Hamburg AG. Ausgestellt auf das Bankhaus A. E. Wassermann, Berlin. Hekto-
graphierte Ausfertigung auf hellblauem Karton, rückseitig Dividendenstempel bis 1942 und Umschreibungen. Lochentwertet (RB).
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Abheftlochung. (110)
922.
Bezirksverband Heimbachkraftwerk (Schwarzwald-Elektrizitätswerk), Freudenstadt
VF
150 !
9 % Schuldv. 5.000 Mark 20.2.1923 (Auflage 7300, R 10), #19854
Abb.
Der Heimbach ist am Ostrand des mittleren Schwarzwaldes ein 24 km langer rechter Nebenfluss der Glatt, er durchfließt die Land-
kreise Rottweil und Freudenstadt. In den 1920er Jahren baute der Bezirksverband Heimbachkraftwerk (bestehend aus den württ.
Amtskörperschaften Freudenstadt, Horb, Oberndorf und Sulz) unterhalb des Ortes Sterneck eine kleine Talsperre und ein Was-
serkraftwerk. Teil einer Anleihe von 400 Mio. Mark. Schöne Art-Deko-Umrahmung. Dieser Nennwert war bislang völlig unbekannt
gewesen! Fehlstück am oberen Rand perfekt restauriert. (31)
923.
Börsen-Handels-Verein, Berlin
VF
500 !
Actie 600 Mark 1.10.1875 (Auflage 5000, R 10), #3939
Abb.
Gründung 1872 mit einem zu 40 % eingezahlten Kapital von 9 Mio. Mark, 1875 Rückzahlung der gesamten Einlage und Zusam-
menlegung der Aktien 3:1. Im Saling ist die Gesellschaft unter den Makler-Banken aufgeführt. Außerdem wurde bei der Gründung
das Verlagsrecht der Hertelschen Kursberichte für 600.000 Mark gekauft. Insbesondere das Maklergeschäft an der Börse war sehr
ertragreich, für die damalige Zeit ungewöhnliche zweistellige Dividenden waren die Regel. In Berlin börsennotiert. Ab 1903 in Li-
quidation (Liquidationsraten gezahlt bis 1909), 1904 Übertragung des Geschäfts bei gleichzeitigem Übertritt der meisten der zu-
vor hier organisierten Händler auf den 1877 gegründeten Berliner Makler-Verein. Mit Originalunterschriften. Mit vier Stempel, dass
alle Liquidationsraten gezahlt wurden. Unten wie alle bekannten Stücke beschnitten. (28)
924.
Bohrgesellschaft Hessen, Berlin
VF
100 !
Namens-Anteil 1/1.000 9.3.1911 (Auflage 1000,
R 11
), #658
Abb.
Gegründet 1905, Verwaltungssitz war Berlin. Lochentwertet (RB). Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. (21)
925.
Bonner Bürger-Verein, Bonn
VF
300 !
Namensaktie Lit. D 300 Mark 1.7.1908 (Auflage 1000, R 10), #1785
Abb.
Gründung 1873. Betrieb eines Gesellschaftshauses, verbunden mit Weinhandlung. Das Gesellschaftshaus Kronprinzenstr. 2/2.a
beherbergte Konferenz- und Festsäle für bis zu 700 Teilnehmer, eine Gaststätte, ein Theater mit 850 Sitzplätzen und eine Brun-
nenanlage. Hart getroffen wurde der Weinhandel 1945 beim Vormarsch der Alliierten: In der Firmenchronik lesen sich die Plünde-
rungen vornehm als “Räumung der Lager und Vorräte durch die Besatzung”. Nach beendeter Liquidation im Jahr 1969 im Han-
delsregister gelöscht. Dekorativ verziertes Papier, als Lithograohie gedruckt. Lochentwertet (RB). Nur 5 Stück lagen im Reichs-
bankschatz. Fleckig. (70)
926.
Brau-Gesellschaft zu Saalfeld im Herzogthum Sachsen-Meiningen, Saalfeld
EF-VF 2.400 !
Actie 10 Gulden im 52 1/2-Fl.-Fuss 16.11.1859 (R 10), #439
Abb.
Die Gesellschaft wurde im Börsenführer von 1861 bzw. 1865 nicht erwähnt. Somit kann davon ausgegangen werden, dass sie
nicht börsennotiert war. Aus der Satzung der Braugesellschaft geht hervor, dass sie 1823 von mehreren brauberechtigten Bürgern
gegründet wurde. Gebraut wurde “ordinäres” Bier und Lagerbier. Auf das Brauen des sogenannten böhmischen Hopfenbieres
musste wegen des vermuteten Missbrauchs verzichtet werden. Eine Erwähnung in späteren Verzeichnissen deutet darauf hin,
dass das Unternehmen bis ca. 1876 Bier braute und somit bis in die Gründerzeit der großen Brauereien wie Aktienbrauerei, Ver-
einigte Dampfbrauereien und Bürgerliches Brauhaus tätig war. Mit drei Originalunterschriften des Vorstandes. Brauereititel vor
1860 gelten nach wie vor als Rarität. Seit Jahren nur 4 Stück bekannt. (27)
927.
Bütower Mühlenwerke AG, Bütow, Bez. Köslin
EF+
150 !
Aktie Ser. B 10.000 Mark 12.9.1923. Gründeraktie (Auflage 30000, R 10), #4933
Abb.
Gründung im Aug. 1923 durch mehrere Rittergutsbesitzer zum Betrieb des unter dem Namen “Schlossmühle in Bütow” bekann-
ten Mühlenwerkes sowie Handel mit Getreide, Kartoffeln, Dünge- und Futtermitteln. 1926 in Konkurs.
Nicht
lochentwertet, kpl.
Kuponbogen anhängend, in dieser Form sind seit Jahren nur 5 Stück (#4933-37) bekannt. (118)
152
Los Gattung
Grad Ausruf !