911.
Bank für Landwirtschaft AG, Berlin
EF-VF
200 !
Aktie 1.000 Mark 10.1.1922 (Auflage 110000, R 10), #77115
Abb.
Eine von der Geschichte her sehr interessante und bis heute bestehende Bank: Gegründet 1908 als “Kaliwerke Ummendorf-Eils-
leben AG”. 1923 in der ersten großen Kalikrise komplette Umstrukturierung und Umfirmierung wie oben. 1924 dann Übernahme
der Potsdamer Creditbank. 1925 wurden 24 Zweigniederlassungen unterhalten. 1950 Neugründung als Westdeutsche Bank für
Landwirtschaft AG in Köln (der Zusatz “Westdeutsche” fällt 1958 wieder fort). Nach Fusionen mit der Getreide-Kreditbank AG in
Hamburg (1961) und der Kreditbank für Gartenbau und Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970 Umfirmierung in Handels- und Pri-
vatbank AG mit Sitz in Köln. 1981 steigt die Amsterdam-Rotterdam Bank N.V. als Aktionär ein, 1986 Umfirmierung in Amro Han-
delsbank AG (heute ABN-AMRO Bank AG). Mit Getreideähren in der Umrandung. Weder beim Aktienumtausch 1925 noch beim
kpl. Neudruck 1938 eingereicht worden, nur 2 Stücke sind seit Jahren bekannt. Mit kpl. Kuponbogen. (92)
912.
Barmer Creditbank , Barmen
UNC-EF 180 !
Aktie 1.000 Mark 5.2.1924 (R 10), #116902
Abb.
Gegründet 1868 als Genossenschaftsbank, 1877 umgewandelt in eine AG unter der Firma Barmer Volksbank. 1899 umbenannt
in Barmer Creditbank. Zweigniederlassungen bestanden in Düsseldorf und Ronsdorf. 1900 Übernahme des Bankgeschäfts Krei-
enberg & Co. in Barmen. Die Aktien waren in Berlin börsennotiert. 1931 aufgegangen im Wege der Fusion in der Berliner Bank für
Handel und Grundbesitz AG, weitergeführt als Zweigniederlassung unter Beibehaltung der bisherigen Firmenbezeichnung. Von
dieser Emission seit Jahren das einzige uns bekannte Stück! (10)
913.
Barmer Maschinenfabrik AG, Barmen
EF+
150 !
Aktie 1.000 Mark 10.4.1922. Gründeraktie (Auflage 1500, R 9), #267
Abb.
Die Gründung 1922 ging auf den kontunierlichen Bedarf der benachbarten “Vereinigte Glanzstoff-Fabriken” an neuartigen Textil-
maschinen für die Erzeugung und Veredlung von Zellwolle und Kunstseide zurück. Lange Zeit war die spätere ENKA-Glanzstoff
(heute AKZO) auch alleiniger Aktionär. 1926 Sitzverlegung zum heutigen Standort Remscheid-Lennep, wo sich die BARMAG zum
weltweit führenden Spezialmaschinenbauer für die Chemiefaser- und Textilindustrie entwickelte. Großformatig, dekorative Um-
rahmung. (1)
914.
Baumwollspinnerei Gronau, Kirchspiel Epe bei Gronau i. W.
UNC-EF 100 !
Actie 1.000 Mark ca. 1890 (Blankette, R 8).
Abb.
Eine Gründung holländischer Geschäftsleute (1890). 1898 Errichtung eines zweiten und 1911 eines dritten Werkes. 1947 Fusion
mit der benachbarten “Westfälische Baumwollspinnerei”. 1987 Übernahme der “Textilwerke Ahaus AG”. Der Dauerkrise der deut-
schen Textilindustrie hat dieses Unternehmen noch mit am längsten getrotzt - doch im Mai 1999 kam auch hier das Insolvenz-
verfahren. (10)
915.
Bayerische Bodencredit-Anstalt, Würzburg
EF
125 !
8 % Gold-Hypopfandbrief 100 Gold-Mark 15.10.1924 (Auflage 300, R 10).
Abb.
Gründung der Hypothekenbank 1895. 1937 Genehmigung des Verschmelzungsvertrages, wonach das Vermögen der Ges. unter
Ausschluß der Liquidation auf die Süddeutsche Bodencreditbank übertragen wird. Den Aktionären der Bayerischen Bodencredit-
Anstalt wurden für je 100-RM-Aktien 200-RM-Aktien der Süddeutschen Bodenkreditbank gewährt. Ohne Nummer. Bislang noch
nicht angebotene Emission. (24)
916.
Bayerische Stadt Aschaffenburg
EF-VF
125 !
8-16 % Schuldv. 5.000 Mark 5.5.1923 (Auflage 6000, R 10), #19561
Abb.
Teil einer Anleihe von 300 Mio. M. Dekorativ. (51)
917.
Beamtenbank AG, Duisburg
UNC
100 !
VZ-Aktie Reihe B 10.000 Mark 30.11.1923. Gründeraktie (Auflage max. 20000,
von denen allerdings kaum 1/4 platziert werden konnten, R 9), #178311-20
Neben Bankgeschäfte jeder Art war Firmenzweck auch Beschaffung und Vertrieb von Bekleidungsgegenständen für Beamte und
Behördenangestellte. Hauptsitz in Duisburg, Gr. Kalkhof 6, in Krefeld bestand eine Zweigniederlassung. Da der Preuß. Handels-
minister der Bank das Depot- und Depositenrecht nicht bewilligte, wurden die Geschäfte 1927 auf die Rheinisch Westfälische Be-
amtenbank eGmbH übertragen; die AG ging in Liquidation. Kpl. Kuponbogen anhängend. (3)
918.
Bergbau-AG Medio-Rhein, Duisburg
VF
1.500 !
Aktie 100 Thaler 1.2.1858. Gründeraktie (Auflage 5000, R 8), #2693
Abb.
Eines der ersten linksrheinischen Unternehmen der Haniels. Mit dem Abteufen des Schachtes wurde bereits 1856 begonnen.
Schon in 15 m Tiefe traten starke Wasserzuflüsse auf und 1858 wurden die Arbeiten wegen Einsinken des Schachtes aufgrund
von Wasser und Fließsand eingestellt. Wegen Geldmangels musste der Betrieb 1859 noch vor Erreichen des Karbon vorüberge-
hend stillgelegt werden. 1931/32 gingen die Gerechtsame an Diergardt-Mevissen (Konzern Stinnes-VEBA). Nachdem die Ge-
werkschaft Diergardt-Mevissen V den restlichen Felderbesitz der in Liquidation befindlichen Bergbau-AG Medio-Rhein erworben
hatte, wurden alle ihre Felder unter dem namen Konsolidierte Medio-Rhein vereinigt. Originalunterschriften. Großformatig und au-
ßergewöhnlich dekorativ. Ihre besondere Bedeutung erhält die Aktie dadurch, dass sie vom “Wunderkind der Romantik” Theodor
Mintrop gestaltet wurde. Mintrop, geboren am 14.4.1814 in Essen-Werden als Sohn eines Bauern, machte während der Militär-
dienstzeit erste Bekanntschaft mit Werken der Literatur und Kunst. Ein Stipendium ermöglichte ihm das Studium an der Königli-
chen Kunstakademie in Düsseldorf, deren Direktor Friedrich Wilhelm von Schadow ihn besonders förderte. Mintrops Werke, im
wesentlichen Darstellungen religiöser und ländlicher Motive, waren seinerzeit hochgeschätzt. Er war Mitbegründer des “Düssel-
dorfer Malkasten”. Ausgestellt auf Herrn Bergrath Bilfinger in Stuttgart. In einer für dieses Stück ganz überdurchschnittlichen Er-
haltung! (81)
919.
Bergwerks-Gesellschaft Georg von Giesche’sche Erben, Breslau
VF+
450 !
Antheil-Schein 12/10.000 22.2.1865 ausgestellt 1903, #806
Abb.
Der Kaufmann und Industriegründer Georg von Giesche (1653-1716) legte den Grundstein für eines der größten Unternehmen öst-
lich der Elbe. 1704 ließ er sich und seine leiblichen Erben für 20 Jahre vom Kaiser Leopold I. von Österreich das ausschließliche
Recht des Bergbaus auf Galmei und des Handels damit für ganz Schlesien sichern. Das war die Geburtsstunde der Gesellschaft,
die bemerkenswerter Weise 270 Jahre in unveränderter Rechtsform geführt wurde! Nach dem Verlust der schlesischen Besitzun-
gen in Folge des 2. Weltkrieges wurde der Sitz nach Hamburg verlegt, zuletzt befaßte sich die Ges. mit Brenn- und Baustoffhan-
del. 1974 in Konkurs gegangen. 20-seitige Urkunde mit dekorativem Titelblatt. Beglaubigte Abschrift der Originalurkunde mit fort-
geführten Eintragungen der Anteilscheine bis 1934. Der ursprüngliche Stamm-Anteil im Jahre 1865 lautete über 140/10.000. Ein
Anteil über 1/10.000 brachte 1870 eine Ausbeute von 70 Mark. Zu Beginn des 20. Jh. kostete ein 1/10.000 Anteil um die 30.000
Mark. Papiergedecktes Prägesiegel, mehrere Originalsignaturen des Repräsentanten-Kollegiums der Bergwerks-Gesellschaft Ge-
org von Giesche’s Erben, u.a. mehrfach Friedrich-Wilhelm Freiherr von Richthofen. (73)
151
Los Gattung
Grad Ausruf !