Page 149 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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892.
Agrippina Lebensversicherungs-AG, Berlin
VF
200 !
Namensaktie Lit. B 100 RM Nov. 1938 (R 9), #507
Abb.
Gründung 1923 in Berlin als “Goldmark” Lebensversicherungsbank AG, 1924 Umfirmierung in Agrippina Lebensversicherungs-
bank AG. 1959 Errichtung eines zweiten Sitzes in Köln, wo 1965 die Direktionsbetriebe Berlin und Köln zusammengefaßt wurden.
Im Jahr 2000 Verschmelzung auf die Zürich Agrippina Lebensversicherung AG. Lochentwertet (RB). Leicht fleckig. (62)
893.
Agrippina See-, Fluss- und Land-Transport-Versicherungs-Gesellschaft, Köln
EF-VF
400 !
Aktie 500 Thaler 31.3.1845. Gründeraktie (Auflage 2000, R 8), #1717
Abb.
Die Agrippina war Rechtsnachfolgerin der 1818 errichteten Rheinschiffahrts-Assekuranz-Gesellschaft in Köln-Mainz, gegründet
1845 u.a. durch Abraham Oppenheim und Gustav Mevissen. Um die Jahrhundertwende führte sie als erste Gesellschaft in
Deutschland die Kraftfahrzeug-Versicherung ein. Übernommen wurden 1940 die “Bavaria” Versicherungs-AG in Nürnberg und
1960 die Mitteleuropäische Versicherungs-AG. 1959 Umfirmierung in Agrippina Versicherungs-AG. Seit 1969 ist die Zürich-Versi-
cherung mit fast 99 % Großaktionär. Im Jahr 2000 Verschmelzung auf die Zürich Agrippina Versicherung AG. Sehr dekoratives
Stück mit Abb. der verschiedenen Transportmittel in allen vier Ecken. Vier Originalunterschriften, u.a. Damian Leiden als Präsident
des Vorstandes. Damian Leiden, Mitbegründer der “Internationale Bank” in Luxemburg, Verwaltungsrat der “Rheinischen Eisen-
bahngesellschaft” und der “Kölner Dampfschifffahrtsgesellschaft”, Mevissens Schwiegervater. Damian Leiden war 24 Jahre lang
Vorstandspräsident der “Agrippina”. Angeklebte Allonge, Übertragungen bis 1920. (55)
894.
Aktien-Brauerei Schönbusch, Königsberg i.Pr.
UNC
25 !
Aktie 100 RM 28.2.1942 (Auflage 1500, R 3), #3107
Gründung 1871. Neben der Brauerei und Mälzerei in der Schnürlingstr. 4 besaß die AG in Königsberg einen 60.000 qm großen
Park mit Sommer- und Winterlokalitäten für Restaurationsbetrieb. In Königsberg und Berlin börsennotiert, seit den 20er Jahren
war der Stettiner Rückforth-Konzern Mehrheitsaktionär. 1948 Sitzverlegung nach Uslar. Seit 1953 GmbH, 1959 aufgegangen in
der Ferd. Rückforth Nachfolger AG, Siegburg. Um das weitläufige Brauerei-Areal rankte sich nach 1945 die interessante Speku-
lation, hier sei das Bernsteinzimmer versteckt. Gefunden wurde es bekanntlich bis heute nicht. Lochentwertet (RB). (57)
895.
Aktien-Malzfabrik Könnern, Könnern
VF
200 !
Aktie 1.200 Mark 14.12.1921 (Auflage 940, R 10), #2763
Abb.
Gegr. 1872. Die Malzfabrik hat eine überraschend interessante Baugeschichte: Einst ein mächtiges Kloster, das von Otto II. (955-
983) sogar zum Reichskloster erhoben wurde, kam die Anlage 1563 an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die Klausurgebäude in
ein Schloß umbauten. Später Witwensitz, 1871 an einen Industriellen verkauft, der das direkt am Bahnhof der wichtigen Magde-
burg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn liegende Gebäude zu einer Malzfabrik umbaute. 1917 kaufte die Gesellschaft die Eisen-
giesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918 sämtliche Hausgrundstücke, Fabrikanlagen
und Inventar der Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg (Saale). 1931/32 Umwandlung einer großen Forderung an
die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in Bochum-Langendreer in eine maßgebliche Beteiligung. Börsennotiz in Halle (Saale), seit 1934
im Freiverkehr Leipzig. Die AG wurde 1961 zwecks Abwicklung verlagert nach Hamburg, 1962 aufgelöst, 1971 im Handelsregister
gelöscht. Das Werk in Könnern wurde 1948 enteignet und als VEB Malzfabrik Könnern weitergeführt, nach der Wende 1993 still-
gelegt. Die Ruine, für deren Abriss sich die Stadt Könnern aktuell um Fördergelder bemüht, ist heute ein Schandfleck im Stadtzen-
trum, der zudem den Zugang zum historisch bedeutenden alten Klosterhof versperrt. Originalunterschriften. Uns sind seit Jahren
nur drei weitere Stücke bekannt. Stempel 1964 1. Liqurate, Stempel 1968 2. Liquirate gezahlt. Mit Kupons und LB. (27)
896.
Aktien-Spinnerei Aachen, Aachen
EF
150 !
Aktie 1.000 Mark 25.11.1922 (Auflage 65000, R 10), #49698
Abb.
Gründung 1899 zum Fortbetrieb des von der früheren Firma Hilden & Reuver in Aachen erworbenen Spinnerei-Etablissements. Her-
stellung von Streichgarnen aller Art. Spezialität waren wollene und mit Baumwolle gemischte Garne für Unterzeuge. Betriebsanla-
gen: Wollwäscherei, Karbonisieranstalt, Färberei, Bleicherei, Kunstwollfabrik und Streichgarnspinnerei. 1918 Kauf sämtlicher Anla-
gen der ehemaligen Rheinischen Kunstseidefabrik AG in Aachen. 1922 bauliche und maschinelle Vergrößerungen des Betriebes in
Stolberg. 1923 Spinnereineubau in Hamm-Mühle (Büsbach). Auch Gleisanschluss zum Transport der Braunkohle ins Werk und zur
Abfuhr sämtlicher Spinnmaterialien. Bereits beim Aktienumtausch nach der Inflation schlicht vergessen worden. Mit Kupons. (24)
897.
Aktien-Spinnerei Aachen, Aachen
EF-
100 !
Aktie 1.000 Mark 15.4.1923 (Auflage 150000, R 9), #133740
Bereits beim Aktienumtausch nach der Inflation schlicht vergessen worden, nur 6 Stück sind seit vielen Jahren bekannt. Mit
Kupons. (24)
898.
Aktien-Zuckerfabrik Hessen, Hessen
VF
450 !
Aktie 1.000 RM 7.3.1925 (Auflage 242, R 9), #452
Abb.
Gegr. 1865. 1925 Angliederung der Aktien-Zuckerfabrik Mattierzoll durch Fusion. Nach Kriegsende fand sich die Fabrik nur wenige
Meter hinter der Grenze auf DDR-Gebiet wieder, damit war ihr Schicksal besiegelt. Originalunterschriften. Aus alter Sammlung. (56)
899.
Albrecht Gustav Graf zu Sayn und Wittgenstein Sayn, München
EF-VF
280 !
Schuldschein 1.000 Gulden 19.3.1844 (R 10), #76
Abb.
Die Familie Sayn-Wittgenstein geht auf ein ehemaliges Adelsgeschlecht mit Stammsitz auf der Burg Sayn bei Bendorf am Rhein
zurück. Seit 1605 ist das Geschlecht in die drei Linien Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (Laasphe) und
Sayn-Wittgenstein-Sayn (Sayn) geteilt. “Ends Unterzeichneter bekennt von seinem erlaucht dem regierenden Grafen von Schön-
born den Betrag von tausend Gulden als Darlehn empfangen zu haben und verpflichtet sich dasselbe so bald es seine Verhälnis-
se nun gestatten zurück zu erstatten.” Originalunterschrift Albrecht Gustav Graf zu Sayn und Wittgenstein Sayn und rotes Wachs-
Prägesiegel. (24)
900.
Alfred Ferdinand Winkler & Co. AG, Magdeburg
EF+
50 !
Aktie Reihe B 1.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 50000, R 8), #41874
Gründung im März 1923 zur Fortführung der Nahrungs- und Genussmittelfabrik von A. F. Winkler. Bereits 1924 wieder in Konkurs.
Sehr dekorativ, mit großer Fabrikansicht.
Nicht
lochentwertet, mit kpl. Kuponbogen. (3)
901.
Allgemeine Baugenossenschaft Stettin eGmbH, Stettin
EF
100 !
4,5 % Teilschuldv. 100 Mark Sept. 1912 (Auflage 2121, R 9), #8/778
Abb.
Der Baugenossenschaft gehörten in Stettin Wohnhäuser am Hans-Hoffmann-, Graßmann-, Lorenz- und Hildebrandt-Weg. Origi-
nalunterschriften, sehr viele Zinszahlungsvermerke bis kurz vor Kriegsende. Mit Erneuerungsschein und Affidavit für Zinszahlun-
gen in den 1940er Jahren. Lochentwertet, mit Erfassungsstempel des Bezirksamts Steglitz von Berlin. (79)
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Los Gattung
Grad Ausruf !