876.
Actien-Zuckerfabrik Niederndodeleben
EF
100 !
Namens-Actie 500 Mark 1.6.1889. Gründeremission (Auflage 700, R 8), #53
Abb.
Erbaut wurde die bei Magdeburg gelegene Fabrik 1872 von der Fürstl. Stolberg’schen Maschinen-Fabrik. 1943 beteiligt an der
Zuckerfabrik Magdeburg AG, Magdeburg-Sudenburg. Diese nahm die Gesellschaft 1945 neben 8 weiteren Zuckerfabriken auf,
1950/51 Zusammenschluss zur VVB Zuckerraffinerie Magdeburg. Die letzte Kampagne in Niederdodeleben fand im Herbst 1956
statt. Danach diente das Betriebsgelände als Wirtschaftshof der LPG Clement Gottwald, seit 1990 Agro Bördegrün GmbH und
Co. KG. Sehr hübsche Umrahmung, Originalunterschriften.
Nicht
lochentwertet. (56)
877.
Actien-Zuckerfabrik Niederndodeleben
EF-VF
60 !
Aktie 500 RM 20.11.1929 (Auflage 900, R 5), #730
Lochentwertet (RB). Ausgestellt auf Otto Hilliger, Schnarsleben. (56)
878.
Actien-Zuckerfabrik Oschersleben
VF
800 !
Actie 1.000 Mark 1.12.1880. Gründeraktie (R 10), #305
Abb.
Gegründet 1880 als AG, errichtet durch die Fürstl. Stolberg. Maschinenfabrik. Bereits im Jahr 1893 war die Zuckerfabrik keine AG mehr,
sondern eine GmbH. Das Stammkapital betrug 720.000 Mark. Angaben zu technischen Details der Fabrik: Saftgewinnung durch Diffusi-
on, Scheidung: Nass- und Trockenscheidung, Saturation: Schwefl. Säure für Dünnsaft, Filtration der Dünn- und Dicksäfte durch Sand, Ver-
dampfung: 4fache Verdampfung, Vacua-Beheizung mit Kesseldampf, Dampfkessel mit 5 und 10 Atm., Preßluftpumpe (Mammutpumpe)
für das Heben der Rüben und Schnitzeltrocknungs-Anlage. 1914/15 wurden 695.670 Zentner Rüben in der Kampagne verarbeitet. Origi-
nalunterschriften. Gedruckt bei der Hof-Buchdruckerei von Julius Krampe in Braunschweig. Aus alter Sammlung. Fleckig. (56)
879.
Actiengesellschaft “Erholung”, Essen a.d.Ruhr
EF-VF
150 !
Actie Lit. A 200 Mark 10.3.1888. Gründeraktie (Auflage 240, R 10), #205
Abb.
Beschaffung und Bewirtschaftung eines Versammlungs- und Restaurationslokals für den geselligen Verein “Erholung e.V.” zu Es-
sen. Die AG bestand bis nach 1945. Originalunterschriften. Rückseitig mehrere Übertragungsvermerke. (17)
880.
Adam Opel AG, Rüsselsheim
VF+
400 !
Aktie 10.000 RM 20.8.1941 (Auflage 2000, R 7), #6681
Abb.
Adam Opel (1837-1895) gründete nach seinen Lehr- und Wanderjahren 1862 in Rüsselsheim eine Nähmaschinenfabrik. 1887 Be-
ginn der Fahrradproduktion - 40 Jahre später ist Opel eine der größten Fahrradfabriken der Welt (Opel produzierte über 2,5 Mio.
Fahrräder, 1937 wird die Fahrradproduktion eingestellt). 1899 wird in Rüsselsheim das erste Auto hergestellt, ein Opel Patent-Mo-
torwagen System Lutzmann mit 4 PS. 1911 wird die Fabrik durch einen Großbrand fast völlig zerstört; nach Herstellung von 1 Mio.
Einheiten wird danach die Nähmaschinenproduktion nicht wieder aufgenommen. 1924 Beginn der Großserienproduktion von Au-
tomobilen und Einführung von Fließbändern. 1928 Umwandlung der Adam Opel KG in eine Aktiengesellschaft; das für die dama-
lige Zeit hohe Kapital von 60 (später 80) Mio. RM war ausschließlich in Aktien zu 10.000 RM eingeteilt, die an keiner Börse notiert
waren. 1929 Übernahme durch General Motors. 1935 führt Opel als erster deutscher Hersteller die selbsttragende Ganzstahlka-
rosserie ein (“Olympia”). 1945 ist über die Hälfte der Werksanlagen zerstört, trotzdem läuft ein Jahr darauf der Automobilbau wie-
der an (Opel Blitz Lastwagen, Olympia). 1962 nimmt das Werk Bochum mit dem Opel Kadett die Produktion auf. 1981 Inbetrieb-
nahme eines Motorenwerkes in Kaiserslautern. 1983 wird der 20-millionste Opel gebaut. Nach der Wende Errichtung eines ganz
neuen Werkes in Eisenach (wo zu DDR-Zeiten der “Wartburg” gebaut wurde). Nach vielen goldenen Jahren kämpfen die deut-
schen Opel-Werke, auch wegen der immensen Schwierigkeiten der Mutter General Motors, heute um ihre Existenz. Mit zwei Opel-
Firmenzeichen in der Umrahmung, Faksimile-Unterschrift Wilhelm von Opel als AR-Vorsitzender. Lochentwertet (RB). Von den 250
Aktien aus dem Reichsbank-Schatz waren nur 28 Stück fachgerecht zu restaurieren, der Rest weist irreparable Schäden auf. (34)
881.
Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, Frankfurt a. M.
VF+
1.000 !
Aktie 1.000 Mark 14.1.1922 (Auflage 50000,
R 12
), #84470
Abb.
Gegründet 1880 als Maschinen- und Velociped-Handlung von Kommerzienrat Dr.-Ing. h.c. Heinrich Kleyer, AG seit 1895. Die ab
1896 von Kleyer produzierten Schreibmaschinen waren gegenüber den bis dahin erhältlichen amerikanischen Modellen so weit ver-
bessert, daß sie die Büros im Sturm eroberten. 1900 wurde mit dem Bau von Automobilen begonnen. Auch hier sind die Adler-
werke so erfolgreich, daß am Vorabend des 1. Weltkrieges jeder fünfte Motorwagen in Deutschland ein Adler war. In den 30er Jah-
ren waren die Adlerwerke Pionier bei der Entwicklung strömungsgünstiger Karosserien (lange bevor es den cw-Wert gab). Noch in
den 50er Jahren, als Adler groß in den Motorradbau eingestiegen war, gelangen Konstruktionen von solcher Qualität und Reife, daß
sie von den Japanern noch 10 Jahre später detailgetreu kopiert wurden. 1980 Unternehmenspachtvertrag mit der Triumph Werke
Nürnberg AG (die dabei in TRIUMPH-ADLER AG für Büro- und Informationstechnik umfirmierte; sie war 1896 als “Deutsche Tri-
umph-Fahrradwerke” durch die englische Triumph Cycle Company Ltd. in Coventry gegründet worden, 1957 verkaufte die
Dresdner Bank ihre Triumph-Aktienmehrheit an Max Grundig, seit 1985 TA Triumph-Adler AG, später eine reine Beteiligungsholding
mit dem Puppenhersteller Zapf Creation AG als bekanntester Tochter). Die immer noch börsennotierte Adlerwerke vorm. Heinrich
Kleyer AG, deren Großaktionäre erst zu über 90 % die Philipp Holzmann AG und später die HBAG Real Estate AG in Hamburg (heu-
te nach Verschmelzung AGIV Real Estate AG; 50,29 %) und der schillernde Heidelberger Immobilienunternehmer Roland Ernst (48
%) waren, wurde 1999 umbenannt in “Adler Real Estate AG”. Aus dem stillgelegten Werk auf dem fast 200.000 qm großen Areal
neben dem Frankfurter Hauptbahnhof wurde ein Gewerbepark. Im Unterdruck großes Firmenemblem (Speichenrad mit Adler) und
Ansicht des riesigen Frankfurter Werkes direkt neben dem Hauptbahnhof aus der Vogelperspektive. Faksimile-Unterschrift Dr. Hein-
rich Kleyer als AR-Vorsitzender. Unentwertet, mit Kupons ab 1924/25. Bereits beim Aktienumtausch 1929 vergessen worden. (81)
882.
AG Chromo in Altenburg
EF-VF
100 !
Aktie 1.000 Mark 5.10.1923 (Auflage 8000, R 10), #8469
Abb.
Gründung 1867 durch die Gebr. Bruno und Cuno Wohlfahrt, Fabrik für Glacé- und Chromo-Papiere. AG seit 1888. Börsennotiz
Dresden. Durch die Vorkommnisse im Barmat-Konzern, der im Juli 1923 die Mehrheit der Ges. erworben hatte, ist die Gesellschaft
in finanzielle Bedrängnis geraten und stand seit 27.1.1925 unter Geschäftsaufsicht. Übernahme durch die Vereinigten Altenbur-
ger und Stralsunder Spielkarten-Fabriken. Dekoratives Hochformat. Aus einer alten Sammlung. Abheftlochung. Mit Kupons. (51)
883.
AG für Bergbau, Blei und Zink-Fabrication zu Stolberg und in Westphalen, Aachen EF-VF 1.250 !
Actie 100 Thaler 1.7.1854. Probedruck der Gründeraktie. (
R 12
).
Abb.
Die Gesellschaft entstand aus der Verschmelzung der seit 1834 bestehenden Metallurgischen Gesellschaft mit dem Rheinisch-Westfä-
lischen Bergwerks-Verein. Die erste Gesellschaft, im Besitz von belgischen Geldgebern, verhüttete seit 1834 in ihrer Zinkhütte auf
Münsterbusch bei Stolberg den im Aachener Herrenberge gewonnenen Galmei. 1843 wurde ein Kohlenbergwerk dazuerworben. Über
den Rhein.-Westfälischen Bergwerks-Verein in Arnsberg kam ausgedehnter Bergwerksbesitz bei Ramsbeck hinzu, später noch Koh-
lenfelder bei Dortmund. 1860 wurde in Dortmund eine große Zinkhüttenanlage errichtet. 1926 Übernahme der Rheinisch-Nassauischen
Bergwerks- und Hütten-AG. 1938 Umfirmierung in den noch heute gebräuchlichen Namen “Stolberger Zink”. Gehörte jahrzehntelang
zum Konzern der Metallgesellschaft. Ende der 90er Jahre als Börsenmantel an eine Investorengruppe veräußert und als “Stolberger Te-
lecom” dem Auf und Ab der Neue-Markt-Spielchen preisgegeben. Druckfarbe hellbraun auf Originalpapier (endgültig wurden die Ak-
tien dann in altrosa gedruckt). Äußerst dekorative Umrahmung aus Blumenrankwerk und Gezähe, fünf Vignetten mit Ansichten der
Bergwerke und Verhüttungsanlagen. Unikat aus dem Archiv der Pariser Wertpapierdruckerei Wiesener / Graveur Stern. (21)
145
Los Gattung
Grad Ausruf !