859.
Stadt Flensburg
EF-VF
200 !
4 % Schuldv. 200 Mark 1.3.1920 (R 10), #1752
Abb.
Anleihe über 10 Mio. Mark zur Beschaffung der Mittel zur Beschaffung von Notwohnungen und zur Förderung des Kleinwoh-
nungsbaus, zur Herstellung der Vollkanalisation, zum Ausbau eines Freihafens, zum Bau einer Umformerstation der Straßenbahn,
zum Neubau der Oberrealschule II, für die Erwerbslosenfürsorge und zum Neubau eines städtischen Krankenhauses. Mit Wappen
der Stadt. Mit Kupons. (115)
860.
Stadt Kiel
EF
50 !
Schuldv. 50 RM 22.9.1928 (R 8), #705
Abb.
Ablösungsanleihe. Lochentwertet (RB). (92)
861.
Stahl-Schrauben-Dampfschiff “Paul Podeus”, Wismar
EF-VF 1.800 !
Antheils-Acte 1/70stel Part 10.4.1899 (R 10).
Abb.
Das Eigentum an Schiffen konnte (ähnlich wie seinerzeit bei Bergwerken) in Bruchteile zerlegt werden und war dann handelbar;
hierüber wurden auf Namen lautende Zertifikate, die Eigenthums- oder Antheils-Acten, ausgestellt. Traumhafter Schiffsanteil mit
großflächiger Abb. des Stahlschrauben-Dampfschiffs “Paul Podeus” auf See. Originalunterschrift
Heinrich Podeus
als Corres-
pondentrheder. Heinrich Podeus (1863-1924) repräsentierte die mittlere Generation der bedeutendsten Unternehmerfamilie Wis-
mars. Sein Vater, der Kapitän Paul Heinrich Podeus (1832-1905), gründete 1870 in Wismar eine Kohlen- und Holzhandlung sowie
eine Eisengiesserei. Es folgten 1879 eine Maschinenfabrik, 1883 eine Dampfschiffsreederei, 1884 ein Säge- und Hobelwerk und
1894 die später zu besonderer Bekanntheit gelangte Waggonfabrik. Sein zweiter Sohn Paul (Heinrich) Podeus d. J. (1869-1926)
richtete 1902 in der Maschinenfabrik einen Nutzfahrzeugbau ein. 1905 wurde mit der Serienfabrikation von Lastkraftwagen be-
gonnen, auch Personenwagen wurden produziert. Die steigende Nachfrage ermöglichte 1912 den Bau einer eigenen Fabrik für
Last- und Personenwagen, die sich vor allem in Nord- und Osteuropa gut verkauften. Der PKW-Bau wurde schon vor, der LKW-
Bau nach dem 1. Weltkrieg eingestellt, statt dessen wurden nun Kettenfahrzeuge unter dem Markennamen “Raupenschlepper”
produziert. In der Weltwirtschaftskrise mussten bis auf die Waggonfabrik 1930 alle bis dahin als Einzelfirmen geführten Unter-
nehmensteile Konkurs anmelden. Die Waggonfabrik wurde 1933 von DORNIER übernommen und als Norddeutsche Dornier-Wer-
ke GmbH fortgeführt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Fabrik enteignet und der Werft in Wismar angegliedert. Erst 2010 wurden
die letzten Werkshallen in der Wismarer Kanalstraße, die immer noch an den Namen Podeus erinnerten, abgerissen. Ausgestellt
auf Herrn J. Hamilton Leigh, Stockport, England. 4 Stück wurden 2011 in England gefunden. (101)
862.
Stralsunder Dampfmühlen-AG, Stralsund
EF-VF
600 !
Actie 100 Thaler 1.5.1872. Gründeraktie (Auflage 5000, R 10), #2259
Abb.
Bei Gründung der AG brachte Herrmann Lehl seine zu Stralsund belegene Dampfmühle zum Übernahmepreis von 915.000 Mark
ein (das AK betrug zuerst 1,5 Mio. Mark), dazu eine in Wolgast neu erbaute Mühle, welche 1879 eine neue Maschine nebst Kes-
sel erhielt. Der Vorbesitzer Lehl soll nach dem Emissions-Prospekt (anonym erschienen und von niemandem unterzeichnet) für die
ersten 10 Jahre eine Dividendengarantie von 8 % übernommen haben, die aber nur für das erste Jahr gezahlt wurden. 1875 fiel
die Dividende ganz aus, nachdem die Ges. durch den Verkauf von Grundstücken in Stralsund unter Buchwert sogar Verluste er-
litt. Diese wurden im Folgejahr buchhalterisch ausgeglichen, indem die AG nom. 300.000 M eigener Aktien zu nur 30 % vom Nenn-
wert zurückkaufte. In den Jahren danach brachte man 1880 als “Spitzenwert” 4 % Dividende zustande. Immerhin zog der Kurs
an der Berliner Börse, der schon bis auf 10 % abgesackt war, daraufhin noch einmal bis 47,5 % an. Eine weitere Eigentümlich-
keit der Gesellschaft war ein außergewöhnliches Maß an Basisdemokratie: Jeder in der Generalversammlung erschienene oder
vertretene Aktionär hatte unabhängig vom Umfang des Aktienbesitzes genau eine Stimme. Sehr dekorativ, mit Wappen von Wol-
gast und Stralsund in der Umrahmung. (8)
863.
Uetersener Eisenbahn-Gesellschaft, Uetersen
EF-VF
500 !
Actie 300 Mark 1.1.1874. Gründeraktie (Auflage 280, R 8), #81
Abb.
Gründung 1873. Normalspurige Bahn Tornesch-Uetersen (4,4 km). Bis 1908 Pferdebahn, danach Dampfbetrieb. Der Personen-
verkehr wurde 1965 eingestellt, für den Güterverkehr ist die Strecke noch heute in Betrieb. Eine der letzten noch bestehenden und
im Schienenverkehr aktiven alten Privatbahnen. Mit Originalunterschriften.
Nicht
lochentwertet. Knickfalten. (32)
864.
Volksbank Lübeck, Lübeck
EF
50 !
8 % Schuldv. 5.000 DM Dez. 1982 (Specimen).
Abb.
1902 wurde in Lübeck die Landbank, die heutige Volksbank errichtet. Sehr schöne Gestaltung: Abb. 505 Jahre Holstentor Lübeck
1477-1982. G+D perforiert. (84)
865.
Weichsel Dampfschiffahrt AG, Kiel
UNC-EF 250 !
Aktie 100 DM Okt. 1956 (Blankette, R 10).
Abb.
Gegründet 1841 durch den Kaufmann Alexander Gibsone und den Schiffbaumeister Johann Wilhelm Klawitter, AG seit 1881 als
“Weichsel” Danziger Dampfschiffahrts- und Seebad-AG, 1941 umbenannt in Weichsel Danziger Dampfschiffahrt-AG, dann in
Weichsel Dampfschiffahrt AG. Zweck: See- und Binnenschiffahrt; außerdem an der Schlepp- und Bergungs-GmbH in Riga betei-
ligt. 1951 Sitzverlegung nach Lübeck, im gleichen Jahr nach Kiel. 1959 ging die Firma auf die A. H. Schwedersky Nachf. GmbH
in Kiel über. (85)
866.
Westbank AG, Husum/Hamburg
UNC-EF 120 !
Aktie 1.000 DM Mai 1969 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1896 als Westholsteinische Bank mit Sitz in Heide (Holstein), Filialen in Elmshorn, Itzehoe und Husum, seit 1906 auch
Hamburg-Altona. 1943 Fusion mit der Schleswig-Holsteinischen Bank (gegr. 1875) und der Schleibank (gegr. 1897) zur “Schles-
wig-Holsteinische und Westbank” mit Sitz in Husum. Die Bank hatte nun ca. 150 Niederlasssungen in den sieben Filialbezirken
Elmshorn, Flensburg, Harburg, Husum, Itzehoe, Rendsburg und Schleswig. Umfirmierung 1953 in Schleswig-Holsteinische West-
bank und 1968 in Westbank AG. 1974 Verschmelzung mit der Vereinsbank in Hamburg (gegr. 1856) zur Vereins- und Westbank
AG. 2004 nach “squeeze-out” in der Bayerische HypoVereinsbank AG aufgegangen. Dekorativ, Portraitabb. von Detlef Claussen
und Arthur Oberberg. Mit kpl. Kuponbogen. (85)
867.
Westholsteinische Bank, Heide
EF-VF 1.000 !
Interims-Schein für eine Namensaktie 1.000 Mark 2.4.1907 (R 10), #6412
Abb.
Gründung 1896 als Westholsteinische Bank mit Sitz in Heide (Holstein), Filialen in Elmshorn, Itzehoe und Husum, seit 1906 auch
Hamburg-Altona. 1943 Fusion mit der Schleswig-Holsteinischen Bank (gegr. 1875) und der Schleibank (gegr. 1897) zur “Schles-
wig-Holsteinische und Westbank” mit Sitz in Husum. Die Bank hatte nun ca. 150 Niederlasssungen in den sieben Filialbezirken
Elmshorn, Flensburg, Harburg, Husum, Itzehoe, Rendsburg und Schleswig. Umfirmierung 1953 in Schleswig-Holsteinische West-
bank und 1968 in Westbank AG. 1974 Verschmelzung mit der Vereinsbank in Hamburg (gegr. 1856) zur Vereins- und Westbank
AG. 2004 nach “squeeze-out” in der Bayerische HypoVereinsbank AG aufgegangen. Bläulicher Druck. (Interessanter Weise gibt
es auch eine bräunliche Variante!) Mit Kupons ab 1909. (10)
141
Los Gattung
Grad Ausruf !