819.
Gebrüder Rostock Fleischindustrie- und Handels-AG, Elmshorn
UNC-EF
80 !
Aktie 1.000 RM Sept. 1943 (Auflage 700, R 6), #868
Abb.
Gründung 1922 zur Fabrikation und zum Vertrieb von Lebensmitteln. Im 2. Weltkrieg wurden Zwangsarbeiter aus Russland ein-
gesetzt. Die AG war eine reine Familien-AG. 1973 aufgelöst und 1977 gelöscht. Mit kpl. Kuponbogen. (52)
820.
Gesellschaft Hermann II, Stralsund
EF-VF
175 !
Namens-Anteilschein 1 Anteil 20.4.1930 (Auflage 1000, R 10), #841
Abb.
Bergbaugesellschaft, Verwaltungssitz war Stralsund, Jungfernstieg 11. Lochentwertet (RB). (12)
821.
Gewerkschaft Conow, Lübtheen i.M.
EF
200 !
Kuxschein 1 Kux 1.6.1911 (Auflage 1000, R 10), #702
Abb.
Gegründet am 31.3.1910. Gehörte zum Konzern Aschersleben-Westeregeln-Salzdetfurth. Anzahl der Kuxe 1000, davon 334 im Be-
sitz des Finanzministerium in Schwerin und 259 im Besitz der Alkaliw. Westeregeln. Lage der Gewerkschaft in den Gemarkungen
Göhren, Malliß, Conow, Karenz, Bockup, Grebs-Menckendorf, Tews-Woos, Hohen-Woos, Niendorf, Schlesin, Laupin. In Förderung
seit 1913, Art der Minerale: Carnallit, Kainit-Hartsalz, Düngesalze und Steinsalz. 1926 geflutet, in den 1930er Jahren in Liquidation.
Ausgestellt auf Pintsch (Gründer von Pintsch-Bamag) und innen auf Geheimrat Julius Pintsch Nachlass übertragen. (111)
822.
Handelsbank in Lübeck
EF
150 !
Aktie 100 RM April 1943 (Auflage 450, R 8), #1054
Die älteste Lübecker Bank. Gründung 1856 als “Credit- und Versicherungsbank in Lübeck”, schon 1859 umbenannt in “Commerz-
Bank in Lübeck”. 1937 Zusammenschluß mit der Lübeckischen Kreditanstalt (Staatsanstalt), 1938 Übernahme des Bankgeschäf-
tes Alfons Frank & Co. 1940 Umfirmierung zur “Handelsbank in Lübeck”, um Verwechslungen mit der “großen” Commerzbank zu
vermeiden. 1943 Verschmelzung mit dem Spar- und Vorschuß-Verein AG, Bad Schwartau. Mit 55 Geschäftsstellen die Regional-
bank des Lübecker Raumes einschließlich der Kreise Stormarn, Ost-Holstein und Herzogtum Lauenburg. Börsennotiz Berlin und
Hamburg. Lange war die Hansestadt Lübeck größter Aktionär, Ende der 70er Jahre kauften sich die Commezbank (über 25 %)
und die Deutsche Bank (über 50 %) ein. 1988 umbenannt in “Deutsche Bank Lübeck AG”, 2003 nach squeeze-out der letzten
Kleinaktionäre komplett in die Deutsche Bank eingegliedert. Lochentwertet (RB). Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz. (92)
823.
Handelsbank in Lübeck
EF-
150 !
Aktie 1.000 RM April 1943 (Auflage 955, R 8), #4477
Abb.
Identische Gestaltung wie voriger Titel. Lochentwertet (RB). (92)
824.
Heligoland, Helgoland
VF
450 !
5 % Schuld 160 Mark Hamburger Courant 1.4.1875, #6
Abb.
Helgoland, englisch Heligoland, ist Deutschlands am weitesten vom Festland entfernte Insel. Die Nordseeinsel liegt in der Deut-
schen Bucht etwa 50 km vor der Westspitze der Halbinsel Eiderstedt. Die Felseninsel wurde zwischen dem 7. und 9. Jh. durch
Friesen von der südlichen Nordseeküste besiedelt. 1807 besetzten englische Truppen die Insel und gliederten sie als Kolonie in
Großbritanien ein. Im Frieden von Kiel 1814 verblieb Helgoland bei den Briten. Es kamen viele Schriftsteller und Intellektuelle auf
die Insel. Der Dichter Hoffmann von Fallersleben dichtete während eines Ferienaufenthaltes am 26.8.1841 das “Lied der Deut-
schen”. 1890 ging Helgoland im Helgoland-Sansibar-Vertrag im Austausch gegen ostafrikansiche Kolonialrechte an das Deutsche
Reich und darin an das Königreich Preußen über. Es wurde in den Kreis Süderdithmarschen in der Provinz Schleswig-Holstein ein-
gegliedert. 1932 wurden Helgoland sowie die Nebeninsel Düne zusammengefasst zur amtsfreien Gemeinde Helgoland im Kreis
Pinneberg in Schleswig-Holstein. Jocob Nickels, Einwohner der Insel Helgoland, schuldet Herman Hansen 160 Mark Hamburger
Courant und hat für die Rückzahlung und Zinsen sein Haus in Down Town als Deckung verschrieben. Text in englisch. Mit präch-
tigem Wappen. Knickfalten, Einrisse hinterlegt. (84)
825.
Herzogl. Mecklenburg. Reluitions-Casse, Schwerin
EF-VF 1.000 !
Obl. 2.000 Thaler Gold 24.10.1809.
Abb.
Der Oberhofmarschall von Münchhausen in Braunschweig lieh sich von der Herzogl. Mecklenburg. Reluitions-Cassa 2.000 Tha-
ler Gold, die er im Juli 1810 mit Zinsen zurückzuzahlen hatte. Das niedersächsische Adelsgeschlecht Münchhausen erschien 1183
auf der gleichnamigen Burg am Steinhuder Meer bei Kloster Loccum. Es teilte sich Mitte des 13. Jh. in eine weiße und eine
schwarze Linie. Den meisten Zweigen wurde seit 1861 die Führung des Freiherrentitels zuerkannt. Doppelblatt, handschriftlich ge-
schriebener Text auf Wasserzeichenpapier, rotes Lacksiegel mit Wappen, Originalunterschrift. Doppelblatt, mit rotem Lacksiegel.
Rarität. (65)
826.
Herzogthümer Schleswig-Holstein, Kiel
EF
1.500 !
4 % Obl. Lit. B 100 Mark Banco = 50 Thaler 1.10.1850 (R 9), #588
Abb.
Der Vereinigung der Herzogtümer Schleswig und Holstein waren immerwährende Streitigkeiten über die Intensität der Zugehörig-
keit von Schleswig zum Königreich Dänemark vorausgegangen, die angesichts des Todes des dänischen Königs Christian VIII.
am 20.1.1848 offen zu Tage traten. Zwei Monate später traten in Rendsburg etwa 70 schleswig-holsteinische Ständemitglieder
zusammen und schickten eine Delegation zum neuen König Friedrich VII. nach Kopenhagen, die die Vereinigung der beiden Pro-
vinzialständeversammlungen und eine gemeinsame Verfassung erreichen sollten. Zu den Verhandlungen kam es nicht mehr, da
im Zuge der ganz Europa überrollenden Revolutionswelle der König gestürzt und nach einer Massendemonstration in Kopenha-
gen das eiderdänische sog. Kasinoministerium an die Macht kam. Doch auch die Revolutionäre zeigten sich nicht zu Zugeständ-
nissen bezüglich Schleswig bereit, so dass in der Nacht zum 24.3.1848 in Kiel eine provisorische schleswig-holsteinische Regie-
rung zusammentrat, bestehend aus Prinz Friedrich von Augustenburg-Noer, Graf Friedrich Reventlou und Advokat Beseler. Am
nächsten Morgen überrumpelte Prinz Friedrich mit dem Kieler Jägerbataillon die Festung Rendsburg, wo sich der kommandie-
rende dänische General widerstandslos ergab. Der deutsche Reichstag beschloss, diese Verbindung von Schleswig und Holstein
zu schützen, womit Preußen beauftragt wurde. Darauf folgte der deutsch-dänische Krieg 1848-1850. Der Frieden von Berlin vom
2.7.1850 brachte ein für den neuen Staat Schleswig-Holstein ungünstiges Ergebnis: die Wiederherstellung der vorrevolutionären
Verhältnisse wurde dort vereinbart. Das akzeptierte die schleswig-holsteinische Regierung zunächst nicht und gab zur Finanzie-
rung des Widerstandes Anleihen aus. Doch am 25.10.1850 verlangte auch der Deutsche Reichstag die Einstellung der Feindse-
ligkeiten, der Staat Schleswig-Holstein hörte auf zu existieren, die Regierung ging ins Exil. Die Anleihe stammt aus der nur 2 1/2
Jahre währenden Zeit der Vereinigung der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Faksimile-Unterschriften Graf Friedrich Revent-
lou und Advokat Beseler. In prächtigem Zustand und mit kpl. Kuponbogen! (1)
827.
Itzehoer Kreditbank, Itzehoe
VF
500 !
Aktie 5.000 Mark 24.8.1923. Gründeraktie (Auflage 16000, R 10), #34351
Abb.
Gegründet am 24..1923 zwecks Übernahme und Fortführung des von der Itzehoer Kreditbank eGmbH geführten Kreditgeschäfts.
Das Bankhaus befand sich in der Breite Str. 7 in Itzehoe. Minimale Fehlstelle am oberen Rand rechts. Mit kpl. anh. Kupons. (99)
134
Los Gattung
Grad Ausruf !