Page 112 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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673.
Voigtländer & Sohn AG, Braunschweig
VF-F
500 !
Aktie 100 RM Sept. 1925 (Auflage 2950, R 9), #1575
Abb.
Gründung 1756 in Wien, 1851 Sitzverlegung nach Braunschweig, AG seit 1898. Die ab 1839 (dem Jahr der Erfindung der Fotografie)
produzierten Voigtländer-Objektive waren revolutionär: Sie waren die ersten mathematisch berechneten Präzisionsobjektibe der Ge-
schichte, berechnet durch den ungarischen Professor Jozef Maximilián Petzval. Ursprünglich war das Voigtländer-Werk (eröffnet 1849
zunächst als Zweigniederlassung) in der Campestraße ansässig, 1914-16 Neubau der Fabrik in Gliesmarode. Bekannt war die Firma
für ihre optischen Erzeugnisse und Kameras, aber auch Photopapiere, Filme, Platten und Photochemikalien wurden hergestellt. Das
erklärt die nicht so bekannte Tatsache, daß das Unternehmen als Ganzes im Jahr 1927 an den Großaktionär Schering AG verpachtet
wurde. Die ganz wenigen Kleinaktionäre (zuletzt nur noch 0,2 %) erhielten eine Dividendengarantie, dennoch blieb die Aktie in Braun-
schweig (ab 1933 Hannover) börsennotiert. Ab 1928 Ausbau des Werkes in Braunschweig-Gliesmarode (Berliner Str. 53) auf die dop-
pelte Größe. 1935 Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Voigtländer-Gevaert GmbH mit Werken in Berlin und Dresden zur Her-
stellung photografischer Papiere und Filme. 1951 umbenannt in Voigtländer AG. 1956 verkaufte Schering die Beteiligung an die Carl
Zeiss-Stiftung, anschließend wurde das Voigtländer-Produktionsprogramm auf Kleinbildkameras, Foto-Objektive und Projektoren be-
schränkt. 1959 Gründung der Zett-Geräte GmbH für die Fabrikation von Projektoren. 1970 auf die Zeiss Ikon AG verschmolzen. Die
zu dieser Zeit schon unaufhaltsame Absatzkrise führte im August 1971 zur Schließung des Voigtländer-Werkes mit immer noch über
2.000 Mitarbeitern. Auch die Auffanggesellschaft “Optische Werke Voigtländer”, an der die Zeiss-Ikon AG, das Land Niedersachsen
und der Braunschweiger Kamerahersteller Rollei zu je einem Drittel beteiligt waren, war nach kurzer Zeit 1974 endgültig am Ende.
Lochentwertet (RB). Zuvor ganz unbekannt gewesen! Wie alle im Reichsbankschatz gefundenen 6 Stücke rost-/wasserfleckig. (1)
674.
Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Gesellschaft, Eschershausen
UNC-EF
60 !
Actie A 1.000 Mark 8.9.1898. Gründeraktie (Auflage 2600, R 6), #1748
Gründung 1898 zum Bau der 31,8 km langen normalspurigen Nebenbahn Vorwohle-Bodenwerder-Emmerthal. 1908 erwarb die
Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft die Aktienmehrheit und wurde 1922 Alleinaktionär. Nach Auflösung der AG 1967 grün-
deten Anliegerkommunen und Gleisanschließer die Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe GmbH als Auffanggesellschaft. Ab 1968
nahm man auf der Strecke Bodenwerder-Hameln den Reisezugverkehr wieder auf, doch die dafür eingesetzten gebrauchten Schie-
nenbusse gaben in rascher Folge ihren Geist auf. Seitdem dient die Strecke nur noch dem Güterverkehr.
Nicht
lochentwertet. (57)
675.
Werkmeisterhaus eGmbH, Bremen
VF+
280 !
Anteilschein 100 Mark 1.9.1921 (R 10), #182
Abb.
Gegründet als Wohnungsgenossenschaft für die Mittelschicht. Die Bezeichnung “Werkmeisterhaus” oder “Beamtenhaus” war in
Kleinsiedlungen für die etwas größeren, oft einzeln stehenden Häuser gebräuchlich. Die sog. “Werkmeisterhäuser” in der Werft-
straße, die die Bombardierung der Bremer Schiffbaubetriebe wie durch ein Wunder überstanden hatten, mussten von den Be-
wohnern im Mai 1945 dennoch verlassen werden: Hier quartierte sich dann die amerikanische Besatzungsmacht ein. Ausgestellt
auf Arthur Stöckel, Sebaldsbrücker Heerstr. 174 (Bezirksverein Hemelingen). Hübsche Umrahmung, Originalunterschriften. Nur
drei Stücke wurden im Jahr 2007 gefunden. (53)
676.
Wessels AG, Osnabrück
UNC-EF 100 !
Namensaktie 50 DM Juli 1990 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung der Firma Franz Wessels Kraftfahrzeugteile-Großhandlung-GmbH & Co. KG, Osnabrück. 1990 Umwandlung der Ges. in
die Wessels AG. Tätigkeit: Herstellung, Bearbeitung und Vertrieb von Kraftfahrzeugteilen aller Art. Noch nie zuvor angeboten. (85)
677.
Wietzer Erdoelwerke Justus, Hannover
VF-
150 !
Anteil-Schein 1/1000 18.6.1904 (Auflage 1000, R 10), #544
Abb.
Gründung 1902. Aufsuchung, Gewinnung und Verwertung von Erdölen. Besitztum von ca. 80 Morgen Grubenfeldern in den Ge-
markungen Steinförde und Wietze. Zuletzt 1998 angeboten. Einriss mit Tesa hinterklebt (durchgefettet). (19)
678.
Wilhelmshavener Feilen- und Werkzeugfabrik AG, Wilhelmshaven
EF
240 !
Aktie 5.000 Mark Febr. 1923. Gründeraktie (Auflage 8000,
R 11
), #2306
Abb.
Gründung im Jan. 1923 zum Vertrieb von Feilen und Werkzeugen aller Art. Bereits im Juni 1924 Konkurseröffnung. Mit Kupons. (61)
679.
Windpark Norderland GmbH & Co. An’t Grotschloot KGaA, Westerholt
UNC-EF 100 !
Aktie 5.000 DM Juli 1998 (R 10), #392
Abb.
Die Gesellschaft errichtete auf dem der Insel Baltum gegenüberliegenden Festland etwa 10 km von der Küste entfernt im Harlin-
ger Land einen Windpark. Mit großer Abbildung eines Windparks. Mit Kupons ab No. 7. (95)
680.
Wiro-Werke AG, Holzminden
VF
150 !
Aktie 1.000 Mark 1.10.1921. Gründeraktie (Auflage 15000, R 10), #7430
Abb.
Gründung Okt. 1921 zur Fortführung des von der Firma Wilh. Rosenkranz in ihrer Abteilung Wiro-Werke Holzminden geführten
Geschäftsbetriebes. Herstellung und Vertrieb von Möbeln und Holzfabrikaten. Die Ges. besaß verschiedene, auf bestimmte Mö-
bel erteilte Patente in Deutschland, England, Frankreich und Belgien. Im Dez. 1925 Eröffnung des Konkursverfahrens, das im Sept.
1926 wieder aufgehoben wurde. Beschluss der Fortsetzung der Ges. im Febr. 1927. Im Dez. 1930 Umbenennung in Hanseatische
Industrie- und Handels-AG und Sitzverlegung nach Hamburg. Ein Jahrgang später nicht mehr im Handbuch verzeichnet. (50)
681.
Woll-Wäscherei und Kämmerei, Hannover-Döhren
UNC-EF
50 !
Aktie 1.000 DM 3.8.1951 (Auflage 8000, R 8), #5987
Abb.
Gründung 1872 durch Übernahme der Wollwäscherei der Firma “Stelling, Gräber und Breithaupt” sowie des Mühlenetablisse-
ments des Rittergutes zu Döhren. Die in Hannover börsennotierte AG, die zeitweise 2.500 Beschäftigte gehabt hatte, stellte 1972
ihren Geschäftsbetrieb ein. Der gesamte Grundbesitz wurde an die Neue Heimat Bremen veräußert und gleichzeitig die Aktien-
mehrheit der Bielefelder Webereien AG erworben (später BIEWAG Investions-AG). 1973 Erwerb der Aktienmehrheit der später
skandalumwitterten Wagner-Computer-Gruppe (die in den traditionsreichen Börsenmantel der Kamerun-Eisenbahn-Gesellschaft
gekleidet war). Viel Liquidität floß in den Kauf von Computern der Wagner-Computer-Gruppe, die dann weiter verleast wurden.
Diese Umstrukturierung bekam der alten Textilfirma aber nicht: 1979 Konkurs. Mit Kupons. (95)
682.
Zuckerfabrik Hasede-Förste, Hasede bei Hildesheim
VF+
200 !
Namens-Actie 300 Mark 1.11.1886. Gründeraktie (Auflage 900, R 8), #598
Abb.
Einrichtung 1882 durch die Fürstl. Stolberg’sche Maschinenfabrik, die viele Zuckerfabriken dieser Zeit mit dem entsprechenden
Maschinen ausstattete, die AG wurde offiziell 1884 gegründet. Die Rohzuckerproduktion wurde von 34.460 Zentner im Jahre
1908/09 auf 54.000 bei der Kampagene 1917/18 gesteigert. Die Fabrik bei Hildesheim war die einzige deutsche Zuckerfabrik, die
nach dem 2. Weltkrieg nicht durch Fusion woanders unterkam. Sie ging ganz normal in Konkurs. Die Fabrikgebäude stehen noch
heute. Sehr dekorativ mit großer idyllischer Fabrikabbildung und stilisierter floraler Umrandung. Doppelblatt. (60)
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