615.
Kali-Bohrgesellschaft Bissendorf, Hannover
VF
250 !
Anteilschein über 1 Anteil 20.10.1896 (Auflage 10000, R 9), #768
Abb.
Im Handbuch der Kaliwerke von 1906 aufgeführt unter den Kali-Bohrgesellschaften, welche nach ergebnislosen Bohrungen auf-
gelöst worden sind. Ausgestellt auf Ch. Kothe, Aderstedt. Abheftlochung. Randschäden fachgerecht restauriert. (25)
616.
Kali-Bohrgesellschaft Neu-Fallersleben, Braunschweig
VF
250 !
Anteil-Schein über 1 Anteil 22.9.1899 (Auflage 1000, R 10), #1656
Abb.
Gegr. 1898, die Berechtsame waren belegen in der Gemarkung Weyhausen, Kreis Gifhorn. 1899 beschloss man den Schachtbau
zu beginnen und zugleich die Rechtsform von der Bohrgesellschaft in die bergrechtliche Gewerkschaft zu wechseln. Dies geschah,
indem die Bohrgesellschaft die Kuxe der 1866 vom Oberbergamt Bonn auf Eisensteinbergbau verliehenen Gewerkschaft Einigkeit
bei Ehringhausen erwarb, in deren Gewand schlüpfte und im Mai 1899 eine Zweigniederlassung der Gewerkschaft Einigkeit in Eh-
men bei Fallersleben errichtete. Seit 1901 wurden Carnallit, Sylvinit und Steinsalz gefördert. 1912 Umbenennung in Gewerkschaft
Einigkeit I. Gehörte zum Einigkeits-Konzern. 1917 forderten Giftgase nach einer Explosion in der Grube 31 Menschenleben. Als
1925 erneut brennbare Gase aus dem Schacht strömten, wurde das Bergwerk stillgelegt. Die Kuxen-Mehrheit ging in den 1930er
Jahren auf die Kaliwerke Salzdetfurth AG über. Originalunterschriften. Ausgestellt auf Rittergutsbesitzer C. Kothe, Aderstedt. Die
Stücke hätten an sich damals in Kuxe der Gewerkschaft Einigkeit getauscht werden müssen.
Nicht
lochentwertet. (25)
617.
Kali-Bohrgesellschaft Osnabrück, Hannover
EF
350 !
Anteil-Schein 1/1.000 20.7.1896 (R 9), #29
Abb.
Im Handbuch der Kaliwerke von 1906 aufgeführt unter den Kali-Bohrgesellschaften, welche nach ergebnislosen Bohrungen auf-
gelöst worden sind. Ausgestellt auf Rittergutsbesitzer Ch. Kothe, Aderstedt. (25)
618.
Kreis-Communalverband Braunschweig, Braunschweig
VF
400 !
3,5 % Schuldv. 200 Mark 1.10.1895 (R 10), #581
Abb.
Tei einer Anleihe in Höhe von 3 Mio. Mark zur Deckung ausserordentlicher Geldbedürfnisse. Einzelstück aus alter Sammlung. Mit
Kupons. (14)
619.
Kurt Passow AG, Braunschweig
EF
90 !
Aktie 1.000 Mark 1.11.1923 (Auflage 300000, R 9), #32376
Abb.
Der junge Ingenieur Kurt Passow arbeitete 1922/23 für die “Vis Gesellschaft für Kleinfahrzeuge GmbH” in Berlin, die Motorräder
der Marke “Wegro” produzierte. Das von Kurt Passow entworfene Sesselmotorrad “PAWA” kam 1922 auf den Markt. Das eigen-
willige Fahrzeug mit blechverkleidetem Zweitakt-Motor und Seitenverkleidungen - Vorläufer der späteren Motorroller - war aber
kein Erfolg. Nur Kurt Passow will das nicht einsehen, geht 1923 nach Braunschweig und gründet erst die “PER” Konstruktions-
und Handelsgesellschaft für Kraftfahrzeuge und Industriebedarf, dann im Sept. 1923 die Kurt Passow AG. In Klein-Stöckheim bei
Braunschweig wird das PER-Motorrad dann in geringen Stückzahlen produziert. 1924 Verkauf der Patente und Fertigungsein-
richtungen an den Grubenlampenhersteller Friemann & Wolf in Zwickau, wohin 1925 der AG-Sitz verlegt wird. In Fachkreisen wird
der PER-Sesselroller in höchsten Tönen gelobt, ein wirtschaftlicher Erfolg wird er allerdings nicht: 1926 wird die Produktion ein-
gestellt. Mit kpl. Kuponbogen. (14)
620.
Landschaft des Fürstenthums Lüneburg, Zelle
VF
1.500 !
3 % Obligation 300 Thaler in Cassenmünzen Johannis 1796, #663
1790 erfolgte im Fürstentum Lüneburg die Einrichtung eines Ritterschaftlichen Kreditinstituts (“Landschaft” genannt), das noch
heute als Nord-Hypo-Bank am gleichen Ort besteht. Als Erste Curie der Landschaft des ehemaligen Fürstentums Lüneburg ge-
hört die Ritterschaft heute auch zu den Trägern der Versicherungsgruppe Hannover (VGH), betreibt ein Bankgeschäft und verteilt
Benefizien. Mitglieder sind, wie schon seit über 200 Jahren, Gutsbesitzer im ehemaligen Fürstentum Lüneburg. Pastor Meewes
zu Heiligendorf, Ambt Fallersleben hat 300 Thaler hergeschossen “behuf der Magazin-Lieferungen, welche zur Verpflegung der
zum Schutz der Neutralität des nördlichen Deutschlands vereinigten Armee, vom hiesigen Fürstenthum geleistet worden sind”.
Historischer Hintergrund: Von 1792 bis 1802 fanden die Revolutionskriege statt, die Frankreich gegen die europäischen Koalitio-
nen führte. Im Basler Frieden, geschlossen am 5.4.1795 zwischen Preußen (Hardenberg) und der französischen Republik (Bar-
thélemy) trat Preußen von der Koalition zurück und übergab seine linksrheinischen Besitzungen vorläufig an Frankreich. Die Kon-
vention vom 17.5. erklärte durch eine Demarkationslinie Norddeutschland und den Fränkischen Reichskreis für neutral. So war
zwar das nördliche Deutschland nicht im Krieg, das Heer mußte aber trotzdem versorgt werden, wozu diese Zwangsanleihe der
Lüneburgschen Landschaft diente. Vierseitiges Dokument, inwendig 16 Originalunterschriften der Land- und Schatz-Räthe und
von Deputierten der Landschaft (u.a. von Hodenberg, von Marenholtz, von Alten). Angeheftet eine ebenfalls vierseitige Allonge,
wonach Carl Ludewig Daniel Meves aus Braunschweig, auf den die Obligation inzwischen übergegangen war, diese im März 1828
an Herrn Ephraim Meyer in Hannover überträgt.
Ephraim Meyer
(1779-1849), dessen
Originalunterschrift
sich bei der Zession
befindet, gründete 1779 in Hannover ein Geldwechsler-Geschäft, seit 1847 als Bankhaus Ephraim Meyer & Sohn firmierend. Bald
das bedeutendste hannoversche Bankhaus, beteiligt an zahlreichen Gründungen (u.a. Ilseder Hütte, Actien-Zuckerfabrik Neu-
werk, Hannoversche Eisengießerei, Lindener Aktienbrauerei, Braunschweig-Hannoversche Hypothekenbank, Hannoversche Im-
mobiliengesellschaft u.v.m.) Seit vielen Jahren das einzige uns bekannte Stück, mit grosser Wahrscheinlichkeit ein
Unikat
. (34)
621.
Leasing- und Handels-AG, Garrel i. Oldb.
UNC-EF 120 !
Aktie 50 DM Okt. 1968. Gründeraktie (R 10), #4593
Abb.
Gründung im Okt. 1968. An- und Verkauf sowie An- und Vermietung von Maschinen, Betriebseinrichtungen aller Art, Grundstü-
cken und Gebäuden aller Art, ferner die Errichtung sowie An- und Vermietung von Betriebsanlagen aller Art. 1970 war das Haupt-
tätigkeitsgebiet der Betrieb der ersten deutschenh Spezial-Putenschlachterei. Kleines Logo mit Schäfer. Mit Kupons. (95)
622.
Leester Oekonomische Betriebe AG, Bremen
EF
160 !
Aktie 10.000 Mark Sept. 1923 (Auflage 30000, R 9), #4208
Abb.
Gründung im Sept. 1923 zur Führung landwirtschaftlicher Betriebe, Handel mit Erzeugnissen der Landwirtschaft und Viehzucht.
1925 von Amts wegen gelöscht. Mit Kupons. (115)
623.
Liebe AG Feinseifen- und Parfümeriefabrik, Hameln
VF
150 !
Aktie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 8500, R 10), #6424
Abb.
Gründung 1922 zwecks Fabrikation und Vertrieb von Parfümerien, kosmetischen und pharmazeutischen Artikeln im In- und Aus-
land. Haupterzeugnisse waren Gesichts- und Kopfwässer, Sommersprossencreme, Sonnenbraun, Theatral-Artikel, Kölnisch Was-
ser, Flüssigseife Haaröl, Brillantine und Pomade. 1930 Erwerb der Behrol-Gold-Parfümerie- und Seifenfabrik GmbH in Nürnberg.
Deren Betrieb wurde anschließend mit dem der Liebe AG in einem modernen Fabrikgebäude im Hafengelände von Hameln (Her-
mannstraße) vereinigt. Börsennotiert im Freiverkehr Hannover. 1932 Zahlungseinstellung, anschließend Liquidationsvergleich. Der
Betrieb wurde danach weitergeführt von der “Parfümerie- und Seifenfabrik GmbH”. Großes Hochformat, mit Originalunterschrif-
ten des Vorstands. Bislang ganz unbekannt gewesene Emission, schon 1924 beim Umtausch in RM-Aktien vergessen worden.
Mit Kupons. Rostspuren von Büroklammer, federstrichentwertet. (91)
102
Los Gattung
Grad Ausruf !