Page 98 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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585.
Gebr. Körting AG, Linden bei Hannover
EF-
250 !
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark April 1914 (Auflage 6000,
R 11
), #3095
Abb.
Originalunterschriften. Aus der legendären Hesselmann-AEG-Sammlung. Nur ein einziges weiteres Stück ist seit Jahrzehnten be-
kannt! (3)
586.
Georg Drewsen Feinpapier-Fabriken Celle und Lachendorf AG, Celle
EF
160 !
Aktie 100 RM 8.2.1935 (R 10), #92
Gründung des Ursprungsunternehmens bereits 1538. 1923 als AG. Herstellung und Vertrieb von Papieren aller Art. Haupterzeug-
nisse: Buchungspapiere, Bücherpapiere, feine Druckpapiere, Landkartenpapiere, geprägte Papiere und Kartons. 1934 Sanierung
durch Kapitalherabsetzung. Mit Kupons. (51)
587.
Georg Drewsen Feinpapier-Fabriken Celle und Lachendorf AG, Celle
EF
160 !
Aktie 1.000 RM 8.2.1935 (R 10), #31
Abb.
Identische Gestaltung wie voriger Titel. Mit Kupons. (51)
588.
GETA AG für Tabakverarbeitung, Bremen
UNC-EF
50 !
Aktie 100 DM Jan. 1956 (Auflage 3560, R 6), #2595
Gründung 1919 als GmbH, AG seit 1923. Erzeugung von Zigarren, Zigarillos und Stumpen in Bremen sowie (nahe der badischen
Tabakanbaugebiete) in Oberweier und Friesenheim im Schwarzwald. Der Wiederaufbau nach 1945 gestaltete sich schwierig. Ei-
ne Dividende erwirtschaftete der Betrieb nur in Ausnahmefällen. Folge war die (1969 beendete) Liquidation. Mit Kupons. (95)
589.
Gewerkschaft “Dorotheenhall”, Hannover
VF
400 !
Kux-Schein über 26 (von 1000) Kuxe 28.9.1905 (
R 12
), #11
Abb.
Als 1814 nach dem Wiener Kongress und dem Ende der napoleonischen Herrschaft das Königreich Hannover neu erstand, wur-
de 1815 an der Staustufe der einstigen Bommelser Papiermühle (7 km von Walsrode entfernt) die Pulvermühle Leschen, Urlaub
& Wolff gegründet. Ab 1824 gehörte die Pulvermühle August Wolff alleine. 1857 erbte Wilhelm Wolff die Pulvermühle und erwei-
terte sie durch Einführung der Dampfkraft bis 1873 auf 21 Betriebsstätten. Dann fusionierte er mit der 4 km entfernten kleinen Pul-
verfabrik Fallingbostel und der Rönsahler Pulverfabrik in Westfalen zur “Deutsche Pulverfabriken AG zu Rönsahl und Walsrode”.
Bereits 1876 zerfiel dieser Unternehmensverband wieder, das Walsroder Werk gehörte dann 98 Jahre lang der Wolff & Co. KGaA.
1909 begann man mit der Produktion von Sicherheitssprengstoffen (Bomlit und Kiwit) besonders für die Kali-Industrie im Raum
Hannover. Fritz Wolff, auf den dieser Kux-Schein ausgestellt ist, war der letzte Mehrheitseigner aus der Familie. Nach Gründung
der I. G. Farbenindustrie 1926 gingen 75 % der Wolff-Aktien dorthin. 1965 wurde die Frankfurter Metzeler-Gruppe Alleinaktionär.
Folien waren nun das Hauptgeschäft. 1975 erfolgte nach schrittweiser Übernahme aller Aktien durch die Bayer AG die Umfirmie-
rung in Wolff Walsrode AG. 2007 verkaufte Bayer zur teilweisen Finanzierung der Schering-Übernahme die Wolff Walsrode AG für
540 Mio. ! an Dow Chemical. Ausgestellt auf Herrn Fabrikbesitzer
Fritz Wolff
in Walsrode, mit Originalunterschrift des Gruben-
vorstands Herm Gumpel (der Gumpel-Konzern war der größte Akteur der Kaliindustrie um Hannover). Seit Jahren das einzige uns
bekannte Stück. (97)
590.
Gewerkschaft Ernst August, Braunschweig
EF-
200 !
Kux-Schein über 1 Kux 5.6.1906 (Auflage 1000, R 9), #876
Abb.
Gründung 1904 zur Aufschließung und Verwertung neuer Kali-Lager. Konstituiert auf dem Liebensteiner Kupfererzbergwerk “Ot-
tilie”. Die Gewerkschaft war Besitzerin der Kali-Gerechtsamen in den Gemarkungen Wesendorf, Westerholz in der Provinz Han-
nover. Ausgestellt auf Gustav Dietz, der auch im original für den Vorstand unterschrieben hat. Sehr dekorativer Unterdruck, mit
Jugendtsilelementen. (14)
591.
Gewerkschaft Niedernhall, Hildesheim
EF-VF
240 !
Kuxschein 1 Kux 20.5.1906 (Auflage 1000, R 8), #201
Abb.
Die Gewerkschaft in Gotha/Hildesheim war auf Kali verliehen und in Burgdorf bei Lehrte tätig. Auch 1907 wurde mit den Bohrun-
gen noch nicht begonnen. Es darf unterstellt werden, dass die Bohrungen erfolglos waren. Dekorative Umrandung mit Jugend-
stilverzierungen. Lochentwertet (RB). (35)
592.
Gewerkschaft “Nordenhall”, Magdeburg
EF-VF
250 !
Kux-Schein 14.7.1909 (Auflage 1000, R 9), #890
Abb.
Gerechtsame: 10 preuß. Normalfelder im Kreis Lüchow. Von den fünf niedergebrachten Bohrungen wurden drei in Carnallit, Hart-
und Steinsalz fündig. Angebohrt, aber wirtschaftlich dann nicht mehr ausgebeutet wurde der heute berühmt-berüchtigte Salzstock
bei
Gorleben
. Als zu Beginn des 20. Jh. die Bohrung Nordenhall 2 a einige Kilometer von der heutigen Erkundungsschachtanlage
entfernt tief in den Salzstock eindrang, ahnte niemand, daß die 1979 beginnende neuerliche Erkundung auf der Suche nach End-
lagermöglichkeiten für radioaktive Abfälle und die kontroversen Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit den bis dahin lange Zeit
vergessenen Salzstock Gorleben über Jahrzehnte in die Schlagzeilen bringen würden. Einer der Detailaspekte der heutigen Dis-
kussion ist, daß Kritiker bemängeln, die alten Nordenhall-Bohrungen seien damals nicht sachgemäß verfüllt worden, z.T. steckten
noch die Rohre in den Bohrlöchern. Ausgestellt auf die Bank für Handel und Industrie, Filiale Hannover. Barocke Umrandung im Stil
eines Bilderrahmens, Originalunterschrift. Ein wegen des brandaktuellen Gegenwartsbezuges hochinteressantes Stück. (6)
593.
Gewerkschaft Odinshall, Hannover
UNC-
600 !
Kuxschein 14.12.1905. Gründerstück (Auflage 1000, R 8), #951
Abb.
Gründung 1895. Benannt nach Odin (skandinavische Namensform für Wodan), dem höchsten Gott der Germanen. Nach dem li-
beralen Bergrecht von Sachsen-Weimar beliehen auf dem Braun- und Eisensteingrube “Frohe Zuversicht” am Rumpelsberg im
Arlesberger Forstbezirk. Tatsächlicher Zweck war aber die Ausnutzung von Kali-Gerechtsamen in den Gemarkungen Colshorn,
Heessel, Ahrbeck und Beinhorn bei Lehrte in Hannover. Eine Tiefbohrung bei Colshorn wurde bei 620 m als aussichtslos einge-
stellt, weil bis dahin kein Kalilager angetroffen werden konnte. Man versuchte dann, der Gewerkschaft durch Erwerb der Stein-
kohlenzeche Preussische Clus einen neuen Zweck zu geben, wozu die Gewerkenversammlung 1909 eine beträchtliche Zubusse
von 400 M pro Kux bewilligte. Als dieser Erwerb aber nicht zustande kam, wurde 1909 die Liquidation beschlossen. Mit Original-
unterschrift. Der dekorativste deutsche Kux mit Ansicht des Kaliwerkes, Vignette des Gottes Odin und goldfarbener Umrandung.
Nur 11 Stücke sind seit Jahrzehnten bekannt. (79)
594.
Gewerkschaft Rudolfsglück, Hildesheim
EF-VF
250 !
Kuxschein über 1 Kux 30.10.1906 (Auflage 1.000, R 9), #51
Abb.
Kalibohrgesellschaft mit Gerechtsamen in Löhre, Kreis Hildesheim. Gebohrt wurde bis 1907. Lochentwertet (RB). Nur 10 Stück la-
gen im Reichsbankschatz. (35)
97
Los Gattung
Grad Ausruf !