322.
Anchor Line (Henderson Brothers) Ltd.
VF
80 €
10 pref. shares à 10 £ 6.7.1933, #3336
Abb.
Gegründet am 2.7.1899 zwecks Übernahme und Fortführung der Reederei Henderson Brothers. Die Anfänge der Anchor Line lie-
gen um 1838, als die beiden Brüder, Nicol und Robert Handyside, in Glasgow mit dem Russland- und Baltikum-Handel sowie als
Schiffsbroker tätig wurden. Nicol war zu dieser Zeit Russischer Konsul in Glasgow. 1856 Gründung der Firma Handysides & Hen-
derson zum Betrieb eines Dampfers auf der Strecke Glasgow-New York. 1911 übernahm die Cunard Steamship Co. die Aktien-
mehrheit an der Anchor Line. 1976 Aufnahme der Frachtschifffahrt Europa-Fernost. Dekorativ gestaltetes Papier mit Umrahmung
aus fischähnlichen Fabelwesen, Firmenname mit Schiffstau umrandet, Reedereifahne. (38)
323.
Anglo-Celtic Shipping Company Ltd., Cardiff
VF
40 €
100 shares à 2 sh 10.7.1920, #1752
Die 1920 in Cardiff (Wales) gegründete Reederei hatte mehrere Frachtdampfer unter ihrer Flagge, u.a. die 1883 als „Sacon Prin-
ce“ gebaute, 1936 dann versenkte “City of Montdidier”. (93)
324.
Anglo-European Steamship Co.
EF-VF
40 €
100 pref. shares à 1 £ 22.9.1920, #2948
Gegründet am 21.2.1919 in Hull unter der Firma Anglo-European Steamship, Coal & Pitwood Co., im Jan. 1920 umbenannt wie
oben. Die Dampfer der Ges. transportierten hauptsächlich Güter zwischen Grossbritannien und dem Baltikum. Originalsignaturen.
(30)
325.
Association Phonique des Grands Artistes S.A., Paris
EF-VF
350 €
Action 100 F 3.11.1906. Gründeraktie (Auflage 10000), #9685
Abb.
Nachdem Thomas A. Edison 1877 bereits den Phonograpen erfunden hatte (dessen Tonträger eine mit Stanniol überzogene Wal-
ze war), kam 1887 Emil Berliner mit der revolutionären Erfindung des Grammophons: “Ein Apparat zum Aufzeichnen und späte-
ren Wiedererzeugen der menschlichen Rede und anderer Tongebilde”, heißt es zur Jahrhundertwende unnachahmlich knöchern
im Brockhaus. Fortan gab es eine immer größere Nachfrage nach Schallplatten, die auch zur Gründung dieser Gesellschaft an-
regte. Sie wollte die großen Tonkünstler ihrer Zeit unter Vertrag nehmen. Großformatig (41 x 31 cm) und außergewöhnlich deko-
rativ. Die Gestaltung übernahm der bekannte Plakatkünstler Paul Poncet (in der Platte signiert), neben Theater-Allegorien, Schall-
platten, einem Mädchen mit geflügeltem Engel und Grammophon ist auch ganz groß die Pariser Oper dargestellt. Anh. Kupons.
Mittelknickfalte. (74)
326.
Banco Industrial Portugues S.A., Lissabon
VF
80 €
Accao 100 Esc. 20.12.1923, #50030
Abb.
Ein herrlicher Bankentitel aus Portugal, mit drei Allegorien vor aufgehender Sonne. Bei uns erstmals überhaupt angeboten. (20)
327.
Bank of Abyssinia, Kairo
VF+
120 €
5 Shares à 5 £ 1.11.1906. Gründeraktie, #8699
Abb.
Gegründet 1906 von dem Kaiser Menelik II als ein privates Finanzinstitut. Die Aktien der Bank wurden gehandelt in Addis Abeba,
New York, Paris, London und Wien. Eines der ersten Projekte, die von er Bank finanziert wurde, war die Cie. du Chemin de Fer
Franco-Ethiopien de Djibouti à Addis-Abeba S.A. des Schweizer Ingenieurs Alfred Ilg. 1931 wurde die Bank von dem Kaiser Hai-
le Selassie verstaatlicht und als Staatsbank unter der Bezeichnung Bank of Ethiopia weitergeführt. Ab 1943 bis 1963 fungierte sie
als Zentralbank von Äthiopien. Zweisprachig englisch/französisch. Originalsignaturen. Rückseitig Text der Konzession des ägyp-
tischen Khediven sowie die Statuten. Mit anh. restlichen Kupons. Bislang nur als Specimen von Bradbury, Wilkinson & Co. be-
kannt. (93)
328.
Berner Chocolade-Fabrik Tobler & Co. AG, Bern
EF
400 €
4,5 % Obl. 400 Fr. 1.5.1907 (Muster).
Abb.
Den Start ins Schokoladengeschäft wagte Theodor Tobler 1899 mit Milchschokolade, dunkler Fondant-Schokolade (unter Be-
zeichnungen wie “Vanill”, “Fin” oder “Surfin”) und vor allem mit löslichem Kakao. Die Konkurrenz in einem schon nahezu verteil-
ten Markt wehrte sich erbittert und beschuldigte Tobler mehrmals, er ahme ihre Produkte nach. Marken wie “Berna”, “Amanda”,
“Mocca” und “Bijou” kamen ins Sortiment, sie hielten sich teils bis in die 80er Jahre. Theodor Tobler war beileibe kein Pionier sei-
ner Branche, aber ein Mann von besonderem Werbegeschick, der schon damals wußte, wie wichtig Reklame für den Absatz ei-
nes Markenproduktes ist. Er setzte vor allem auf plakative Außenwerbung. Damit machte er sich im eigenen Land nicht nur Freun-
de: 1905 wurde die Schweizerische Vereinigung für Heimatschutz gegründet, nicht zuletzt, um dem “wilden Treiben gewisser Re-
klamehelden” entgegenzutreten. Eines finden wir an Tobler besonders sympatisch: Ab 1906 wurden der Tobler-Schokolade Sam-
melbildchen beigelegt, die die Kinder in Sammelalben einklebten. 1982 kaufte Klaus J. Jacobs die Schokoladenfabriken Suchard
und Chocolat Tobler auf. 1990 gab er die Jacobs-Suchard an den US-Konzern Philip Morris ab. Wer hätte das gedacht: Heute
reitet der Marlboro-Mann auf der Toblerone durch die Schweizer Gipfel der Genüsse. Herrliche Jugendstil-Gestaltung (in der Plat-
te signiert: Balzer) mit großem Bären, dem Wappentier der Stadt Bern, im Unterdruck sowie vielen kleineren Bären und schlin-
genden Kakao-Pflanzen in der Umrahmung. Rückseitig in verkleinerter Form eine genaue Wiederholung der Vorderseite und drei
postkartengroße Ansichten der Stadt Bern vor schneebedeckten Alpen in Jugendstil-Umrahmung mit dem Schriftzug “Chocolat
Tobler Berne”. Aus dem Archiv von Art. Institut Füssli, Zürich (ab 1827 im Bereich Wertpapierdruck tätig, mit Forschungsabteilung
und Spezialarchiv zum Thema Sicherheitstechnik). (58)
329.
Bicskei Takarékpénztár (Sparkasse zu Bicske), Bicske
EF-VF
30 €
Aktie 50 Pengö 30.4.1926, #1682
Abb.
Gründung 1872. Die Stadt Bicske in dem ungarischen Bezirk Stuhlweißenburg lebte hauptsächlich vom Wein- und Weizenanbau.
Wunderschöne Aktiengestaltung mit allegorischen Darstellungen der Sparsamkeit und der Emsigkeit, des Reichtums und der Ver-
bundenheit mit dem Herrscherhaus der Habsburger. Die Aktie stammt aus der Umstellung des Aktienkapitals von 300 Mio. Kr. auf
150.000 Pengö. (36)
330.
Centralbank der deutschen Sparkassen, Wien
EF
50 €
Aktie Ser. XIII. 25 x 400 K 1.1.1923, #2022726-50
Gründung 1901 unter Übernahme der Deutschen Credit-Genossenschaft für Böhmen. Für die fast 600 angeschlossenen Spar-
kassen der Monarchie wurde neben der verbandsmäßigen Vertretung und der Girozentralen-Funktion insbesondere zentral das
Hypothekenbankgeschäft sowie Eisenbahnfinanzierungen betrieben. 1916 Sitzverlegung von Prag nach Wien. Nach dem Zerfall
der Donaumonarchie wurden die Zweiganstalten Triest und Teschen sowie sämtliche tschechoslowakischen Geschäfte abgetre-
ten. Ihrem eigentlichen Girozentralen-Zweck entfremdete sich die Centralbank dann immer mehr, doch die Wandlung zu einer rei-
nen Geschäftsbank verlief unglücklich: 1926 brach die Bank trotz einer eilig übernommenen Garantie der Bundesregierung zu-
sammen. Aus der 1923er Kapitalerhöhung von 480 Mio. auf 1 Mrd. K. Dekorativ gestaltet, mit rotem Prägesiegel. Unentwertet,
mit Kupons ab 1926. (85)
54
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