Page 94 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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565.
Dampfschifffahrtsgesellschaft Argo, Bremen
F
100 !
4 % Schuldv. 3.000 Mark 2.1.1903 (Muster,
R 12
).
Abb.
Gründung 1896. Schwerpunkt der Aktivitäten war die Linienfahrt innerhalb Europas, hier im Speziellen Fahrt nach Finnland, Groß-
britanien und in die Levante. Die Argo Reederei (Argo Reederei Richard Adler & Söhne) übernahm ein Jahr nach ihrer Gründung
den Linienverkehr nach Großbritanien vom Norddeutschen Lloyd. Mit einer Flotte von 30 Seeschiffen und einer Tonnage von zu-
sammen 44.504 BRT stieg die Argo 1914 zur viertgrößten Bremer Reederei auf. 1922 wurde die Argo von der Roland-Linie über-
nommen, die ein Jahr später in den Besitz des Norddeutschen Lloyd überging. Die Argo hörte auf als eigenständige Gesellschaft
zu existieren. 1933 wurde im Zuge der Neuordnung der deutschen Linienschiffahrtsaktivitäten die Argo Reederei AG gegründet,
vorerst noch zu 100 % im Besitz des Norddeutschen Lloyds und geführt von Richard Adler. 1934 dann vom Lloyd getrennt und
in private Hände gebracht. Uns ist nur das eine Stück bekannt. Inclusive eines Frachtbriefes für das Steamship Corncake. Zwei
Eckabschnittsentwertungen. (15)
566.
Dessauer Kohlenwerke AG, Hannover
EF+
100 !
Aktie 1.000 Mark Okt. 1923. Gründeraktie (R 10), #19117
Abb.
Gründung im Okt. 1923. Betrieb von Bergwerken sowie Herstellung und Vertrieb chemischer Produkte. 1927 von Amts wegen ge-
löscht. Mit kpl. Kuponbogen. (21)
567.
Deutsche Kachelofenwerke AG, Braunschweig
VF
200 !
Aktie 1.000 Mark 21.3.1922. Gründeraktie (Auflage 1000, R 10), #87
Abb.
Gründung 1922. Herstellung von Öfen jeder Art. Wahrscheinlich hält diese Gesellschaft den Weltrekord, was den Nominalbetrag
einer einzigen Aktie angeht: 1924 sollten Aktien im Nennwert von 100 Billionen Mark pro Aktie ausgegeben werden. Uns sind nur
fünf Exemplare mit den #44, #45, #87, #88 und #89 bekannt. (14)
568.
Deutsche Luftschiffhallen-Bau-Gesellschaft “System Ermus” mbH, Bremen-Berlin
EF
150 !
Anteilschein 1.000 Mark 6.9.1913 (R 8), #492
Abb.
Vor 1914 (dem Beginn des 1. Weltkriegs) war der Luftkrieg eine völlig unbekannte Form des Kampfes. Doch zu Beginn des 20.
Jh. begannen sich die Streitkräfte für die militärischen Einsatzmöglichkeiten von Luftschiffen und Flugzeugen zu interessieren. Die
nun mögliche Überspannung von Zeit und Raum und die aus der Luft bewirkbaren schwersten Zerstörungen ausgewählter Ziele
ganz losgelöst vom Frontverlauf veränderten die Kriegsführung vollständig. Diese kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs auf Anregung
der Luftwaffe gegründete Firma entwickelte mobile Luftschiffhallen, die in kürzester Zeit an jedem Ort einsatzfähig waren. Über
ein Stahlskelett aus zusammenklappbaren Elementen wurde eine Dachhaut gezogen. Binnen 10 Minuten, so versprach die Wer-
bung der Firma, war eine solche Luftschiffhalle aufstellbar. Noch bis in die 30er Jahre übrigens waren Luftschiffe in den Streit-
kräften aller großen Nationen im Einsatz. Dekoratives Stück, Umrandung im Historismus-Stil. (98)
569.
Deutsche Petroleum-Bohr-Gesellschaft, Bremen
VF
2.800 !
Actie 500 Mark 5.5.1880. Gründeraktie (R 10), #114
Abb.
21 Jahre nach der Entdeckung des Erdöls in den USA durch Edwin L. Drake in Titusville, Pennsylvania, wurde die Bremer Ge-
sellschaft 1880 zwecks Ausbeutung der Edemisser Erdölvorkommen gegründet. Hierzu gehörten auch die Erdölfelder von Oel-
heim (Stadtteil von Peine), wo man bei 7 von insgesamt 22 Bohrlöchern fündig wurde. Ferner errichtete das Unternehmen in Pei-
ne die erste deutsche Erdölraffinerie und die erste Pipeline mit einer Länge von 9,8 km. Nach Fusionen der Petroleum-Land-Ge-
sellschaft in Peine mit einem Aktienkapital von 3.250.000 Mark mit der Oelheimer Petroleum-Industrie-Gesellschaft Adolf M. Mohr,
Sternberg mit einem Aktienkapital von 3.782.000 Mark und der Deutsche Petroleum-Bohrgesellschaft in Bremen mit einem Ak-
tienkapital von 1.217.500 Mark entstand die Vereinigte Deutsche Petroleum-Werke AG, die nach dem Ersten Weltkrieg von der
deutschen Erdöl AG (DEA) erworben wurde. Die Aktie trägt die Faksimileunterschrift von H.H. Meier (1809-1898), einer bedeu-
tenden Bremer Persönlichkeit. Er war Inhaber eines der größten Bremer Handelshäuser und maßgebend an der Gründung des
Norddeutschen Lloyd beteiligt. Er leitete das Unternehmen über 30 Jahre lang. Äußerst dekorativ, Vignette mit Ölfeld und Bohr-
türmen. Mit Kupons. (28)
570.
Deutsche Tiefbohr-AG, Bentheim
UNC-EF 150 !
Aktie 1.000 DM Aug. 1974 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1899 durch Übernahme des 1888 von Heinrich Lapp gegründeten Tiefbohrgeschäfts nebst Maschinenbau-Anstalt.
Ausführung von Tiefbohrungen, Betrieb der Maschinen-Fabrikation, Lieferung von Tiefbohr-Einrichtungen und -Werkzeugen. An-
lagen in Aschersleben und Gleiwitz. Ölterrains in Tustanowice Stefa (Galizien) und Ungarn. Die Bohrungen hatten allerdings nur
mäßigen Erfolg. Ab 1919 Deutsche Tiefbohr-AG, zwischen 1924 und 1931 mit dem Zusatz “Deutag” Deutsche Tiefbohr-AG. 1944
war Sitz der Verwaltung und Zweigniederlassung Dortmund-Kurl. 1948 nach Verlust der Betriebe in Aschersleben Sitzverlegung
nach Bentheim. 1959 Organschaftsvertrag mit der C. Deilmann AG, Bentheim. Bislang unbekannt. (85)
571.
Dresch-Genossenschaft in Wenzen
VF
350 !
Anteil-Schein 200 RM 1.4.1931 (
R 12
), #28
Abb.
Ein genossenschaftlicher Zusammenschluß der Bauern zur Nutzung von Grossdreschmaschinen. Die Dreschmaschinen waren in
der Anschaffung so teuer, dass für die Mehrzahl der Betriebe bzw. Bauern nur der genossenschaftliche Einsatz in Frage kam. Mit
vier Originalunterschriften: G. Gundelach, H. Helmke, W. Helmke und E. Helmke. Bislang unbekannt, nicht katalogisiert, Einzel-
stück beim Einlieferer. (19)
572.
E. & M. Bollmann AG, Bremen
EF
75 !
Aktie 100 RM Aug. 1940 (Auflage 200, R 6), #362
Abb.
Gründung im Mai 1923. Betrieb von Essig-, Spirituosen- und Likörfabriken.1936 wurde das in Wesermünde am Fischereihafen ge-
legene veraltete Fabrikgebäude verkauft. Der gesamte Betrieb wurde in der neuen Wulsdorfer Fabrik zusammengefaßt. Lochent-
wertet (RB). (58)
573.
Einbecker Brauhaus AG, Einbeck
UNC
100 !
Aktie 50 DM April 1968 (Auflage 840, R 10), #20068
Abb.
Bereits seit 1794 begründete die Städtische Gemeinschaftsbrauerei den Ruf des Einbecker Bieres, das damals zu den bekann-
testen in ganz Deutschland zählte. 1889 Umwandlung in die “Dampfbierbrauerei der Stadt Einbeck AG”. 1921/22 Fusion durch
Aktienumtausch 1:1 mit der Hildesheimer Aktienbrauerei (vormals Brauerei Feustel, AG seit 1890) unter deren Namen, seitdem
Sitz in Hildesheim. 1967 Umfirmierung in “Einbecker Brauhaus AG” und Rückverlegung des Sitzes nach Einbeck. Zu den Beteili-
gungen zählen die Städtische Brauerei Goslar GmbH (gegr. 1806, GmbH seit 1918), die Broyhan-Brauerei GmbH in Hildesheim
(gegr. 1903, stillgelegt) und die Göttinger Brauhaus AG (gegr. 1889). Großaktionär war die Elbschloß-Brauerei AG in Hamburg, die
ihre Beteiligung 1988 an die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei (heute Brau und Brunnen AG) verkaufte. 1998 ging die Ak-
tienmehrheit dann an eine private Investorengruppe. Eine der seltensten Emissionen dieser Traditionsbrauerei, lange nicht mehr
angeboten gewesen. (57)
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