Page 91 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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546.
Braunschweig-Hannoversche Hypothekenbank, Hannover
UNC-EF 200 !
Aktie 1.000 DM Aug. 1974 (Blankette, R 10).
Abb.
Das einzige Realkreditinstitut, das es in Braunschweig je gab, wurde 1871 gegründet - als eine der wenigen grundsoliden Neu-
gründungen im Boom der ansonsten hochspekulativen “Gründerzeit” (auch während des Gründerkrachs sank der Aktienkurs der
in Berlin, Hannover und Braunschweig notierten “Braunen Hanne” kaum unter pari). Zunächst wurde am Bankplatz das vorher der
Braunschweigischen Bank gehörige Gebäude übernommen (heute Sitz des Oberlandesgerichts). 1936 Eingliederung der Hanno-
versche Bodenkredit-Bank in Hildesheim (vorher zur gewerkschaftseigenen Bank der deutschen Arbeit, der späteren BfG gehö-
rig). Großaktionär war zu dieser Zeit die Braunschweigische Staatsbank mit ca. 60 %. 1996 Verschmelzung mit der 1868 ge-
gründeten Berliner Hypotheken- und Pfandbriefbank AG zur “Berlin-Hannoversche Hypothekenbank”. Großaktionäre sind jetzt die
Bankgesellschaft Berlin (87,7 %) und die NORD/LB (10 %). Mit Kupons. (85)
547.
Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-AG, Braunschweig
UNC-EF
60 !
Aktie 500 DM Mai 1956 (Blankette, R 10).
Gründung 1901. Vollspurige Nebeneisenbahnen Schöningen-Hötzum-Braunschweig Bahnhof (Nord-Ost) und Hötzum-Mattierzoll
(Gesamtlänge 73,6 km). Gründer waren der Herzoglich-Braunschweigische Staat, die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft und
die Actien-Zuckerfabrik Rautheim. Die Aktionäre hatten denkbar wenig Freude an der Bahn: In dem dreiviertel Jahrhundert des
Bestehens reichte es nur vier Mal zu einer Dividende von 1 bzw. 2 %. 1950-71 sukzessive eingestellt, 1974 Umwandlung in die
“BSE Verwaltungs- und Beteiligungsges. mbH”. Börsennotiz bis 1934 in Braunschweig, danach im Freiverkehr Hannover. Reste
der Bahnanlagen sind noch bei Riddagshausen und über Hötzum bis Schöningen zu finden, auch die meisten der alten Bahnhö-
fe stehen noch. Mit Kuponbogen. (14)
548.
Braunschweiger Sportverein “Eintracht” e.V., Braunschweig
EF
600 !
Anteil-Schein 100 Mark 10.5.1922 (R 10), #12
Abb.
Gründung 1895. Damals engagierte sich die öffentliche Hand noch nicht in der Sportförderung. Die Vereine mußten sich die er-
forderlichen Mittel, z.B. zum Bau von Sportanlagen, andersweitig beschaffen. Bei Eintracht Braunschweig, wie bei vielen anderen
Vereinen auch, geschah dies durch Aufnahme von Mitteln bei den Vereinsmitgliedern. Die Rückzahlung erfolgte durch Auslosung
der Anteilscheine, und bezüglich der Verzinsung hatte es der Verein besonders gut: Ob und in welcher Höhe Zinsen gezahlt wur-
den, konnte der Vorstand allein festsetzen. Schöner Druck mit Vereinswappen und Originalunterschriften. Rarität, nur ca. 5 Stü-
cke bekannt. Aus alter Sammlung. (14)
549.
Braunschweigisch-Hannoversche Bergwerksgesellschaft, Hannover
EF
100 !
Anteil-Schein 5.12.1921 (Auflage 12000, R 8), #4726
Abb.
Ausgestellt auf den Direktor A. Wiest, Hannover, Waldhausenstr. 3. Recht dekorativ gestaltet. (14)
550.
Braunschweigische Blechwarenwerke Seesen AG, Seesen
EF-VF
250 !
Aktie Ser. B 1.000 Mark 26.7.1923. Gründeraktie (Auflage 5000, R 9), #587
Abb.
Das Herzogtum Braunschweig war im 19. Jh. eines der bedeutendsten Zentren des deutschen Obst- und Gemüseanbaus und in
dessen Folge später auch der Konservenindustrie. Während sich die entsprechenden Konservenmaschinenfabriken direkt in
Braunschweig befanden, entwickelte sich die Konservendosenproduktion in zwei Zentren, nämlich nicht nur in Braunschweig (al-
len voran J. A. Schmalbach), sondern zuerst ganz im Süden des Herzogtums in Seesen. 1830 weilte Baron von Campen aus ei-
nem Dorf bei Seesen in Paris und sah dort erstmals eine Konservendose. Begeistert erzählte er dem Klempner Heinrich Züchner
davon und bestellte bei ihm für seinen Gutshaushalt die ersten in Deutschland überhaupt gefertigten Konservendosen. 1886 grün-
dete Rudolf Züchner in Seesen die erste Konservendosenfabrik (heute Crown Nahrungsmitteldosen Deutschland GmbH), die
schon 1890 zur Serienproduktion überging. Mit der Gründung der “Seesener Blechwarenfabrik Fritz Züchner” im Jahr 1907 er-
langte die Stadt für eine Weile die Spitzenstellung in der Konservendosenherstellung. Andere Firmen wie die Braunschweigische
Blechwarenwerke Seesen GmbH des Fabrikanten Fritz Biel folgten. Unter Mitwirkung des Braunschweiger Bankhauses H. C.
Frehse & Co. wurde die Firma 1923 in eine AG umgewandelt, die Aktien notierten im Freiverkehr der Braunschweiger Börse. Da-
nach ereilte diese Industrie eine schwere Krise: Nachdem Züchner bereits 1926 falliert hatte (allerdings wagte Fritz Züchner jun.
sogleich einen Neuanfang), ging auch diese AG 1929 in Liquidation und erlosch 1931. Mit kpl. Kuponbogen. (90)
551.
Braunschweigische Kohlen-Bergwerke, Helmstedt
EF-VF
200 !
St.-Prior.-Actie 1.200 Mark 31.10.1895 (Auflage 1207,
R 11
), #8034
Abb.
Gründung 1873 zum Erwerb der früher braunschweigisch-fiskalischen Braunkohlengruben “Prinz Wilhelm”, “Trendelbusch” und
“Treue”. 1895/96 wurden die Kohlenfelder “Joseph” und “Otto” sowie “Glück auf” und “Friedrich” hinzuerworben. Langfristige
Verträge mit der “Ueberland-Zentrale Helmstedt AG” (ÜZH) führten 1913 zum Erwerb des gesamten ÜZH-Aktienkapitals durch die
BKB. 1928 Erwerb der Kuxe der Jacobsgrube bei Stassfurt. Zunächst als Pächterin betrieben die BKB auch die Gruben- und Bri-
kettfabrikbetriebe der Harbker Kohlenwerke AG und der Norddeutschen Braunkohlenwerke; 1936 wurden diese Gesellschaften
auf die BKB verschmolzen. Mitten durch diese Grubenfelder hindurch ging nach 1945 die Zonengrenze und führte später zu so
kuriosen Dingen wie einer zwischenstaatlichen deutsch-deutschen Vereinbarung über den Abbau der “Grenzpfeilerkohle”. 1954
wurde das Kraftwerk Offleben in Betrieb genommen und immer weiter ausgebaut, ab 1963 der Tagebau Alversdorf aufgeschlos-
sen, stillgelegt wurden die Tagebaue Wulfersdorf und Victoria (1952), die Brikettfabrik Trendelbusch (1959), das Schwelwerk Of-
fleben (1967) und die Ziegelei Alversdorf (1968). In eine existenzbedrohende Krise geriet das Unternehmen in den 80er Jahren
durch die Auseinandersetzungen um das neue Kraftwerk Buschhaus. Heute ist das Auslaufen der Braunkohleförderung abseh-
bar, statt dessen suchen die BKB neben der Stromversorgung neue Standbeine in der Entsorgungswirtschaft (Müllverbrennung)
etc. Aufgrund historisch gewachsener Strukturen lagen jahrzehntelang je 49,86 % des Kapitals bei der PreußenElektra (später VE-
BA) und der Elektrowerke AG (später VIAG). Heute ist die e.on AG Alleinaktionärin, nachdem die letzte Handvoll freier Aktionäre
2002 per squeeze-out herausgedrängt wurde.
Ohne
Lochentwertung. (14)
552.
Braunschweigische Kohlen-Bergwerke, Helmstedt
EF
90 !
Aktie 500 DM Juni 1960 (Auflage 66000, R 6), #131416
Bis auf 100 Stück wurden die Aktien nach dem squeeze-out 2003 vernichtet. Lochentwertet. (95)
553.
Braunschweigische Kohlen-Bergwerke, Helmstedt
EF
250 !
Sammelaktie 24.490.000 DM Juni 1970 (Muster von G&D,
R 12
).
Abb.
Muster-perforiert. (14)
554.
Braunschweigische Staatsbank (Leihhausanstalt), Braunschweig
EF
75 !
4 % Pfandbrief 1.000 Mark 1.1.1922 (R 10), #2329
Abb.
Mit ihrer Gründung bereits 1765 als Herzogliche Leihhausanstalt eine der ältesten öffentlichen Banken Deutschlands überhaupt.
1919 in die Braunschweigische Staatsbank umgewandelt (Sitz Dankwardstraße 1). Anfang der 70er Jahre Fusion u.a. mit der Nie-
dersächsischen Landesbank zur heutigen NORD/LB. Sehr schöne Umrandung. Mit Kupons. (14)
90
Los Gattung
Grad Ausruf !