Page 88 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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526.
Actien-Zuckerfabrik Munzel-Holtensen, Holtensen
EF-VF
250 !
Interims-Schein 2 Actien à 300 Mark 31.3.1884. Gründeraktie (R 10), #37
Abb.
Die AG wurde 1883 gegründet, die Zuckerfabrik dann 1884 durch die Sangerhäuser Aktien-Maschinenfabrik errichtet in Groß
Munzel, südwestlich von Hannover, heute ein Stadtteil von Barsinghausen. Eine reine “Bauernzuckerfabrik”, die 1962 mit den Zu-
ckerfabriken Lehrte, Clauen, Dinklar und Sehnde sowie den anschließend gleich stillgelegten Fabriken Algermissen, Osterlinde
und Peine zur “Lehrter Zucker AG” fusioniert. Diese wiederum fusioniert mit der Hannoverschen Zucker-AG Rethen-Weetzen 1986
zur Hannover Zucker AG mit Sitz in Lehrte (dieser Konzentration fallen gleich anschließend die Werke Barum, Dinklar, Sehnde und
Weetzen zum Opfer). Schon 1990 schließen sich fünf norddeutsche Zuckererzeuger zum “Zuckerverbund Nord AG” zusammen
(geschlossen werden anschließend die Werke Meine, Rethen, Fallersleben und St. Michaelisdonn). Durch das Zusammengehen
mit der Zucker-AG Uelzen-Braunschweig wird die nach wie vor bäuerlich beherrschte “Nordzucker Holding AG” 2004 endgültig
das alleinige Gegengewicht zur Kapitalmarktorientierten Südzucker AG. Als eines der letzten verbliebenen und bis zuletzt moder-
nisierten Nordzucker-Werke wird die Zuckerfabrik Groß Munzel schließlich 2006 wegen der Neuordnung des EU-Zuckermarktes
geschlossen und 2010 abgebrochen. Ein erst 1992 errichtetes Flüssigzuckerwerk ist in Groß Munzel aber bis heute in Betrieb. In-
wendig quittierte Einzahlungen von jeweils 10 % , insgesamt 600 Mark für die zwei Aktien. Das Grundkapital der Ges. betrug
300.000 Mark. 1891 wurden 463 Aktien vernichtet, 74 für ungültig erklärt und 391 Prior.-Aktien neu ausgegeben. Stempelmarke
lochentwertet, linker Rand mit Abheftlochung. (60)
527.
Actien-Zuckerfabrik Munzel-Holtensen, Holtensen
VF
180 !
4,5 % Partial-Obl. 500 Mark 30.6.1884 (Auflage 600, R 10), #637
Einer der ganz seltenen Fälle, daß eine “Bauernzuckerfabrik” nicht ausschließlich über Aktien, sondern zusätzlich durch Ausgabe
einer Anleihe finanziert wurde. Die Anleihe von 600.000 M vermittelte die Bankfirma M. A. Löwenberg zu Hannover. Mit Original-
unterschriften sowohl für Aufsichtsrat und Vorstand der Zuckerfabrik wie auch des Bankiers M. A. Löwenberg. Mit Kupons. (60)
528.
Actien-Zuckerfabrik Munzel-Holtensen, Holtensen
EF-VF
100 !
Actie 300 Mark 31.3.1885. Gründeremission (Auflage 1000, R 9), #(829)403
Abheftlochung, mit Kupons. (60)
529.
Actien-Zuckerfabrik Munzel-Holtensen, Holtensen
EF-VF
250 !
Stamm-Prior.-Actie 300 Mark 25.8.1891 (Auflage 391, R 10), #228
Abb.
Ausgestellt auf den Hofbesitzer Fr. Ostermeyer zu Holtensen. Mit Originalunterschriften. Abheftlochung. (60)
530.
Actien-Zuckerfabrik Wegeleben
VF+
480 !
Actie 4.000 Mark 30.6.1880. Gründeraktie (R 9), #343
Abb.
Errichtet 1873/1879 durch die Braunschweigische Maschinen-Bauanstalt. Original unterschrieben durch die Herren Wiersdorff und
Meyer (Adersleben), später auch nach Umwandlung in eine oHG persönlich haftende Gesellschafter. Aus alter Sammlung. (56)
531.
Actien-Zuckerfabrik zu Osterwieck
VF-
1.750 !
Actie 900 Mark 1.10.1878. Gründeraktie (Auflage 464, R 9). #453
Abb.
1929 mit der Zuckerfabrik Vienenburg zur “Zuckerfabrik Nordharz AG” verschmolzen. Nach Ziehung der Zonengrenze schloß die
Gruppe Vienenburg 1945 einen Vertrag mit der Zuckerfabrik Schladen AG (heute: Nordharzer Zucker AG), wonach die Vienen-
burger Rüben künftig in Schladen verarbeitet wurden. Äußerst dekoratives Stück mit acht Originalunterschriften. Fast die halbe
Fläche der Aktie wird von einer altkolorierten Lithographie eingenommen, im Vordergrund das große Fabrik-Areal mit Pferdege-
spannen, im Hintergrund die Hügellandschaft des Vorharzes mit ländlicher Siedlung. Seit Jahren sind nur ca. 10 Stücke der Grün-
deraktie bekannt. Stück aus einer alten Sammlung, Einrisse hinterklebt. (56)
532.
AG des Zoologischen Gartens zu Hannover
VF
2.500 !
Actie 20 Thaler 9.5.1864. Gründeraktie (Auflage 2479, R 10), #352
Abb.
Der Zoo war eine Gründung Hannoveraner Bürger und sollte “durch eine fortlaufend zu vervollkommnende Sammlung lebender
Tiere den Sinn für Naturwissenschaften beleben, wissenschaftliche Beobachtungen und Untersuchungen sowie künstlerische
Studien fördern und zugleich den Einwohnern und Besuchern der Residenzstadt eine angenehme Unterhaltung gewähren”. Die
Zeichnung der Aktien zog sich über Jahre hin und wurde schließlich eingestellt, daraus erklärt sich das “krumme” Grundkapital.
Für die fehlenden Mittel sprang die Stadt Hannover durch Zeichnung von Prioritäts-Aktien ein. Die Generalversammlung vom
9.7.1920 genehmigte den Übergang des Zoos an die Stadt. Heute zeichnet sich der Zoo durch weiträumige Anlagen und eine
Tierhaltung nach den Hagenbeck’schen Prinzipien aus. Seit 1993 wird er als GmbH geführt. Dekorativ, vor allem das Kapitälchen
ist von bestechender Schönheit: Ein aktienspeiender Lindwurm, spielende Bären und eine Meerkatze mit einer Aktie in der Pfote
bilden den Buchstaben. Fachmännisch restauriert. Diese Aktie zählt zu den seltensten deutschen Zoo-Aktien überhaupt; sie wur-
de schon vor Jahren mit umgerechnet mehr als 5.000 ! bezahlt. (98)
533.
AG “Ems”, Emden
VF-
500 !
Actie 1.000 Mark 1.6.1893 (Auflage
nur 80 Stück
, R 9), #234
Abb.
Gründung 1843 als Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889 Umwandlung in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen
Emden-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland. 2 der 5 Personendampfer gingen
im 2. Weltkrieg verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei der Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem sich der Fährver-
kehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG entwickelte. Außerdem besitzt die AG “Ems” die “Borku-
mer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG” (heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum sowie Mehrheitsbetei-
ligungen an der Ostfriesische Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und der Ostsee-Flug Rügen GmbH. Originalunterschriften.
Lochentwertet (RB). Rostflecke von Büroklammer. (12)
534.
AG Weser, Bremen
EF
60 !
Aktie 100 DM Jan. 1954 (Blankette, R 9).
Gründung 1872 unter Übernahme der bereits seit 1843 bestehenden in der Stadt belegenen Werft der Firma Waltjen & Leonhardt.
1901-05 wegen mangelnder Erweiterungsmöglichkeiten Neubau der Werft in Gröpelingen. 1926 Übernahme des Hamburger Wer-
kes der Vulcan-Werke und der Joh. C. Tecklenborg AG in Wesermünde, zugleich Umfirmierung in “Deschimag Deutsche Schiffs-
und Maschinenbau AG”. 1928 Übernahme der Aktienmehrheit der Schiffswerften AG Neptun in Rostock und Nüscke & Co. AG in
Stettin, außerdem Fusion mit der G. Seebeck AG in Wesermünde. Die Lokomotiv-Bauabteilung des Stettiner Vulcan-Werkes wur-
de im gleichen Jahr an die A. Borsig GmbH, Berlin-Tegel verkauft. 1929 Ablieferung des prestigeträchtigen Schnelldampfers
“BREMEN”. 1934 Gründung der “Weser” Flugzeugbau-GmbH. 1935 Kauf der Frerichswerft in Einswarden. 1945 Demontage der
Bremer Werft zugunsten der UdSSR, auf der Seebeck-Werft in Bremerhaven Weiterführung des Betriebes, zugleich wieder An-
nahme des alten Namens “AG Weser”. Bald wieder die größte Werft im Weser-Ems-Gebiet, letzter Großaktionär war mit 86 % die
Fried. Krupp GmbH. 1983 im “Bremer Werftenverbund” des berühmt-berüchtigten “Bremer Vulkan” aufgegangen. Mit KRUPP-
Faksimileunterschrift. (95)
87
Los Gattung
Grad Ausruf !