Page 85 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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508.
Stettiner Kaufmannschaft, Stettin
EF-VF 1.500 !
4 % Anleiheschein 1.000 Mark 1.11.1888 (Muster).
Abb.
Anleiheemission über 400.000 Mark, welche die gedachten Vorsteher zum Behuf der Anschaffung und des Betriebes von Eisbre-
cherdampfschiffen aufnahmen. Diese sollten den Handel im Oderhafen auch während der Frostperioden sicherstellen. Die Ver-
zinsung und Tilgung der Anleihescheine wurden durch die erhobenen Eisbrechergebühren sichergestellt. Weiterhin durch die von
der Stettiner Stadtgemeinde übernommene Verpflichtung, zur Deckung eines etwaigen Überschusses der laufenden Ausgaben
des Eisbrecherunternehmens über die laufenden Einnahmen jährlich zwei Drittel bis zur Höhe von 20.000 Mark sowie die von der
Corporation der Kaufmannschaft übernommene Verpflichtung, den übrigen Theil zu decken. Ausgesprochen dekorativ. Muster
aus dem Archiv der Stettiner Druckerei F. Hessenland; ein Unikat, in ausgestellter Form nicht bekannt. Doppelblatt, ausschnitt-
entwertet. Minimal stockfleckig. (59)
509.
Stettiner Oderwerke AG für Schiff- und Maschinenbau, Stettin
EF
125 !
Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage 3500, R 10), #6202
Abb.
Gründung 1903 unter Übernahme der Oderwerke Maschinenfabrik und Schiffsbauwerft AG, i. L. Erzeugnisse: See-, Fluß-, Fracht-
schiffe, Eisbrecher, Schlepper, Bagger, Kessel, Tanks uvm. 1949 verlagert nach Lübeck, 1950 nach Köln. 1963 Vergleichsverfah-
ren, ab 1961 GmbH und daraufhin verlagert nach Kiel.
Nicht
lochentwertet. (59)
510.
Transport-Genossenschaft zu Berlin eGmbH, Berlin
EF
100 !
Anteilschein 200 RM ca. 1930 (R 10), #9715
Abb.
Gründung am 18.11.1898. Transport, Schleppen und Lagerung von Gütern für gemeinschaftliche Rechnung der Mitglieder in 28
Geschäftsstellen. Zweiggesellschaft war die Behrendt & Schultz KG, Bromberg. Schöne, kleinformatige Gestaltung. (59)
511.
Verein Mecklenburg-Strelitzer Segler, Neustrelitz
EF
500 !
5 % Schuldschein 500 Mark 29.12.1921 (Auflage 120, R 10), #40
Abb.
Gegründet wurde der Verein am 17.12.1920 durch 19 Neustrelitzer. Am 14.3.1921 folgte ein Antrag an die Regierung des Landes
Mecklenburg-Strelitz auf Überlassung eines am Zierker See aufgeschütteten Ufer- bzw. Rohrgeländes. Schon nach 2 Wochen, am
28.3.1921 erfolgte die Bestätigung der Überlassung durch Erbpacht. Hiernach begannen die Vorbereitungen für den Bau eines
Bootshauses und Steges. Im April 1923 wurde das Bootshaus in einer festlichen Veranstaltung “geweiht”. 1945 wurde das Ver-
einsgelände durch die sowjetischen Truppen besetzt, 1946 die Boote abtransportiert. 1951 wurde der Verein enteignet. In den fol-
genden Jahre wurde unter BSG “Einheit” Neustrelitz gesegelt. 1990, nach der Wiedervereinigung lebte der Verein unter altem Na-
men wieder auf, was vom Amtsgericht Neustrelitz am 27.3.1990 beurkundet wurde. 1992 Ansegeln, damals noch am Zierker See,
inzwischen wurde das Vereinsgelände an die Woblitz bei Gross Quassow, zwischen Neustrelitz und Wesenberg verlegt. Im Jahr
2011 fand das 90jährige Vereinsjübiläum statt. Anleihe über 60.000 Mark zur Deckung der Kosten des Bootshausbaues. Kleine
Vignette mit Vereins-Flagge: mecklenburgischer Büffelkopf in Schwarz auf gelbem Grund. (59)
512.
Vereinte Weser-Dampfschifffahrt, Hameln
EF-VF 3.500 !
Namens-Actie 100 Thaler 1.5.1843. Gründeraktie der Sektion Preuß. Münden (Auflage 190, R 10), #I 78
Abb.
Die Schifffahrt auf der Oberweser litt lange unter mannigfachen Hindernissen: Bei guten Wasserständen konnten Schiffe von 350 Ton-
nen bis Karlshafen und Hann.-Münden fahren, weiter ging es bis Kassel auf der kanalisierten Fulda. Bei Niedrigwasser aber machte
Seichtigkeit den Fluss oft monatelang unpassierbar. Mehrere felsige Stellen und unzweckmäßig angeordnete Brückenpfeiler waren wei-
tere Übelstände. Am schlimmsten aber waren die administrativen Hindernisse, Folgen der Kleinstaaterei: Stapelrechte einzelner Städte,
Vorrechte der Weserschifffahrtsgilden und Zölle der Anrainerstaaten Preußen, Hannover, Kurhessen und Bremen. Nach dem Wiener Kon-
gress unterzeichneten am 10.9.1823 alle Weser-Anrainerstaaten die Mindener Schifffahrtsakte, die von Hann.-Münden bis zur Weser-
mündung Gleichmäßigkeit der Abgaben und Schifffahrtsfreiheit brachte. Ferner wurde ein fester Weserzoll aufgestellt, später noch he-
rabgesetzt und durch Vertrag vom 26.1.1856 ganz suspendiert. Damit waren die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Betätigung von
Schiffahrts-Gesellschaften auf der Weser geschaffen. Diese Gesellschaft schuf eine Dampfschiffahrtsverbindung auf der ganzen Strom-
strecke von Hann.-Münden bis Bremen sowohl zur Beförderung von Personen wie auch zum Transport von waren und zum Bugsieren
von Schiffen. Etwa auf halber Strecke, an der wichtigen Hamelner Schleuse, wurde mit Bedacht der Firmensitz gewählt. Die Anfänge des
Unternehmens gehen auf den Kaufmann Eduard Ichon in Bremen zurück, der Mitte 1841 mit Kostenanschlägen über die Einrichtung ei-
ner Dampfschiffahrt auf der Oberweser an die Öffentlichkeit trat. Er schlug vor, zunächst mit drei Dampfern die günstigere Fahrwasser-
strecke Bremen-Minden zu bedienen. Interessierte Kreise stromaufwärts wünschten aber eine durchgehende Verbindung bis Hann.-
Münden, weshalb zuerst in Hameln Ende 1841 ein Dampfschiffskomitee zusammentrat, bestehend aus Mitgliedern des Bürgerkollegi-
ums, des Handelsstandes und des Gewerbevereins. Zusammen mit dem kurz darauf entstandenen Komitee in Preuß. Münden wurde im
Februar 1842 eine gemeinsame “Einladung zur Beförderung einer Dampfschiffahrt auf der Weser” veröffentlicht. Am 29.11.1842 fand im
Rathaus zu Hameln die Gründungsversammlung statt, an der 46 Aktionäre teilnahmen. Die Sektion Preuß. Münden zeichnete 155 Ak-
tien, die Sektion Hameln 153, die Sektion Minden 101 und die Sektion Bremen 202. Die Zahl der Aktien wurde dann endgültig auf 1.000
Stück à 100 Thaler festgesetzt, gezeichnet von 546 Aktionären aus Hannover, Preußen, Hessen, Braunschweig, Lippe-Detmold und Bre-
men. Hiervon entfielen auf die einzelnen Sektionen: I Preuß. Münden = 190, II Hameln = 262, III Minden = 124 und IV Bremen = 424 Ak-
tien. 1843 genehmigten die Regierungen von Hannover (am 21.2.), Bremen (am 3.5.) und Preußen (am 8.6.) die Gesellschaftsstatuten.
Am 20.7.1844 beschloß man die Zahl der Dampfer von drei auf sieben zu erhöhen und weitere 1.000 Aktien auszugeben. Gewinne vom
ersten Jahr an ermöglichten regelmäßige Dividendenzahlungen, 1850 bekamen die Aktionäre zudem 10 % des eingezahlten Kapitals zu-
rück. Danach machte die aufkommende Konkurrenz der Eisenbahn dieser Gesellschaft das Leben schwer und brachte das Unterneh-
men letztlich zum Scheitern: 1857 wurde der gesamte Gesellschaftsbesitz vom
Norddeutschen Lloyd
in Bremen übernommen. Erst ge-
gen Ende des 19. Jh. erlangte die Weserschiffahrt wieder größere Bedeutung: Ein reger Personenverkehr beschränkte sich allerdings auf
die Strecke von Bad Karlshafen nach Hann.-Münden am Oberlauf, der Güterverkehr erlangte erst unterhalb von Bad Karlshafen größe-
re Bedeutung: 1893 passierten 1.189 Schiffe mit 100.420 t Gütern die Hamelner Schleuse. Bis heute ist Hameln dann der Standort der
Passagierschifffahrt auf der Weser geblieben. Doppelblatt mit drei Seiten Text, tolle Lithografie mit einem Raddampfer mit Ausflüglern,
fünf Originalunterschriften (u.a. Georg Rose als “vorsitzender Administrator”). Mit 5 Dividendenzahlungsstempel. (59)
513.
Vereinte Weser-Dampfschifffahrt, Hameln / Bremen
EF-VF 3.000 !
Namens-Actie 100 Thaler 1.1.1845 (Auflage 1000, aufgeteilt in 4 Sektionen, R 10), #IV. 1817
Abb.
Doppelblatt mit drei Seiten Text, tolle Lithographie mit einem Raddampfer mit Ausflüglern, sechs Originalunterschriften. Ausge-
stellt auf J. F. Philippi in Bremen. Rarität. Entwertet durch Abschnitt der linken unteren Ecke. (59)
514.
Westfälische Transport-AG, Dortmund
EF-VF
300 !
Actie 1.000 Mark 1.6.1899. Gründeraktie (Auflage 2200, R 9), #1413
Abb.
Gründung 1899. Betrieb der Binnenschifffahrt auf sämtlichen westdeutschen Wasserstraßen (Massen- und Stückgüter, Linienver-
kehre von Dortmund über Emden und Leer nach Hamburg, Stettin, Danzig, Königsberg und in die nordischen Länder) mit bis zu
200 eigenen Kähnen und Motorschiffen, ferner Lagerei und Spedition. Großaktionäre waren ursprünglich das Rhein.-Westfälische
Kohlensyndikat, die Vereinigten Stahlwerke und Hoesch. 1984 ging die WTAG in der Rhenus AG (Stinnes-Konzern) auf. Schöner
G&D-Druck, Umrahmung mit Reederei-Flagge und Anker. Faksimile-Unterschrift von Carl Lehnkering.
Nicht
lochentwertet. (59)
515.
Westfälische Transport-AG, Dortmund
EF-VF
150 !
Aktie 200 RM Dez. 1926 (Auflage 10000, R 7), #29945
Lochentwertet (RB). (59)
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Los Gattung
Grad Ausruf !