Page 68 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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401.
Tyne and Wear Steam Ship Owning Co. Ltd.
EF-VF
60 !
1 share à 10 £ 5.2.1884, #4169
Die Schifffahrtsgesellschaft fuhr Fracht auf Tyne and Wear zur Themse. Bereits 1886 in Liquidation. Mit rotem Prägesiegel. Origi-
nalunterschriften. (52)
402.
Underground Electric Railways Co. of London Ltd., London
UNC-EF 150 !
6 % Income Bond 20 £ 1.9.1908 (Specimen, nullgeziffert).
Abb.
Die 1902 geründete UERL, auch Underground Group genannt, war die Holdinggesellschaft für drei Londoner U-Bahnen, die bereits
kurz nach der Jahrhundertwende entstanden. Initiator war der amerikanische Finanzier Charles Tyson Yerkes. Auch beim Nahver-
kehr auf der Straße nahm das Unternehmen bald eine dominierende Stellung ein. Nachdem 1907 mit den bedeutendsten Busunter-
nehmen der Stadt eine Einigung bei der Koordination der Tarifstruktur erzielt worden war, übernahm die Ges. 1912 die London Ge-
neral Omnibus Co., in den darauf folgenden Jahren die London and Suburban Traction Co. und die London United Tramways, Me-
tropolitan Electric Tramways und South Metropolitan Electric Tramways. 1933 wurde die Ges. verstaatlicht und ging mit der Great
Northern & City Railway und der Metropolitan Railway in der neu geschaffenen öffentlich-rechtlichen Behörde London Passenger
Transport Board auf. Vignette mit Untergrundbahn in einer Metrostation. Einzelstück aus dem Bradbury, Wilkinson-Archiv. (83)
403.
Unione Cooperativa S.A. Cooperativa di Consumo, Milano
VF
90 !
4 Azioni L. 25 15.7.1892, #1175
Abb.
Die Konsumgesellschaft wurde 1886 gegründet. Wunderschöne Gestaltung mit acht niedlichen Putti, barbusige Göttin Justitia mit
Waage und Schwert, ihr zu Füßen ein großer schlafender Löwe. Minimal fleckig, ein kleiner Einriss hinterklebt. (93)
404.
Vauxhall Bridge Co.
VF
600 !
1 share vom 4.3.1826, #1845
Abb.
Vauxhall, Teil des Stadtviertels Lambeth in London, war zunächst ein Dorf in der Nähe der Stadt. Bekannt vor allem durch seinen
seit Mitte des 18. Jh. aufblühenden Vergnügungspark (ähnlich dem Prater in Wien). Dieser jahrzehntelange Publikumsmagnet wur-
de so bekannt, dass ähnliche Anlagen in anderen Städten auch einfach als “Vauxhall” bezeichnet wurden. Die dorthin führende
Brücke wurde, wie damals alle Brücken über die Themse, von einer AG erbaut und unterhalten, für die Benutzung war Brücken-
zoll zu entrichten. Die Gesellschaft wurde 1809 gegründet und erhielt noch im selben Jahr von König Georg III. die Genehmigung,
in London eine Brücke über die Themse zu bauen. Die Bauarbeiten begannen 1811 und waren 1816 abgeschlossen. Die Vauxhall
Bridge ist die älteste Eisenbahnbrücke, die über die Themse gebaut wurde. Ein ganz außergewöhnliches Stück, gedruckt auf
schwerem Bütten, mit einem über 5 x 7 cm großen Prägesiegel aus Kupferblech. Äußerst selten. (82)
405.
Vereeniging voor den Effectenhandel, Amsterdam
EF-VF
100 !
4 % Obl. 1.000 fl. Juni 1911 (Auflage 3000), #1800
Abb.
Die Vereeniging, Betreiber der Amsterdamer Wertpapierbörse, entstand 1876 aus dem Zusammenschluß des Algemeen Beurscomité
und der Effecten-Societeit. Kurz nach 1900 ließ sie, finanziert mit dieser Anleihe, das prachtvolle neue Börsengebäude Beursplein 5
errichten. Die Vereeniging gab auch den Anstoß zur Gründung der Amsterdamer Terminbörse und fusionierte mit dieser 1997 zur
“Amsterdam Exchange”. Mit Originalunterschriften. Bei uns erstmals angeboten. Lochentwertet, mit Kupons ab 1944. (29)
406.
Verein des Deutschen Volks-Theaters in Wien, Wien
EF-VF
750 !
Anteil-Schein 500 Gulden von 1889 (Blankette).
Abb.
Das Volkstheater in Wien wurde im Jahr 1889 durch den Verein des Deutschen Volkstheaters von einem Dichter und einem Indus-
triellen begründet, der ein bürgerliches Gegenstück zum kaiserlichen Hofburgtheater schaffen wollte. Das Gebäude wurde von der
damals im mitteleuropäischen Theaterbau führenden Architektengemeinschaft Büro Fellner & Helmer (Architekt: Ferdinand Fellner
d.J.) im Stil des Historismus errichtet. Es wurde als Deutsches Volkstheater am 14.9.1889 mit dem Schauspiel “Der Fleck auf der
Ehr” des Theatervereinsmitglieds Ludwig Anzengrubers eröffnet. 1901, 1907 und 1911 wurde das Gebäude erweitert. Von 1938 bis
1945 wurde es als Teil des nationalsozialistischen Freizeitprogramms Kraft durch Freude der Deutschen Arbeitsfront betrieben; da-
für wurde es 1939 umgebaut, wobei der Skulpturenschmuck der Fassade entfernt wurde. 1944 wurden die Kuppel und die Foyers
durch Bomben zerstört. 1945 wurde das Gebäude wiederhergestellt, wobei auf die Kuppel und das Fassadentympanon verzichtet
wurde. Das Theater wurde in Volkstheater umbenannt und im Juni 1945 wiedereröffnet. 1980 bis 1981 wurde das Haus innen und
außen nach Fellners Originalplänen unter Rudolf Jarosch generalsaniert; auch die Kuppel wurde wiedererrichtet. Ursprünglich hatte
das Theater 1900, heute noch 1148 Plätze. Das Volkstheater ist ein privates Schauspielhaus, es wird von der Volkstheater-Privat-
stiftung als GmbH geführt und von der Stadt Wien und der Kunstsektion des Bundeskanzleramts gefördert. Das nahe der Wiener
Ringstraße gelegene Theater liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Naturhistorischen Museums, des Kunsthistorischen Museums,
des Museumsquartiers und des Spittelbergs. Wunderschöne Gestaltung mit Abb. des Theaters, Engelchen und Putti mit Instru-
menten und als Soufleuse, Theatermasken, Blumen und göffneter Vorhang. Mit einer Urkunde, ausgegeben anlässlich der Schluß-
steinlegung des Theaters, einschließlich aller Namen der Mitglieders des Vereins. Äußerst interessant. (19)
407.
Vereinigte Südösterreichische, Lombardische und
EF
80 !
Central-Italienische Eisenbahn-Gesellschaft, Wien
Genuss-Actie 1.1.1883, #4234
Abb.
Konzessioniert wurde die Südbahn-Gesellschaft im Jahr 1858. Mit einem Streckennetz von fast 1.000 km war sie eine der be-
deutendsten Eisenbahnen der Monarchie. Hauptbahnen: Wien-Triest (250 km), Bleiburg-Weitlanbrunn (221 km) und Kufstein-
Brenner (110 km). Die politischen Veränderungen nach dem 1. Weltkrieg führten dazu, daß das Bahngebiet nun auf dem Territo-
rium von 5 Staaten lag: Österreich, Königreich der Serben, Kroaten und Slovenen, Ungarn, Italien und Freistaat Fiume. Mit allen
diesen Staaten schloß die Südbahn neue Verträge und überlebte deshalb sogar die Zerschlagung der Donaumonarchie. Ausge-
geben wurden die Genuss-Actien zu Beginn eines jeden Jahres nach Auslosung einer dann durch Nennwertrückzahlung getilgten
Actie à 200 Gulden. Viersprachig deutsch/italienisch/französisch/englisch. (12)
408.
Wallsend Slipway & Engineering Co., Wallsend-on-Tyne
EF-VF
80 !
130 shares à 1 £ (Typ 150.000 shares) 17.6.1901, #106
Abb.
Gründung 1871 als Wallsend Slipway Co., zunächst ausschließlich als Reparaturwerft tätig. 1878 umfirmiert wie oben, nachdem
1873 der Bau von Schiffsmaschinen aufgenommen worden war. Der ebenfalls begonnene Kesselbau erforderte 1881/1904 größe-
re Neubauten, um schließlich nicht nur die Maschinen, sondern auch den gigantischen Kessel des Ozeanriesen “Mauretania” der
Cunard Line bauen zu können. Dass die von Wallsend ausgerüstete Mauretania dann über 20 Jahre lang das Blaue Band für die
schnellste Atlantik-Überquerung hielt, machte den Betrieb am River Tyne nahe Newcastle in Wallsend über die Landesgrenzen hi-
naus bekannt (der Name der Stadt leitet sich vom hier endenden Hadrians-Wall ab, den der römische Kaiser erbauen ließ, um das
Eindringen der Schotten in das Römische Reich zu verhindern). 1899 war Wallsend der größte Schiffsmaschinenbauer im Verei-
nigten Königreich. 1903 übernahm die eine Meile flußaufwärts gelegene Swan Hunter Werft die Aktienmehrheit. Als Dieselmaschi-
nen die Dampfmaschinen verdrängten, wurde Wallsend UK-Lizenznehmer für Sulzer-Dieselmotoren und Bauer-Wach-Turbinen.
1977 mit noch 3.000 Beschäftigten verstaatlicht, danach Teil von Britisch Shipbuilders. Der Niedergang der Werftindustrie brachte
anschließend häufige Veränderungen, seit 2009 werden auf einem Teil des Geländes Gasförderplattformen für die Nordsee gebaut.
Stapellauf eines Schiffes im Prägesiegel. Nur 2 Stück dieses Typs sind im Sammlermarkt bekannt. Abheftlochung. (87)
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