Page 63 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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370.
Pakistan International Airlines Corp., Air Port Karachi
VF
180 !
100 shares à 10 Rs. 1.8.1962, #3494
Abb.
Die in ihrer heutigen Form 1955 gegründete PIA ist die größte pakistanische Fluggesellschaft. Bereits 1946 erkannte Muhammed
Ali Jinnah, der als Gründer Pakistans gilt, die Notwendigkeit einer Airline. Mit Hilfe erfahrener Industrieller gründete er 1946 die
Orient Airways, die zunächst mit drei DC-3 von Kalkutta aus nach Akyab und Rangun flog. Kurz darauf wurde der Staat Pakistan
gegründet und die Orient Airways verlegte ihren Sitz in dessen Hauptstadt Karatschi. 1951 gründete die pakistanische Regierung
die Pakistan International Airlines, die jedoch nur in Ostpakistan (dem heutigen Bangladesh) operierte. Mit der Vereinigung von
Orient Airways und PIA wurde 1955 auch der internationale Flugverkehr nach London (über Kairo und Rom) aufgenommen. 1960
erhielt die PIA als erste asiatische Fluglinie überhaupt die Boeing 707, mit der ab 1961 regelmäßig auch New York angeflogen wur-
de. Ab 1964 flog die PIA als erste Airline eines nicht-kommunistischen Landes auch China an. Heute besteht die Flotte aus 40
Flugzeugen, mit denen in Europa, Amerika und Asien 34 internationale Destinationen sowie 21 innerpakistanische Städte bedient
werden. Unentwertet! Einzelstück aus einer uralten Sammlung, noch nie zuvor auf einer Auktion angeboten gewesen. (36)
371.
Piroter Genossenschaft, Pirot
VF+
200 !
Aktie 100 Dinar Jan. 1923, #1792
Abb.
Die serbische Hilfs- und Spargenossenschaft wurde 1888 gegründet. Herrliche Aktiengestaltung, Mehrfarbendruck, Lithographie.
Eine Weltkugel krönt das Papier, der Gott des Handels Merkur, ferner Eisenbahn, Schiff und Anker als Symbole des Transport-
wesens sollen den hohen Anspruch der Zielmärkte charakterisieren. Ob die Gesellschaft, eine relativ kleine serbische Kreditge-
nossenschaft diesem Anspruch gerecht wurde und tatsächlich bis nach Amerika (linker Kopf im Sockel der Weltkugel) ihre Fi-
nanzgeschäfte ausbreiten konnte, läßt sich heute nicht mehr sagen. Geblieben ist auf jeden Fall ein farbenfrohes Papier, dass zu
den schönsten und eindrucksvollsten des osteuropäischen Raums zählt. (93)
372.
Piroter Genossenschaft, Pirot
VF
200 !
Aktie 6 x 100 Dinar Jan. 1923, #21434-39
Gleiche graphische Gestaltung wie das Los davor. Kleine Einrisse hinterklebt. Mit Restkupons. Aus alter Sammlung. (30)
373.
Provident Institution for Life Insurance and Annuities, London
EF-VF
300 !
Share 100 £ 1.5.1807. Gründeraktie (Auflage 2500), #1826
Abb.
Die Lebensversicherungsgesellschaft wurde gegründet 1806 mit einem Aktienkapital von 250.000 £ in Aktien à 100 £, eingezahlt
mit 10 %. Sie war ein Jahrhundert lang eine der erfolgreichsten und bedeutendsten ihrer Art in England. 1906 wurde sie von Roth-
schild übernommen und seiner bedeutenden Alliance Assurance Co. (gegründet 1824) einverleibt. Originalsignaturen der Direk-
toren. Extrem selten. (90)
374.
Provident Institution for Life Insurance and Annuities, London
EF-VF
300 !
Share 2 x 100 £ 23.4.1852, ausgestellt auf Miss Frances Dacre, #1152-53
Kupferstich auf Tierhaut. Originalsignaturen der Direktoren (strichentwertet). Extrem selten. (90)
375.
Rexer Arms Co., London
VF+
250 !
50 shares à 1 £ 30.4.1907, #487
Abb.
Gründung 1905 zum Erwerb der Patente und Rechte zur Produktion des von Rexer entwickelten automatischen Maschinengewehrs.
Direktoren waren u.a. Baron G. de Reuter, Colonel Sir T.H. Holdich, Major A.F.A. Hood, Admiral Sir A.H. Markham. 1908 in Liquidati-
on. Vignette eines hinter einem Maschinengewehr liegenden Schützen. Aus alter Sammlung. Knickfalten, sonst tadellos. (30)
376.
S.A. del Telegrafo Pantografico Caselli, Florenz
EF-VF
375 !
Azione 100 franchi 30.1.1857, #91
Abb.
Seit wann gibt es Ihrer Meinung nach so etwas ähnliches wie das Telefax? Unglaublich, seit fast 150 Jahren! Der Priester und Phy-
siker Giovanni Caselli (geb. 1815 in Siena) baute seine Erfindung auf dem Pantografen auf, den 1635 der Jesuit Christoph Schrei-
ner erfunden hatte: Auf linearem Wege konnten durch Stromimpulse die Bewegungen des Sendegerätes in die “Ausgabeeinheit”
des Empfangsgerätes übertragen werden: Dort erschien eine perfekte Kopie des Originals, Zeichnungen und Texte konnten so
übertragen werden. Die Maschine war ein Ungetüm mit einem gußeisernen Gehäuse von fast 2 Metern Höhe. Auf der ersten Ge-
werbeausstellung in Florenz wurde sie 1861 zum ersten Mal gezeigt. Durch Verbindung mit der zweiten, in Livorno aufgestellten
Maschine konnte die Funktionsfähigkeit demonstriert werden. Eines dieser Geräte wurde vor wenigen Jahren wiederentdeckt und
ist heute im Pariser “Conservatoire des Arts de Metiers” zu besichtigen. Auch die erste kommerzielle Installation befand sich wahr-
scheinlich in Frankreich. Weitere Geräte waren in England (London-Liverpool), Rußland (dort bis 1880 in Benutzung) und wahr-
scheinlich in China aufgestellt. Sogar eine Verbindung von Europa über Afrika nach Amerika ist in der Weltkugel-Vignette auf der
Aktie dargestellt. Wegen der immensen Installations- und Betriebskosten blieb es ein exklusives System für wenige Handelsfir-
men, Börsenmakler und Bankiers. Der Zeigertelegraph verdrängte trotz seiner wesentlich eingeschränkten Übertragungsmöglich-
keiten später den Pantografen-Telegrafen völlig. Ein schönes, ungemein frühes und hochbedeutendes Stück aus der Geschichte
der Kommunikationstechnik, mit Originalunterschrift des Erfinders Giovanni Caselli. (102)
377.
S.A. des Chemins de Fer du Salève, Annemasse
VF
380 !
Action 500 F Sept. 1890. Gründeraktie (Auflage 2200), #1536
Abb.
Gründung 1890. “Wer Genf sehen will, fährt auf den Salève!”, hieß es im Werbeprospekt der 1984 neu in Betrieb genommenen
Seilbahn. Der Hausberg der Genfer (er liegt auf französischem Territorium) war seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel. Die C.d.F. du
Salève wurde im französischen Annemasse mit Schweizer Kapital gegründet und als erste elektrische Zahnradbahn der Welt 1893
eröffnet. Die 600-V-Stromzufuhr über eine dritte isolierte Schiene galt als technische Errungenschaft, brachte aber auch einigen
Unvorsichtigen den Tod. Zu den beiden Talstationen Veyrier und Etrembières gelangte man mit der Genfer Trambahn. 1935 wur-
de die Bahn geschlossen. Hochdekorativ, mit Alpenpanorama, links kreisrunde Vign. mit Wagen der Ges. Rarität aus alter Samm-
lung. Mit anh. Kupons. (30)
378.
S.A. des Tramways Électriques de Ténériffe (Iles Canaries), Brüssel
VF
100 !
Action de dividende Okt. 1899. Gründeraktie (Auflage 15000), #14308
Abb.
Die Ges. baute und betrieb mit belgischem Kapital die Straßenbahnen in und um Santa Cruz de Tenerife, Hauptstadt der größten
und bevölkerungsreichsten Kanaren-Insel. Sehr dekorative Jugendstil-Gestaltung mit großer Ansicht von Santa Cruz. Fleckig. (34)
379.
S.A. Nationale pour l’Industrie Sucrière (Nationale AG für Zuckerindustrie), Sofia
EF
50 !
Part de Fondateur 20.2.1917 (Auflage 6000), #485
Gegründet 1917 mit westeuropäischem Kapital zum Betrieb von Zuckerfabriken in Bulgarien. Text vorderseitig zweisprachig fran-
zösisch/kyrillisch, rückseitig auch in deutsch (hübsche Übersetzung: “... dem Inhaber steht keinerlei Eigentumsrecht am gesell-
schaftlichen Aktivum, noch auch ein Recht der Einmischung in die Geschäfte der Gesellschaft zu.”) (91)
62
Los Gattung
Grad Ausruf !