Page 44 - Katalog HSK-Auktion XXXII

Basic HTML Version

Skandinavien
268.
A/S Hovland Traverbane, Larvik
EF-VF
250 !
Aktie 1.000 nkr 17.12.1918. Gründeraktie (Auflage 250), #293
Abb.
Gründung 1918 zwecks Bau und Betrieb einer Pferderennbahn in Larvik in Südnorwegen, die noch heute besteht. Vignette mit ei-
nem Traber beim Rennen. Mit Kupons. (52)
269.
AB A. Wiklunds Maskin- & Velocipedfabrik, Stockholm
UNC
60 !
Aktie 5 x 100 skr Juli 1935, #4841-5
Gründung der AG 1916 für die Herstellung, Verkauf und Reparatur von Maschinen, Automobilen, Motorrädern und Fahrrädern,
daneben Zulieferer der schwedischen Luftwaffe (Motoren). Ab 1941 in Liquidation, 1942 umbenannt in Inedal Nr. 11 AB. (2)
270.
AB Förenade Piano- & Orgelfabriker, Göteborg
UNC
60 !
Aktie 100 Skr. April 1918, #38256
Sehr hübscher mehrfarbiger Druck mit Lyra. (2)
271.
AB J. Pehrson & Comp., Örebro
EF
100 !
Aktie 500 skr 2.1.1923, #2990
Abb.
Ein Unternehmen der Lederindustrie. Herrliche Gestaltung, links oben die Abb. des auf einer Insel in Örebro gelegenen Schlos-
ses, unten das Denkmal von Engelbrekt Engelbrektson (geb. 1390er Jahre, ermordet am 4.5.1436), das ebenfalls in Örebro steht.
Engelbrektson war ein schwedischer Freiheitskämpfer und Anführer des nach ihm benannten Engelbrektsaufstandes 1434 gegen
Erich von Pommern. Doppelblatt. (112)
272.
AB Ulricehamns Sanatorie- och Badanstalt, Stockholm
UNC
80 !
Aktie 5 x 500 skr 9.12.1907. Gründeraktie, #291-295
Abb.
Das Sanatorium wurde 1886 erbaut 2 km östlich der Stadt Ulricehamn und 1890 zu einer modernen Lungenheilanstalt erweitert.
1907 ging der Betrieb auf diese AG über. Danach wurden die Sanatoriumsanlagen unter Spezialisierung auf offene Tuberkulose
erneut erweitert, sie fassten nun 350 Patienten. 1909 wurde sogar eine Zweigbahn eröffnet, die den Bahnhof der Stadt Ulrice-
hamn mit dem Sanatorium verband. 1955 Umwandlung in das “Ulricehamns Kurhotell” und bis heute ein Treffpunkt der High So-
ciety. Originalunterschriften. Inwendig letzte Übertragung 1954 auf den Ulricehamns Sanatorieintressenters Fond. (2)
273.
AB Volvo, Göteborg
EF+
60 !
Namens-Aktie 25 skr 10.8.1984, #6083437
Abb.
Nicht nur als PKW-Hersteller, sondern auch als LKW-Produzent erlangte Volvo Weltgeltung. 1974 kaufte Volvo die holländische DAF-
Automobilfabrik. 1999 wurde das PKW-Geschäft an den Ford-Konzern verkauft, der es in seine “Premier Automotive Group” neben
den Marken Aston Martin und Jaguar integrierte. Die AB VOLVO selbst ist seitdem ein reiner LKW- und Bus-Hersteller. 2009 ver-
kaufte Ford die VOLVO-PKW-Division an den chinesischen Automobil- u. Motorradhersteller Geely. Viersprachig, u.a. deutsch. (98)
274.
Gustav, König von Schweden, der Gothen und Wenden, Erbherr von Norwegen,
VF
1.100 !
Herzog von Schleswig, Holstein, Stormarn und Dithmarschen, Graf von Oldenburg
und Delmenhorst &c. &c., Stockholm/Amsterdam
4 % Obl. 1.000 Gulden 17.1.1788 (Auflage 400), #5651
Abb.
Gustav III. König von Schweden (1746 bis 1792) war der älteste Sohn von König Adolf Friedrich und Luise Ulrike, einer Schwes-
ter Friedrich II. von Preußen. Durch die Bemühungen des Königs erblühten Handel, Ackerbau und Gewerbefleiß, die Land- und
Seemacht hob sich, Bergbau, Künste und Wissenschaften blühten auf und viele Anstalten, die Gustav nach dem Beispiel Fried-
rich II. von Preußen ins Leben rief, förderten die allgemeine Wohlfahrt. Bei seinem Hofstaat nahm er jedoch den Glanz des fran-
zösischen Hofes zum Vorbild, was ihn und sein Land immer tiefer in die Verschuldung trieb. Teil einer Anleihe von 400.000
Ryxdaalders Hollandsch Courant, die König Gustav beim Amsterdamer Bankhaus Hasselgreen aufnahm. Hochinteressantes Do-
kument zum Finanzgebahren europäischer Königshäuser im ausgehenden 18. Jh. Mit Kupons. (4)
275.
Kongelige Danske Westindiske Handels Selskab, Kopenhagen
EF
1.000 !
Aktie 100 Rigsdaler Dansk Courant 11.12.1778, #1
Abb.
Im Mai 1778 wurde die Gründung einer neuen Handelsgesellschaft mit dem Namen “Dänisch-Westindische Handelsgesellschaft” in der
Rechtsform einer AG bekannt gegeben. Das Unternehmen wurde mit einem Kapital von einer halben Mio. Reichstaler ausgestattet, wel-
ches auf 5000 Aktien aufgeteilt wurde. Die königliche Verwaltung behielt ca. 2000 Aktien für den späteren Absatz zurück. Die Gesellschaft
erhielt neben verschiedenen Zollfreiheiten auch das Recht, auf St. Thomas ein “Entrepot” mit allen Arten europäischer Waren zum Wei-
terverkauf einzurichten. Zur weiteren Unterstützung wurde außerdem versucht, den nordeuropäischen Kaffeehandel ausschließlich über
Kopenhagen zu leiten, indem die Gesellschaft von den Kaffee-Zöllen befreit wurde. Aufgrund des Krieges in Nordamerika wurde St. Tho-
mas Stapelplatz für die Kolonialwaren der kriegsführenden Mächte, die von dort auf den Schiffen der Handelsgesellschaft - zum Teil über
Kopenhagen oder direkt - ihren weiteren Bestimmungsorten zugeführt wurden. In den Jahren 1780 bis 1783 arbeitete die Gesellschaft äu-
ßerst erfolgreich und gewinnbringend (Dividende: 1781/50%, 1782/40%) und bescherte ihren Anteilseignern innerhalb von sieben Jahren
einen stattlichen Kapitalrückfluss von 148%. Der Präliminarfrieden von Versailles am 20.1.1783 leitete das Ende der Kriegskonjunktur ein
und führte zu einer weltweiten Wirtschaftskrise. Auch der Westindischen Handelsgesellschaft wurde dadurch die wirtschaftliche Basis ent-
zogen. Die lukrativen Frachten für das neutrale Dänemark waren vorüber, da auch die übrigen Nationen wieder ungehindert am Welthan-
del teilnehmen konnten. Wegen der geringen Nachfrage und des damit entstandenen Überangebotes wurden die aufgebauten Warenla-
ger von starkem Preisverfall betroffen. Nun begann die Phase der roten Zahlen für die Gesellschaft, die in der Folgezeit große Verluste hin-
nehmen musste. Wegen auftretender Zahlungsschwierigkeiten kam es trotz umfangreicher staatlicher Stützungsmaßnahmen zu einem
starken Nachgeben der Aktienkurse. 1788 wurde die Gesellschaft liquidiert. Die Aktionäre wurden von der dänischen Krone in Form einer
4%igen Schuldv. abgefunden, insgesamt mit 260 Reichtalern pro Aktie. Mit (entwerteter)
Originalunterschrift des Staatsmannes und
Unternehmers Ernst Schimmelmann
(1747-1831), Dänemarks wirtschaftlich und politisch mächtigstem Mann seiner Zeit (Kommerz-, Fi-
nanz- und Außenminister).
Carl Heinrich von Schimmelmann
(ebenfalls Originalsignatur) war eigentlich keine Däne, er war Deutscher,
geb. 1724 in Pommern. Er begann sein Geschäft in Dresden, handelte mit Kolonialprodukten - Zucker, Kaffee und Tabak und verdiente ei-
ne Menge Geld. In Hamburg eröffnete er ein Handelshaus und erwarb mehrere Güter wie Schloss Arensburg und ließ vom Baumeister Carl
Gottlob Horn das Wandsbeker Schloss bauen. 1761 trat er als Kommerzintendant in dänische Dienste. Er kaufte vom Dänischen König
die vier königlichen Plantagen in Westindien. Er machte viele Geschäfte, vor allem handelte er mit Sklaven, hatte dazu seine eigenen Schif-
fe, ebenso großen Grundbesitz und hielt große Teile an Handelskompanien, Fabriken, Destillerien. 1782 starb er. Sein Sohn Ernst war an-
ders als sein Vater, er war mehr an Kunst und Politik interessiert als am Handel. Weitere Originalunterschriften von den Direktoren Chr. L.
Stemann (erster deputierter der Generalzollkamnier), J.O. Schack-Rathlou (Staatsminister), Ove Hoegh-Guldberg (Geheimer Kabinett Se-
kretär), Nils Ryberg (Großkaufmann) und Conrad Hauser, dem in der Schweiz gebürtigen Geschäftsführer der Ges. Äußerst dekorativer
Kupferstich mit großer Handels-Vignette. Finanzhistorisch eine Rarität. (102)
43
Los Gattung
Grad Ausruf !