Page 138 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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840.
Mecklenburgische Maschinen- und Wagenbau AG, Güstrow
VF+
600 !
Actie 300 Mark Aug. 1882 (Auflage 1350, R 9), #645
Abb.
Gründung 1872 zur Weiterführung der “Ernst Brockelmann’schen Maschinenbauanstalt und Eisengießerei”. Um die Aktionäre zu
ködern wurde aus der Substanz für das erste Geschäftsjahr eine Dividende von 10 % gezahlt, dann gingen die Anteilseigner 10
Jahre lang leer aus und nach dem “Gründerkrach” sank der Aktienkurs an der Berliner Börse bis auf 4,5 %. Kapitalmaßnahmen
zur Sanierung wurden vom Registergericht lange nicht eingetragen. Doch die Ges. berappelte sich wieder: 1882 ordnete man das
Aktienkapital neu (dabei kpl. Neudruck der Aktien), schon für das gleiche Jahr konnte man wieder 4 % Dividende ankündigen und
der Kurs stieg schnell über 100 %. Ein Durchbruch war 1884 der Gewinn der Reparaturaufträge für die Güstrow-Plauener, die Wis-
mar-Rostocker und die Teterow-Gnoiener Eisenbahnen. Eine Lokomotiv- und Waggonreparaturwerkstatt wurde errichtet. 1889
stellte man sich völlig auf den Lokomotiv- und Waggonbau um und errichtete dazu eine weitere neue Fabrik, 1891 Umfirmierung
in “Mecklenburgische Waggonfabrik AG”. 86 Lokomotiven und ca. 600 Waggons verließen das Werk, ehe die AG 1896 in Kon-
kurs ging. Konstruktionen und Einrichtungen wurden an die Maschinenbau-Anstalt Humboldt in Köln-Kalk verkauft, die damit den
Einstieg in den Lokomotivbau fand. Das Werk in Güstrow wurde 1900 geteilt in die Güstrower Hütte (Inh. August Franke) und die
Eisengießerei und Maschinenbau-Anstalt (Inh. Kähler). 1901 kaufte der dänische Unternehmer Christian F. Kiehn, Besitzer der Lo-
komotiv- und Waggonfabrik Vulcan in Maribo das Unternehmen auf. Seinen Plan, in Güstrow den Lokomotivbau wieder aufzu-
nehmen, konnte Kiehn allerdings nicht verwirklichen, weil er kurz darauf selbst pleite ging. Herrliche Lithographie mit großem Wap-
pen und Vignetten in allen vier Ecken, die die Erzeugnisse der Firma zeigen: Dampfmaschinen, Lokomotiven, Lokomobile und Ei-
senbahnwagen. (3)
841.
Mecklenburgische Spar-Bank, Schwerin
VF
200 !
Aktie 1.000 Mark 1.2.1889. Gründeraktie (Auflage 2000, R 7), #599
Abb.
Gründung 1889 (unter Übernahme der seit 1853 bestehenden Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Sparbank) als
Mecklenburgische Spar-Bank. 1921 Fusion mit der Bank-Abteilung der Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechselbank und
Umfirmierung in Mecklenburgische Depositen- und Wechselbank. 1933 Fusion mit der Rostocker Bank. Börsennotiz Berlin, letz-
ter Großaktionär war die Deutsche Bank. Nach 1945 Sitzverlegung in das schleswig-holsteinische Tossens. AG besteht noch heu-
te. Originalunterschriften. Sehr schöner Druck im Barockstil. Schrift mit verschnörkelten Initialen. (97)
842.
Mineralöl AG, Ostermoor
UNC-EF 200 !
Namensaktie 100 DM Juli 1968 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1922 als Deutsch-Rumänische Petroleum-AG, Berlin. 1927 Änderung des Firmennamens in Mineralöl- und Asphalt-
werke AG. 1931 Sitzverlegung nach Hamburg, 1960 nach Ostermoor. Fabrikationsstätten in Berlin-Rummelsburg, Hamburg,
Ostermoor, Offenbach. Mehrheitsaktionär war die Occidental Petroleum Corp., die 1974 von der ELF übernommen wurde. 2003
Umfirmierung des Mutterkonzerns TotalFinaElf in TOTAL. (85)
843.
National Allgemeine Versicherungs-AG , Lübeck
EF
60 !
Namens-Aktie 100 DM Juli 1962 (Blankette, R 9).
Abb.
Stettiner Kaufleute gründeten die Preussische National-Versicherungs-Gesellschaft 1846 als älteste privatwirtschaftliche Versi-
cherung Pommerns. 1919 Umfirmierung in “National” Allgemeine Versicherungs-AG. Als Tochtergesellschaften wurden 1879 die
Stettiner Rückversicherungs-AG und 1924 die “National” Lebensversicherungs-AG gegründet. Seit 1930 Interessengemeinschaft
mit der Colonia-Versicherung mit Überkreuzbeteiligung. Bemerkenswerterweise kam die Gesellschaft seit ihrer Gründung ohne je-
de Kapitalerhöhung aus und überstand auch die Inflationszeit völlig unbeschadet. Nach dem Krieg Sitzverlegung zunächst nach
Lübeck, dann Verschmelzung mit der Colonia-Versicherung. (11)
844.
Neubrandenburg-Friedländer-Eisenbahn-AG, Friedland i.M.
UNC-
10 !
Aktie 1.000 RM Nov. 1926 (Auflage 1154, R 2), #909
Gründung 1884 durch die Centralverwaltung für Secundairbahnen Herrmann Bachstein (die die Bahn auch erbaute und dann den
Betrieb führte), das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz und die Städte Neubrandenburg und Friedland zum Bau der 26 km lan-
gen Eisenbahn Neubrandenburg-Friedland (dort mit Anschluß an die Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn). Mit dem An-
schluß an die MPSB sowie dem Anschluß einer Kartoffelstärkefabrik und der Zuckerfabrik Friedland stieg die Beförderungsleis-
tung in den 1890er Jahren stark an. 1947 enteignet und der Hauptverwaltung der Eisenbahnen des Landes Mecklenburg unter-
stellt, seit 1949 im Betrieb der Deutschen Reichsbahn. Der Personenverkehr wurde 1994 eingestellt. Im Güterverkehr wird die
Strecke bis heute, im Frühjahr und Herbst mehrmals wöchentlich, von Düngemittel-Ganzzügen für den Landhandel in Friedland
befahren. (80)
845.
Nilfisk AG, Rellingen
UNC-EF 170 !
Aktie 1.000 DM Nov. 1979 (Muster, R 10).
Abb.
Hersteller von Staubsaugern und Reinigungsmaschinen. Gründung 1906 durch die Dänen Fisker & Nielsen, 1989 übernommen
von der NKT Holding Group (gelistet an der Kopenhagener Börse). 1994 kaufte Nilfisk die amerikanische “Advance Machine Com-
pany” und die deutsche Firma “Schwamborn”, 1998 Umbenennung in “Nilfisk-Advance” (als deutsche Tochtergesellschaft mit
Geschäftsbereichen: Nilfisk-ALTO in Bellenberg und Nilfisk in Rellingen), im gleichen Jahr Aufkauf des Bereiches für professionelle
Reinigungsgeräte von Electrolux. 1999 Übernahme von 70% der vom Saugerhersteller CFM, 2002 Erweiterung der Anteile auf
100%. 2004 Übernahme des Kehrmaschinenherstellers Ecologica, im gleichen Jahr Zusammenschluss mit Wap/Alto. Damit ist
Nilfisk-Advance einer der weltweit führenden Anbieter für professionelle Reinigungstechnik. Der Hauptsitz des Unternehmens be-
findet sich in Bröndby, Dänemark. Produktionsstätten in Dänemark, Deutschland, Ungarn, Singapur, China, Italien, Mexiko und
den USA sowie Vertriebsniederlassungen in 36 Ländern und Händlern in mehr als 70 Ländern. Weltweit sind etwa 5.000 Mitar-
beiter für das Unternehmen tätig. (85)
846.
Peter Kölln KGaA, Elmshorn
UNC-EF 160 !
Namens-Vorzugsaktien 50 Stück Sept. 2000 (Blankette, R 10).
Abb.
Die Peter Kölln KGaA stellt seit 1820 Nahrungsmittel her, bekannt sind sie vor allem durch Haferflocken. Die Familie Kölln führt
das Unternehmen derzeit in der sechsten Generation. Hans Hinrich Kölln erwarb 1795 eine kleine, pferdegetriebene Grützmühle.
So versorgte er die von Elmshorn nach Grönland auslaufenden Seefahrer mit Schiffszwieback. 1820 gründete Peter Kölln das heu-
tige Industrie-Unternehmen. Neben dem Getreidegroßhandel entwickelten sich die Köllnflocken-Werke zu einem der bedeu-
tendsten Haferverarbeiter Europas. Im Jahr 2004 erwarb das Unternehmen Pomps Kindergrieß und Edelweiss Milchzucker, sowie
die Marken Livio, Biskin, Palmin und Becht’s Speiseöl von der Unilever. Mitte 2009 wurde die Livio-Markenlizenz für Ketchup,
Mayonnaise und Dressings vom Feinkostunternehmen Homann erworben. Bislang unbekannt. Mit Kupons. (85)
847.
Peter Temming AG, Glückstadt
UNC-EF 125 !
Aktie 50 DM Okt. 1974 (Muster, R 10).
Abb.
Bedeutende Papierfabrik, gegründet 1895 unter der Firma Peter Temming in Bühl, Elsaß. 1911 Sitzverlegung nach Hamburg. 1923
Umwandlung in Kommanditgesellschaft, 1931 Gründung der AG unter Einbringung der Kommanditgesellschaft. 1974 erwerben
Steinbeis & Consorten eine maßgebliche Beteiligung an der AG. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Herstellung von Re-
cyclingpapier auf der Basis von Altpapier. Wappenschild mit nackter weiblicher Allegorie. Mit kpl. Kuponbogen. (85)
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