Page 106 - Katalog HSK-Auktion XXXII

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634.
Niedersächsische Versicherungs-AG, Hannover
UNC
250 !
Aktie 1.000 Mark 1.10.1922 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1920 als Regionalgesellschaft des Gerling-Konzerns (Geschäftssitz: Georgstr. 27). Als Instrument der Kundengewin-
nung und -bindung bestand ein großer Aufsichtsrat, in den Gerling nicht weniger als 24 regional bekannte Unternehmer berief.
1936 auf die Gerling-Konzern Allg. Versicherungs-AG verschmolzen. Großes Hochformat, breite Zier-Umrahmung, Faksimile Ro-
bert Gerling als Vorstand. (10)
635.
Nord-West-Deutsche Hefe- und Spritwerke AG, Hameln
UNC-EF
80 !
Namensaktie 250 RM 17.9.1941 (Auflage 1050, R 6), #358
Abb.
Bei der Gründung 1907 (anfangs mit juristischem Sitz in Hannover, 1918 nach Hameln verlegt) übernahm eine Gruppe von Bä-
ckermeistern eine in Hameln 1870 errichtete und seit 1895 stillliegende Zuckerfabrik einer Bremer Zuckerraffinerie. Die Hefe- u. Spi-
ritusfabrik erzeugte Hefe, Sprit, Backpulver u. Puddingpulver. 1940 Hinzuerwerb der Hefefabrik Wilcke im ostpreußischen Rasten-
burg. 1974 Zusammenlegung des operativen Geschäfts in der Nordwestdeutsche HEFE-UNION (zus. mit den Firmen R. Moormann
in Werne und C. C. Christiansen in Flensburg) und 1977 Verlegung der Hefeproduktion nach Monheim. Die bis heute bestehende
AG (jetzt: NWDH Holding AG) hält eine Mehrheit am hefeproduzierenden Gemeinschaftsunternehmen und ist zudem mit der Ent-
wicklung des eigenen Grundbesitzes befaßt (vor allem der ehemaligen Fabrik in Hameln, dem HefeHof). Lochentwertet (RB). (112)
636.
Nord-West-Deutsche Hefe- und Spritwerke AG, Hameln
VF+
200 !
Aktie 2.500 RM 17.9.1941 (Auflage 275, R 10), #4233
Lochentwertet (RB). Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 5 Stück wurden dann im Reichsbankschatz gefunden. (90)
637.
Norddeutsche Hochseefischerei AG, Geestemünde
EF
100 !
Aktie 1.000 Mark 15.1.1922 (Auflage 2500, R 7), #3997
Abb.
Gründung 1907. 1935 Übernahme der Deutsche Fischerei AG. Die Fangflotte erreichte bis zum Kriegsbeginn 23 Schiffe. 1968
Übernahme der Bremen-Vegesacker Fischerei GmbH. 1970 Vercharterung der gesamten Flotte (15 Schiffe) an die Nordsee Deut-
sche Hochseefischerei GmbH. 1977 Rückzug aus dem Fischfanggeschäft. 1979 Umfirmierung in Project Carries AG und Sitzver-
legung von Bremerhaven nach Leer/Ostfriesland. Seitdem Wahrnehmung von Geschäftsführungsaufgaben als Komplementär für
Reedereien des neuen Schiffstyps Project Carrier. 1982 Sitzverlegung nach Bad Schwartau. 1985 Umbenennung in Hansa-Linie
AG und Sitzverlegung nach Bremen, 1989 Umbenennung in MAMMOET-HANSA-Linie AG, 1994 Sitzverlegung nach Rostock, seit
1995 als Reederei Hansa AG und seit 2007 als INTERHANSA Reederei AG firmierend. Wesentliches Aktivum waren bis zum Ver-
kauf 2008/2009 Beteiligungen an der Hugo Stinnes Linien GmbH und der Deutsche SeeHansa AG. 2008 ließ der zypriotische
Großaktionär einen squeeze-out beschließen. Dekorativ, mit großer Abb. eines Heringsloggers.
Nicht
lochentwertet. (7)
638.
Norddeutsche Patentmatratzen- & Polstermöbelfabrik AG, Wilhelmshaven
UNC-
100 !
Aktie 10.000 Mark Juli 1923. Gründeraktie (Auflage 30000, R 9), #11262
Abb.
Gegründet am 27.6.1923. Bereits am 16.8.1924 beschlossen die Aktionäre, die AG wieder zu liquidieren. Faksimilesignatur des
Senators Emil Raschke als Aufsichtsratpräsident. Mit kpl. Kuponbogen. (6)
639.
Norddeutscher Lloyd, Bremen
VF
600 !
4,5 % Schuldschein 500 Mark 1.3.1908 (Auflage 5000, R 10), #4865
Abb.
Gründung 1857 durch Fusion von vier noch älteren Vorgängergesellschaften. Zunächst wurden England und New York angelau-
fen, bald darauf auch Baltimore und New Orleans. Neben der Frachtschiffahrt spielte der Passagierverkehr, vor allem die Ver-
schiffung von Auswanderern, eine große Rolle. Daneben Betätigung im Bugsierdienst, im Bäderdienst, Betrieb einer Assekuranz
und der bis heute tätigen Schiffsreparatur. 1867 ging der Lloyd eine weit reichende Partnerschaft mit der Baltimore & Ohio Rail-
road ein. In Bremerhaven bestand schon seit 1862 mit der Geestebahn ein für den Passagierverkehr wichtiger Anschluß. Seit den
1870er Jahren wurden auch Westindien und Südamerika angelaufen. Mit fast 100 Schiffen zu dieser Zeit bereits die viertgrößte
Schifffahrtsgesellschaft der Welt. 1885 gewann der Lloyd die Ausschreibung der Reichspostdampferlinien, wonach monatlich fol-
gende Linien bedient wurden: 1. Bremerhaven-Belgien/Holland-Genua-Neapel-Port Said-Suez-Aden-Colombo-Singapur-Hong-
kong-Shanghai, 2. eine Anschlußlinie Hongkong-Yokohama-Hiogo-Nagasaki-Shanghai, 3. eine Anschlußlinie Singapur-Batavia-
Neu-Guinea und 4.) Bremerhaven-Suez-Colombo-Adelaide-Melbourne-Sidney. Für den regelmäßigen Linienverkehr zahlte das
Reich einen Zuschluß von 4,09 Mio. M jährlich. Neben der deutschen beförderte der Lloyd auch belgische, englische und ameri-
kanische Post. 1897 stellte der Lloyd mit der “Kaiser Wilhelm” das zu dieser Zeit größte und schnellste Schiff der Welt in Dienst,
das auch gleich das “Blaue Band” für die schnellste Atlantiküberquerung gewann. Es folgte das “Jahrzehnt der Deutschen” in der
Transatlantikschiffahrt, die nun vom Norddeutschen Lloyd und der HAPAG aus Hamburg dominiert wurde. In der gleichen Liga
spielten nur noch die Cunard-Line und die White Star Line aus Großbritannien. Anfang des 20. Jh. kaufte der New Yorker Finan-
zier J. P. Morgan eine Reihe von Reedereien auf, um ein transatlantisches Monopol zu errichten, was ihm aber nicht gelang. Die
HAPAG und der Lloyd machten Morgan, der auch die Baltimore & Ohio RR beherrschte, daraufhin ein Angebot, den Markt unter
sich aufzuteilen. Dieses Abkommen bestand bis 1912. Bei Beginn des 1. Weltkrieges 1914 besaß der Lloyd eine Tonnage von über
900.000 BRT und beschäftigte über 22.000 Menschen. 1917 beschlagnahmten die USA bereits die Hafenanlagen des Lloyd in
Hoboken und alle dort aufliegenden Dampfer, praktisch der gesamte Rest der Flotte ging durch den Versailler Vertrag verloren.
mit nur 57.000 BRT, alles nur kleine Dampfer, musste der Lloyd praktisch von vorn beginnen. 1920 Gründung der Lloyd Luftver-
kehr, 1923 mit entsprechenden HAPAG-Aktivitäten zur Deutschen Aero Lloyd zusammengeführt, also eine Keimzelle der 1926 ge-
gründeten Deutschen Luft Hansa. Die Weltwirtschaftskrise erzwang 1930 einen Unionsvertrag mit dem Hamburger Erzrivalen HA-
PAG, der 1935 zu einer Betriebsgemeinschaft erweitert wurde. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges hatte sich der Lloyd wieder bis
auf eine Tonnage von rd. 600.000 BRT hochgearbeitet und beschäftigte über 12.000 Mitarbeiter. Wiederum gingen im Krieg sämt-
liche Schiffe verloren bzw. wurden anschließend von den Alliierten beschlagnahmt. Erneut musste der Lloyd 1945 mit 350 Mitar-
beitern ganz von vorn anfangen. Bis 1970, dem Jahr der Fusion, erreichte er wieder 390.000 BRT und stand damit an 16. Stelle
der Weltrangliste. Die HAPAG kam mit 410.000 BRT auf Platz 9. Dann endeten 113 Jahre Eigenständigkeit des Norddeutschen
Lloyd mit der Fusion zur
Hapag-Lloyd AG
. 1981 wird mit der “Frankfurt Express” das größte Containerschiff der Welt in Dienst
gestellt. 1998 übernimmt die Preussag (heute TUI) die Aktienmehrheit und verleibt sich Hapag-Lloyd 2002 per Squeeze-Out der
Kleinaktionäre ganz ein. Mit der 2005 erfolgten Übernahme der kanadischen CP Ships gehört Hapag-Lloyd zu den 5 größten Ree-
dereien der Welt. Aktuell zwingt der Druck der eigenen Aktionäre die TUI, Hapag-Lloyd zum Verkauf zu stellen. Statt der Abgabe
an einen Konkurrenten scheint im Moment ein (erneuter) Börsengang von Hapag-Lloyd wahrscheinlich. Teil einer Anleihe in Höhe
von 25 Mio. Mark. Mit Kupons. (15)
640.
Norddeutscher Lloyd, Bremen
VF+
600 !
4,5 % Schuldschein 5.000 Mark 1.3.1908 (Auflage 1500, R 10), #18633
Abb.
Teil einer Anleihe in Höhe von 25 Mio. Mark. Mit Kupons. (15)
641.
Norddeutscher Lloyd, Bremen
VF
350 !
Aktie 200 RM 1.7.1933 (Auflage 16200, R 9), #65296
Abb.
G&D-Druck mit toller Vignette des 1929 in Dienst gestellten legendären Schnelldampfers Bremen. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück
lagen im Reichsbankschatz. Dies ist das letzte, dem Markt zur Verfügung stehende Stück. Fleckig, fachgerecht restauriert. (29)
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Grad Ausruf !