NEWS | AUCTIONS | SERVICE | ABOUT US 

 AUCTIONS

  Information

  Explanations

  Terms and Conditions

  Consignor Contract

  Newsletter


  CURRENT AUCTION

  Browse catalog XLIII


  LIVE BIDDING

  Explainations



  CUSTOMER AREA

  Login

  Free registration


  PREVIOUS CATALOGS

  Browse catalog XLII

  Browse catalog XLI

  Browse catalog XL

  Browse catalog XXXIX

  Browse catalog XXXVIII

  Browse catalog XXXVII

  Browse catalog XXXVI

  Browse catalog XXXV

  Browse catalog XXXIV

  Browse catalog XXXIII

  Browse catalog XXXII

  Browse catalog XXXI

  Browse catalog XXX

  Browse catalog XXIX

  Browse catalog XXVIII

  Browse catalog XXVII

  Browse catalog XXVI

  Browse catalog XXV

  Browse catalog XXIV

  Browse catalog XXIII

  Browse catalog XXII

  Browse catalog XXI

  Browse catalog XX

  Browse catalog XIX

Lot details  

Here you find the details to this lot.
You have more options if you are registered.




 Previous lotBackNext lot 
Lot:937 (Germany till 1945)
Title:Königsstädtischer Theater Actien Verein
Details:Theater-Actie von 1822 (Blankette, R 12).
Starting
price:
4.000,00 EUR
Issuing-
date:
01.12.1822
Issuing-
place:
Berlin
Picture:Königsstädtischer Theater Actien Verein
Info:Eines der heute verlorenen Gebäude am Alexanderplatz ist das Königstädtische Theater, das auch für die Berliner Kulturgeschichte einige Bedeutung erlangt hat. Seine Geschichte beginnt um 1823, als der Dessauer Pferdehändler Friedrich Hirsch, dem man nachsagt, daß er angeblich weder lesen noch schreiben konnte, sich den Künstlernamen Cerf zulegt und die Eröffnung eines Theaters plant. Obwohl mit dem neuen Theater den etablierten königlichen Hofbühnen eine Konkurrenz erwächst, erteilt der König - für damalige Verhältnisse ausgesprochen schnell - bereits 1823 höchstselbst die Konzession. Das gibt zahlreichen Spekulationen Nahrung, unter anderem der, daß dies ein Dank des Hauses der Hohenzollern an Hirsch sei, da dieser, wie vermutet wird, im kritischen Jahr 1812 streng vertrauliche geheimdiplomatische Dienste in Richtung Rußland, an den Franzosen vorbei, geleistet habe. Bewiesen ist es nicht. Das neue Theater bezieht das ehemalige Manufakturgebäude der Textilmanufaktur der Brüder Hesse an der Alexanderstraße 2, wo sich heute das Alexanderhaus befindet. Die Manufaktur war bereits im Jahre 1809 stillgelegt worden, als die Wollverarbeitung in Preußen an Bedeutung verlor. Um für den neuen Verwendungszweck ausreichend Platz zu gewinnen, wird das Gebäude in großem Stile umgebaut und erweitert. Als Architekt wird dafür der erst 24jährige Absolvent der Bauakademie Karl Theodor Ottmer (Hofbaumeister und ab 1830 Hofbaurat in Braunschweig, hat u.a. auch das Residenzschloss Braunschweig entworfen) engagiert. Von Anfang an ein Privattheater, wird das Königstädtische Theater auf der Basis von Aktien finanziert. Sein Theatersaal bietet Platz für rund 1600 Besucher. Im Erdgeschoß lassen sich ein Restaurant und eine Konditorei nieder. Als das Theater am 12. März 1824 eröffnet wird, ist es nicht nur die erste kulturelle Einrichtung am Alexanderplatz, sondern auch das erste nicht-höfische Theater Berlins überhaupt. Die sensationsträchtige Eröffnungsvorstellung findet jedoch erst am 4. August 1824 statt - in Anwesenheit des Königs. Aufgeführt wird das Lustspiel "Der Freund in der Not". Da es dem Betreiber allerdings verboten ist, in Konkurrenz zu den königlichen Hofbühnen, dem Schauspielhaus am Gendarmenmarkt und der Oper Unter den Linden, zu treten, darf er nur kleine Aufführungen von Schau-, Lust- und Singspielen auf die Bühne bringen. Die Entscheidung, diese erstmals in Berliner Dialekt aufzuführen, verschafft dem Theater große Bekanntheit, denn diese Stücke finden natürlich schnell ein breites, bunt gemischtes Publikum und verhelfen ihm zu großem Erfolg. In einem zeitgenössischen Bericht heißt es dazu: "Im 3. Rang tummeln sich die schnapsroten Gesichter von Nante's Konsorten, Lehrjungen, leichtfertige Dirnen, Bediente, Knechte, Mägde im Sonntagsstaat. Jeder hat Wurst, Fleisch, Brot und die Branntweinflasche (die Feuchte, wie sie sagen) bei sich." Der erwähnte Eckensteher Nante erfährt hier als Philosoph des Nichtstuns seine Auferstehung. Jener von Adolf Glaßbrenner geschaffene Dienstmann, dessen Philosophie die Schnapsflasche "Karline" und der Spruch "Lebenslauf, ick erwarte dir" sind, steht hier im Königstädtischen Theater zum ersten Mal in dem 1832 uraufgeführten Stück "Ein Trauerspiel in Berlin" von Karl von Holtei auf der Bühne, gespielt vom Komiker Friedrich Beckmann, der zunächst Garderobeninspektor des Theaters gewesen war. Durch eigene "Zutaten" macht Beckmann die Figur so populär, daß man im 3. Rang des Theaters nur noch den Eckensteher sehen wollte. "Vorhang runter. Beckmann soll Nante spielen," tobt die Menge immer wieder, wie in zeitgenössischen Berichten zu lesen ist. Und auch eine andere Berliner Theaterlegende zieht hier im Königstädtischen Theater das Volk in ihren Bann: die Rheinländerin und Opern-Diva Henriette Sontag, von den Berlinern liebevoll als die "Jöttliche Jette" betitelt. Am 3. August 1825 beginnt ihr Engagement an diesem Theater. Sie ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal neunzehn Jahre alt. Böse Zungen wissen zu berichten, sie sei frühzeitig vom Konservatorium geflogen. Auch daß ihr Repertoire angeblich über achtzehn Arien nie hinausgekommen sei, wird von ihnen immer wieder behauptet. Wenn das stimmt, dann reicht dies dennoch für eine phänomenale städtische Bekanntheit, die bis in die heutige Zeit anhält. Zwei Jahre ist sie am Königstädtischen Theater. 7000 Taler Jahresgage plus Extras wie freie Wohnung mit Hauspersonal, Equipage sowie ein Gefälligkeitsengagement ihrer Schwester Nina als Kinderdarstellerin - das sind ihre für die damalige Zeit außerordentlich großzügigen Vergütungen für ihr Engagement. Die Begeisterung der Berliner für die Sängerin scheint keine Grenzen zu kennen. Es kommt sogar vor, daß begeisterte Berliner Studenten nach der Vorstellung die Pferde ihrer Kutsche ausspannen und selbst den Wagen zur Wohnung der Künstlerin ziehen wollen, was die Polizei allerdings verhindert. Schnell wird der Begriff des "Berliner Sontagsfiebers" geprägt. Und selbst Johann Wolfgang von Goethe schwärmt von der Sängerin als seiner "flatternden Nachtigall". Auch die schwedische Opernsängerin Jenny Lind tritt im Königsstädtischen Theater auf und feiert hier Triumphe. Und der romantische Maler Carl Blechen arbeitet zeitweilig als Bühnenbildner im Haus. Als 1840 Friedrich Wilhelm IV. den Thron besteigt, verliert das Theater die Subventionen, die der Königshof ihm bis dahin hatte zukommen lassen. Das verschlechtert seine finanzielle Situation beträchtlich. In den Märztagen der Revolution von 1848 finden auf dem Alexanderplatz Kämpfe statt, in die auch das Theater einbezogen wird. In der Zeit danach, als keine Zensur mehr in die Aufführungen eingreift, werden hier Stücke aufgeführt, die von den Herrschenden politisch unerwünscht sind. Als die Revolution endgültig scheitert, die Restauration sich etabliert und 1851 die Zensur wieder eingeführt wird, erwachsen dem Theater daraus große Probleme. Noch im selben Jahr muß es Konkurs anmelden und schließen. In der Folgezeit wird das Gebäude verschiedenen Verwendungszwecken zugeführt. Zeitweilig nutzt man es als Wollmagazin, später als Wohnhaus. Das letzte Kapitel in der Geschichte des Hauses bricht schließlich mit der Jahreswende 1893/94 an, als im Gebäude des ehemaligen Theaters August und Karl Aschinger eine ihrer "Bier-Quellen" eröffnen. Es ist die vierte in der Stadt. Später kommen eine Konditorei und eine Gaststätte hinzu. Gegen Ende des Jahrhunderts unterhält Aschinger in der Nähe des Königstädtischen Theaters in fünf Stadtbahnbögen gegenüber dem Polizeipräsidium seinen zentralen Küchen- und Lagerbetrieb. 1927 ist das Jahr, in dem die Geschichte dieses Hauses endgültig endet. Das ehemalige Königstädtische Theater ist den großen Umbauplänen für den Alexanderplatz im Weg. Und obwohl man diese letztlich gar nicht umsetzen kann, wird das Gebäude abgerissen. An seiner Stelle errichtet man einige Jahre später das Alexanderhaus.
Specials:Herrliche Gestaltung mit Masken und Theaterrequisiten in der Umrandung. Gedruckt auf kartonartigem Papier.
Availability:Unikat, eine museale Rarität! Fleckig, aber was für eine Geschichte. (R 12)
Condition:VF-.
Sold:unsold
 Previous lotBackNext lot 

All bonds and shares images are taken from our database. That is why it can
happen that we have taken the image from our archive. The number of each
piece to be sold of during the auction can vary from the picture.

 

Share Spotlight:
Ignis Hüttenbau AG
Ignis Hüttenbau AG
Show Share
Show Auction
Order catalog

Next auctions:
June, 1 2024:
XLIII. Auction Hanseatisches Sammlerkontor
July, 4 2024:
47. Live Auction of Deutsche Wertpapierauktionen GmbH
August, 24 2024:
30th General meeting AG für Historische Wertpapiere
October, 5 2024:
126. Auction Freunde Historischer Wertpapiere
November, 7 2024:
48. Live Auction of Deutsche Wertpapierauktionen GmbH

Latest News:
June, 5 2023:
XLII. HSK-Auction - results now online!
May, 30 2023:
XLII. HSK-Auction for stocks and bonds - Only 3 days left for online bidding!
April, 25 2023:
XLII. HSK-Auction on June 3, 2023 // 1248 lots - starting price over 300,000 Euro // Catalog already online!
May, 30 2022:
XLI. HSK-Auction - results now online!
May, 24 2022:
XLI. HSK-Auction for stocks and bonds - Only 3 days left for online bidding!

© 2024 Hanseatisches Sammlerkontor für Historische Wertpapiere - All rights reserved - Imprint | Data Protection - T: +49 (0)5331 / 9755 33 - F: +49 (0)5331 / 9755 55 - E: info@historische-wertpapiere.de