AKTUELLES | AUKTIONEN | SERVICE | ÜBER UNS 

 AUKTIONEN

  Informationen

  Vorwort

  Erläuterungen

  Auktionsbedingungen

  Einlieferungsvertrag

  Newsletter


  AKTUELLE AUKTION

  Nachverkauf und
  Ergebnisliste



  LIVE BIETEN

  Erläuterungen



  KUNDENBEREICH

  Anmelden

  Kostenlos registrieren


  FRÜHERE AUKTIONEN

  HSK-Auktion XLI

  HSK-Auktion XL

  HSK-Auktion XXXIX

  HSK-Auktion XXXVIII

  HSK-Auktion XXXVII

  HSK-Auktion XXXVI

  HSK-Auktion XXXV

  HSK-Auktion XXXIV

  HSK-Auktion XXXIII

  HSK-Auktion XXXII

  HSK-Auktion XXXI

  HSK-Auktion XXX

  HSK-Auktion XXIX

  HSK-Auktion XXVIII

  HSK-Auktion XXVII

  HSK-Auktion XXVI

  HSK-Auktion XXV

  HSK-Auktion XXIV

  HSK-Auktion XXIII

  HSK-Auktion XXII

  HSK-Auktion XXI

  HSK-Auktion XX

  HSK-Auktion XIX

  HSK-Auktion XVIII

  HSK-Auktion XVII

  HSK-Auktion XVI

Los Details  

Hier finden Sie die Details zu diesem Los.
Weitere Optionen haben Sie, wenn Sie angemeldet sind.




 Vorheriges LosZurückNächstes Los 
Losnr.:389 (Bremen/Niedersachsen)
Titel:Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft
Auflistung:Actie 200 Thaler 1.11.1872. Gründeraktie (Auflage 6000, R 8).
Ausruf:480,00 EUR
Ausgabe-
datum:
01.11.1872
Ausgabe-
ort:
Berlin
Abbildung:Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft
Stücknr.:1290
Info:Die Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft ist ein Zwilling, von den gleichen Initiatoren gegründet und untrennbar verbunden mit der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG. Jahrzehntelang wartete Cuxhaven vergeblich auf die Eisenbahn. Nur im Süden, zwischen Bremen und Bremerhaven, war das Kreisgebiet seit 1862 von der Hannöverschen Staatsbahn erschlossen worden. 1866 beschloß die Hannöver'sche Regierung den Bau der Eisenbahn Harburg-Stade. Diese Pläne vereitelte der im gleichen Jahr beginnende preußisch-österreichische Krieg, dessen Ausgang den Untergang des Königreichs Hannover bedeutete. Die Frage einer unterelbischen Eisenbahn wurde nun nicht mehr in Hannover, sondern im Preussischen Abgeordnetenhaus entschieden. Am 5.2.1872 kam dort ein Gesetzentwurf zur Beratung, der den Bau verschiedener Bahnen aus Staatsmitteln forderte. Darunter war auch, fußend auf dem Beschluß der Hannöver'schen Regierung von 1866, die Linie Harburg-Stade, die Preußen nun mit einem Aufwand von 3,3 Mio. Thaler ausführen sollte. Da stellte zu dem Eisenbahn-Gesetzentwurf der Abgeordnete Braun-Wiesbaden den Änderungsantrag, den Bau der Eisenbahn Harburg-Stade einer Privatgesellschaft zu übertragen, falls diese die Linie bis Cuxhaven weiterführe und dort einen Hafen errichte. So wurde es beschlossen, und am 25.4./2.5.1872, gründeten Baron Victor von Magnus, Geh. Commerzienrath Paul Mendelssohn-Bartholdy, Reichstagsmitglied Dr. Braun-Wiesbaden, Dr. Julius Faucher, Stadtrath Albert Löwe, Geh. Regierungsrath Dr. Esse, Corvetten-Capitain z.D. Olberg, Gustav Kutter in Berlin; A. N. Zacharias, Rob. M. Sloman, J. E. Langhans (J. Greve & Co.) u.a. die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG. Der Kreis der Gründer strotzte also vor illustren Namen vor allem aus Berliner Finanzkreisen. Deshalb war der juristische Sitz auch in Berlin, wo die AG höchst vornehm in der Voss-Strasse 29/30 residierte. Ganz zufällig wurde der Reichstagsabgeordnete Braun-Wiesbaden, der die Konzession mit seinem Änderungsantrag im Gesetzgebungsverfahren erst ermöglicht hatte, neben Charles Ernst David einer der zwei Directoren der Gesellschaft und bezog ein fürstliches Gehalt. Ein Kapital von 20 Mio. Thaler sollte nun eingeworben werden. In aller Bescheidenheit nannte der Börsenprospekt das Unternehmen "das großartigste des Jahrhunderts". Man versprach eine Bahn von Harburg über Stade und Cuxhaven nach Geestemünde sowie den Bau eines auch im Winter stets offenen Seehafens in Cuxhaven mit grossartigen Dampfschiffsverbindungen u.a. nach dem in 27 Stunden zu erreichenden Harwich (London). Tatsächlich wurden statt für 20 Mio. Thaler dann nur Aktien im Nennwert von 8 Mio. Thaler emittiert und auch davon nur ¾ gezeichnet. Namentlich die Hamburger Presse machte sich darüber lustig, weshalb der Hamburger Senat eine auf 20 Jahre gedachte Subvention von jährlich 60.000 Thaler am Ende nicht gewähren konnte, weil die Bürgerschaft unter dem Einfluß der Presse ihre Genehmigung versagte. 1878 wurde ein Vertrag mit der "Societe belge des chemin de fer" in Brüssel geschlossen und 1879 allerhöchst bestätigt, wonach die Cuxhavener AG den Bau und Betrieb der Bahn von Cuxhaven über Stade nach Harburg der von den Belgiern mit Sitz in Harburg gegründeten "Unter-Elbe'schen Eisenbahn-Gesellschaft" übertrug. Deren Kapital bestand zu je 10 Mio. Mark aus Aktien Lit. A und B und aus 3,5 Mio. Mark Aktien Lit. C. Letztere erhielt die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG als Kompensation für die Übertragung aller mit der Bahn zusammenhängenden Vermögenswerte einschließlich der geleisteten Kautionen. Die Unter-Elbesche Eisenbahn eröffnete die 40,4 km lange Bahn Harburg-Stade am 1.4.1881, den 11,3 km langen Abschnitt Stade-Himmelpforten am 1.7.1881 und die volle 104 km lange Strecke bis zum damals zu Hamburg gehörenden Cuxhaven am 1.1.1882. Die Tätigkeit der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG beschränkte sich fortan auf den Ausbau des Hafens von Cuxhaven. Auch ihre Schwestergesellschaft, die Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft, hatte ihren juristischen Sitz in Berlin, wo beide AG's in Bürogemeinschaft geleitet wurden. Die Initiatoren machten das Publikum glauben (und glaubten es möglicherweise selbst), in Cuxhaven werde nach Ankunft der Eisenbahn ein ungeheurer Wirtschaftsaufschwung einsetzen, von dem man mit Immobiliengeschäften profitieren müsse. Dazu Otto Glagau in seinem 1877 erschienenen Werk über den Börsen- und Gründungsschwindel: "Die Mitgründer (der Cuxhavener Eisenbahn) Hagenah, Schön, Langhans sowie Director David componirten auch noch in Verbindung mit R. A. Seelig und Eduard Stahlschmidt (Hermann Geber) die Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft, eine Filiale der vorigen (Cuxhavener Eisenbahn), um in den neuen Weltstädten Cuxhaven und Ritzebüttel Geschäftshäuser, Hotels etc. zu errichten. Zu diesem Zwecke ließ Herr Hagenah, der General-Entrepreneur der Bahn Stade-Cuxhaven, einige Parzellen zu dem enormen Preise von 549.000 Thaler ankaufen, und überantwortete sie für 1.530.000 Thaler, also mit einer Million Aufschlag, an Eduard Stahlschmidt (Hermann Geber), der sie nun wieder der plötzlich aus den Coulissen tretenden Immobiliengesellschaft überließ. Herr Greve, bis dahin Commis bei Hagenah und ein junger Mensch von 25 Jahren, hatte den ersten Ankauf vermittelt und ward jetzt Director der neuen Gesellschaft. Als solcher veröffentlichte er in der Hamburger "Börsenhalle" die Bilanz pro 1872, in welcher zu lesen stand: "An Immobilien-Conto, Kaufpreis - 1.530.000 Thaler." Da ereilte ihn die Nemesis in Gestalt der Staatsanwaltschaft. Was kein Staatsanwalt in Preussen fertig bekommen hat, vollbrachte der Oberstaatsanwalt in Hamburg, Dr. Mittelstädt, und wir bezeigen ihm hiermit unsern Respect. Trotz des famosen Actiengesetzes, ja auf Grund desselben erhob er gegen Director Greve die Anklage wegen "Verschleierung des Vermögensstandes der Gesellschaft", durch Aufstellung einer unwahren Bilanz. Der wirkliche Kaufpreis der Parcellen war ja nur 549.000 Thaler gewesen - nicht 1.530.000 Thaler, mit welchen man sie den Actionären berechnete. Was kein Gerichtshof, weder in Deutschland noch in Oesterreich, bisher glaubte ahnden zu können: die Umtriebe der Gründer - wir meinen nämlich grosse professionelle Gründer, nicht kleine dilettantenhafte Gründlinge - that kurz und gut das Hamburger Strafgericht. Es verurteilte den Director Greve zu einem Monat Gefängniss, und das Oberappellationsgericht in Lübeck hat diese Sentenz einfach bestätigt. Leider vermochte die Strafe nicht die eigentlichen Attentäter, die Gründer zu erreichen: sie traf nur deren Werkzeug, den jungen Director Greve, der sich nun von einer durch Strohmänner gebildeten Generalversammlung als Märtyrer feiern liess. Mit Recht konnten Greve und seine Vertheidiger behaupten, solche "Verschleierungen" seien bei den Actiengesellschaften von 1871/72 gang und gebe, solch falsche Bilanzen wären in Deutschland hunderte und tausende publicirt. Aber auch die Ansichten der Richter wechseln, und das Preussische Obertribunal hat bereits entschieden, dass der von den Gründern verschwiegene Profit als Betrug angesehen werden soll. Nun denke man sich einmal, dass dieses Präjudiz zur allgemeinen Anwendung käme - was für ein Schauspiel würden wir dann erleben! Wir würden plötzlich auf der Armensünderbank sehen tausende von reichen und vornehmen Gründern; und in den Gefängnissen würden als blosse Nummern figuriren und in grauen oder gestreiften Drillich umhergehen: Zeitungsschreiber und Zeitungsbesitzer, "Volkswirthe" und Parlaments-Mitglieder, Geheimräthe und Excellenzen, Edelleute und Grafen, geadelte Börsianer und baronisirte Financiers…
Besonder-heiten:Sehr dekorative Gestaltung mit zwei Vignetten eines Uralt-Personenzuges und eines Raddampfers.
Verfügbar:Mit Kupons. (R 8)
Erhaltung:EF.
Zuschlag:offen
 Vorheriges LosZurückNächstes Los 

Alle Wertpapiere stammen aus unserer Bilddatenbank. Es kann deshalb vorkommen, dass bei Abbildungen auf Archivmaterial zurückgegriffen wird. Die Stückenummer des abgebildeten Wertpapiers kann also von der Nummer des zu versteigernden Wertpapiers abweichen.

 

Aus der Auktion:
Grossherzoglich Badisches Eisenbahn-Anlehen
Grossherzoglich Badisches Eisenbahn-Anlehen
Mehr zur Aktie
Mehr zur Auktion
Katalog bestellen

Auktionstermine
4. April 2024:
46. Live-Auktion der Deutsche Wertpapierauktionen GmbH
1. Juni 2024:
XLIII. Auktion Hanseatisches Sammlerkontor
4. Juli 2024:
47. Live-Auktion der Deutsche Wertpapierauktionen GmbH
24. August 2024:
30. Hauptversammlung der AG für Historische Wertpapiere
5. Oktober 2024:
126. Auktion Freunde Historischer Wertpapiere

Letzte Meldungen:
5. Juni 2023:
XLII. HSK-Auktion - Ergebnisse jetzt online!
30. Mai 2023:
XLII. HSK-Auktion // Online Gebote nur noch möglich bis 2. Juni 2023 - 23:59 Uhr!
25. April 2023:
XLII. HSK-Auktion jetzt Online! Auktion am 3. Juni 2023 an unserem Firmensitz!
30. Mai 2022:
XLI. HSK Auktion - Ergebnisse jetzt online!
24. Mai 2022:
XLI. HSK-Auktion // Online Gebote nur noch möglich bis 27. Mai 2022 - 23:59 Uhr!

© 2024 Hanseatisches Sammlerkontor für Historische Wertpapiere - All rights reserved - Kontakt | Datenschutz - T: +49 (0)5331 / 9755 33 - F: +49 (0)5331 / 9755 55 - E: info@historische-wertpapiere.de